Chelsea-Boots

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Der Chelsea-Boot, oder auch Chelsea-Stiefel, ist ein klassisches Herrenschuhmodell. Es handelt sich um einen überknöchelhohen Stiefel, der durch zwei seitliche Gummibandeinsätze, rechts und links vom Fußgelenk, gekennzeichnet ist.

Inhaltsverzeichnis

Historisches

Der Chelsea-Boot geht auf eine Erfindung von J. S. Hall, eines Schuhmachers von Königin Victoria, aus den 1830er Jahren in London zurück. Das Modell hat sich seitdem in den klassischen Herrenschuhkollektionen vieler Anbieter gehalten, vermutlich weil es sich aufgrund der elastischen Gummibandeinsätze komfortabel an- und ausziehen lässt.

In den 1960er Jahren erlangte dieses Modell als „Beatle-Boot“ große Popularität. Diese Benennung geht auf die Popgruppe „The Beatles“ zurück, deren Mitglieder diesen Stiefel in einer Variante mit höherem und leicht geschwungenem Absatz sowie einer sehr eng zulaufenden Schuhspitze trugen.

Varianten

Zwei Modellvarianten werden heute unterschieden, die sich aber erst bei genauerem Hinsehen offenbaren: Zum einen das Modell mit einem Schaftschnitt, der unterhalb der Gummibandeinsätze eine kurze vertikale Naht zeigt, und zum anderen den Chelsea-Boot ohne diese zusätzlichen Nähte. Da die Nähte das Verarbeiten kleinerer Schaftteile ermöglichen, ist sowohl die Verarbeitung einfacher als auch der Lederverschnitt geringer. Beides führt zu einem geringeren Herstellungs- und somit auch Verkaufspreis der Modellvariante mit diesen Zusatznähten. Schuhkenner bevorzugen die selten anzutreffenden Stiefel ohne diese Nähte (vgl. die Abbildung des schwarzen Chelsea-Boots).

Der Chelsea-Boot existiert auch in einer Damenvariante, die sich durch einen etwas höheren und schmaleren Absatz kennzeichnet und auf einem, dem weiblichen Fuß entsprechenden, Damenleisten gefertigt werden.

Sonstiges

Die besseren Chelsea-Boots sind durch die rahmengenähte Machart gekennzeichnet (erkennbar an der Naht auf der Kante der Sohle neben dem Schaft). Um eine bessere Passform dieses durch keine Schnürung fein anzupassenden Stiefels, zu gewährleisten, wird der Schaft noch vor der Befestigung am Schuhboden gewalkt. Dadurch wird das ehemals flache Leder der späteren Stiefelform etwas angepasst. Das bewirkt beim fertigen Stiefel einen engen Sitz im Bereich der Fußbeuge und verhindert so ein Hochlupfen der Ferse beim Gehen.

Die bei vielen Chelsea-Stiefeln hinten oder hinten und vorne, am oberen inneren Schaftrand angenähte Zugschlaufe aus Gewebe dient dem vereinfachten Anziehen des Stiefels und ist, da diese Stiefel mit langen Hosen kombiniert werden, nicht sichtbar, weil das Hosenbein sie verdeckt.

Literatur

  • Helge Sternke: Alles über Herrenschuhe, Nicolai Verlag, 560 S., 450 Abb., Berlin, 2006, ISBN 3-89479-252-3.

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