- Morken-Harff
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Die ehemaligen Orte Morken und Harff an der Erft[1] bei Bedburg hatten eine lange Geschichte, die bis in die Jungsteinzeit zurückreicht. Grabungen auf dem Kirchenhügel in Morken brachten auch Überreste einer Villa Rustica aus der Zeit der Colonia Claudia Ara Agrippinensium[2], Matronen-Weihesteine für die Austriahenae[3] und ein Fürstengrab in einem fränkischen Gräberfeld zu Tage.[4] (Heute Rheinisches Landesmuseum Bonn). Die beiden Orte mussten ab 1966 dem Braunkohleabbau im Tagebau Frimmersdorf Süd weichen (heute ein Teil von Tagebau Garzweiler)[5] und wurden nach Kaster umgesiedelt.
Inhaltsverzeichnis
Ortsbeschreibung
Der Doppelort bestand aus dem Schloss Harff mit seiner Schlosskapelle und der Mühle und dem Ort Harff, der aus einer Zeile von wenigen kleinen Höfen und Katen auf der Straßenseite gegenüber dem Schloss bestand, sowie dem Haufendorf Morken, das mit Bahnhof an der Erftbahn, Kirche und später gebauten Bergarbeitersiedlungen den Hauptteil des Doppelortes ausmachte. Dazu gehörte noch der kleine Weiler Omagen, der im Wesentlichen aus der bis 1935 bestehenden Burg Omagen, zwei Höfen und der Gastwirtschaft zum Tiergarten bestand. Etwa 1000 m östlich von Morken lag an der Erft die Huster Knupp, eine Motte, die die Stammburg der Grafschaft Hochstaden (= Huster) war. Die Kirche war erst 1894/95 nach Skizzen von Heinrich Wiethase und nach dessen Tod mit Plänen von Theodor Roß von Heinrich Wolf aus Elsdorf im neuromanischen Stil zwischen die beiden Orte gebaut worden. Die alte Kirche auf dem Kirchenhügel aus dem 11. Jahrhundert war lange baufällig und musste bereits 1875 gestützt werden. Die Martinuskirche von Morken wurde 1974 abgerissen.[6] Sie fand in Kaster eine neue Stätte. In ihr erinnert ein großes Glasfenster von Paul Weigmann und die vor ihr wieder aufgestellte Kreuzigungsgruppe an die alte Heimat. [7]
Aus den beiden Orten wurden bis Mitte der 1970er Jahre etwa 1950 Personen aus 407 Häusern/Anwesen umgesiedelt.[8] Vom alten Doppelort wurden vor allem auch die Vereine mit Ihren Traditionen mitgenommen. Besonders bemerkenswert sind die zahlreichen alten (12. Jh.) zum Teil auch neu gegründeten Schützenvereine.
Einzelnachweise
- ↑ Die Erft wurde im Bereich Morken Harff bereits 1941/42 erstmals verlegt Peter Zenker: Braunkohleabbau in Frimmersdorf,PDF S. 84 (Zugriff Februar 2011)
- ↑ Auszug aus der u.a. Festschrift
- ↑ aus: Rudolf Simek: Götter und Kulte der Germanen, S. 51f Google books, München , C.H.Beck, 2004, ²2006 (Zugriff Febr. 2011)
- ↑ Der Herr von Morken
- ↑ Zenker S. 77
- ↑ Geschichtsteil nach Schützenseiten (Zugriff Februar 2011)
- ↑ Kölner Stadtanzeiger, Rhein-Erft-online vom 26. Nov. 2009 Zugriff Februar 2011)
- ↑ Jürgen Bartel, Reinhart Zschocke: Die Ville und das Rheinische Braunkohlengebiet in Kölner Bucht und angrenzende Gebiete (Geogr. Führer 6), Stuttgart, Berlin, Gebr. Bornträger, 1972 S.76 und 78
Literatur
- Der Erftkreis (Hg.): Dokumentation eines Umsiedlungsortes, Festschrift zur 800 Jahrfeier 2000 der Bürger-Schützenbruderschaft Morken-Harff 1200 e.V.
Weblinks
Kategorien:- Abgebaggerter Ort im rheinischen Braunkohlerevier
- Ehemalige Gemeinde (Rhein-Erft-Kreis)
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