- Movimento Democrático de Moçambique
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Movimento Democrático de Moçambique (MDM) ist eine am 6. März 2009 gegründete Partei in Mosambik. Ihr Vorsitzender ist Daviz Simango, der populäre Bürgermeister der Stadt Beira, in der auch die Gründung der Partei stattfand.
Die Partei ist als Reaktion auf autoritäre Strukturen innerhalb der RENAMO, der zweitgrößten Partei des Landes, entstanden. Zu den Kommunalwahlen 2003 war Daviz Simango noch siegreich als Kandidat der RENAMO angetreten, eine weitere Kandidatur für die nächsten Kommunalwahlen erschien selbstverständlich. Offenkundig aus Furcht vor der Konkurrenz durch den populären Simango verbot Afonso Dhlakama, der mächtige Vorsitzende der RENAMO, dem Parteimitglied Simango jedoch die Kandidatur für RENAMO zu den Bürgermeisterwahlen.
Simango erhielt daraufhin breite Unterstützung von Teilen der RENAMO in Beira, aber auch von anderen Gruppen, konnte als unabhängiger Kandidat antreten und wurde mit 62 % der Stimmen gegen den Willen der RENAMO-Führung zum Bürgermeister Beiras gewählt.[1]
Die Partei hat in ihrer Gründungsphase vor allem unzufriedene RENAMO-Mitglieder angezogen. Symbol des Movimento Democrático de Moçambique ist der Hahn, der Schlachtruf der Anhänger, „Kikeriki“, steht für die Aufforderung an die Bürger des Landes aufzuwachen und für Veränderungen in Mosambik einzutreten.
Inhaltsverzeichnis
Bisherige Wahlergebnisse
Nach längeren Diskussionen in der Partei wurde Daviz Simango – obwohl chancenlos – auch als Kandidat für die Präsidentschaftswahl in Mosambik 2009 aufgestellt. Als einer von drei Kandidaten wurde seine Kandidatur vom Verfassungsgericht Mosambiks bestätigt und Simango errang 8,5 % der Stimmen. Trotz der bescheiden klingenden Prozentzahl handelt e sich dabei um einen Achtungserfolg, wie er in der Geschichte freier Wahlen in Mosambik noch von keinem Kandidaten errungen wurde, der nicht einer der beiden bisher die politische Landschaft beherrschenden Parteien Mosambiks, FRELIMO oder RENAMO, angehörte.[2]
Die MDM trat auch zu den zeitgleich stattfindenden Parlamentswahlen in Mosambik 2009 und errang 3,8 % und somit acht Sitze im Parlament. Allerdings war die Partei nur in vier der 10 Provinzen Mosambiks überhaupt zugelassen. Hochrechnungen auf der Basis der Ergebnisse der Präsidentschaftswahl gehen davon aus, das bei Zulassung der Partei auch in den übrigen Provinzen sich die Sitzzahl der MDM im Parlament verdoppelt hätte.[3] Ihre Hochburgen hatte die MDM in der Provinz Sofala und in Maputo-Stadt. In Sofala errang sie ein Viertel der Sitze und damit eben so viele wie die dort bisher herrschende RENAMO.
Schließlich beteiligte sich die MDM auch an den ebenfalls 2009 durchgeführten Provinzwahlen. Diese erstmals durchgeführten Wahlen waren allerdings wenig aussagekräftig, da aufgrund eines undurchsichtigen und kurz vor der Wahl veränderten Zulassungsverfahrens FRELIMO in der Hälfte aller Stimmbezirke ohne Gegenkandidaten war und RENAMO - teils durch eigenes Verschulden - nur an wenigen Orten überhaupt kandidieren konnte. Die MDM kämpfte mit ähnlichen formalen Problemen wie RENAMO und errang unter diesen Bedingungen nur in drei Provinzen Sitze. In ihrer Hochburg, der Provinz Sofala, stellt sie seither mit 20 Vertretern die größte Oppositionspartei in einem Parlament mit 80 Sitzen.
Mit diesem Ergebnis hat die MDM die traditionell von den beiden noch aus dem Mosambikanischen Bürgerkrieg stammenden Parteien FRELIMO und RENAMO beherrschte mosambikanische Parteienlandschaft verändert. Mit der MDM ist das traditionelle Zwei-Parteien-System des Landes durch eine ernstzunehmende dritte Partei beendet worden.
Entwicklung nach den Wahlen 2009
März 2009 ernannte Daviz Simango Ismael Mussa zum ersten Generalsekretär der MDM. Seit ihrer Gründung hatte die Partei keinen Generalsekretär gehabt.[4] Am 8. April 2010 ergänzte das Parlament, die Versammlung der Republik von Mosambik, seine Geschäftsordnung und ermöglichte so den 8 Abgeordneten der MDM die Anerkennung als Parlamentarische Gruppe. Die bisherige Geschäftsordnung sah dies erst ab 11 Abgeordneten vor, die MDM setzte sich aber mit der Argumentation durch, dass diese Beschränkung nicht verfassungsgemäß sei. FRELIMO unterstützte dieses Ansinnen.[5]
Quellen
- ↑ [1].
- ↑ http://www.clubofmozambique.com/solutions1/sectionnews.php?secao=mozambique&id=16654&tipo=one www.clubofmozambique.com
- ↑ http://www.cip.org.mz/election2009/ndoc2009/260_2009%20Elections%20Bulletin%2030%20-%201%20Nov%20am%20-%20parliament.pdf
- ↑ http://www.poptel.org.uk/mozambique-news/newsletter/aim398.html#story5
- ↑ [2] mozambique-news/newsletter
Weblinks
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