Musikverein Stuttgart-Gablenberg

Musikverein Stuttgart-Gablenberg

Der Musikverein Stuttgart-Gablenberg wurde 1884 als Blasorchester im Stadtgebiet Gablenberg in Stuttgart-Ost gegründet.

Als eingetragener Verein verschrieb er sich in seiner Satzung von Anfang an der Erhaltung, Pflege und Förderung der Blas- und Volksmusik. Was aus heutiger Sicht sehr traditionell klingt, wird in der jüngeren Vereinsgeschichte in Form einer Big Band umgesetzt. So wurde bereits Mitte der 1980er Jahre neben der volkstümlichen Blasmusik auch Swing- und Jazzmusik ins Repertoire aufgenommen, und es entstand die Big Band Gablenberg.

Geschichte

1884 ist das Gründungsjahr des Turnverein Gablenberg, der noch im selben Jahr eine eigene Musikergruppe von knapp zehn Turnkameraden hervorbringt. Zu Beginn beherrscht die kleine Gruppe um den damals 21-jährigen Wilhelm Dausch gerade zwei Musikstücke. Doch die Musiker sind unermüdlich und schon bald werden dem Turnverein die Kosten für die Musikabteilung zu hoch. So gründet sich 1886 ein eigenständiger Musikverein Stuttgart-Gablenberg 1884 e.V.

Kurz vor dem ersten Weltkrieg umfasst der Verein 18 aktive Musiker und nicht weniger als 110 Gönner und Freunde, die das musikalische Wirken des Vereins mit Ihrer passiven Mitgliedschaft unterstützen. Selbst während des Krieges pflegen die verbliebenen Musiker ihr Hobby zusammen mit den Kollegen vom ersten Cannstatter Musikverein. 1918 wächst der Musikverein schnell von nur mehr acht auf knapp 50 Musiker an. Der Verein spielt inzwischen auf Bundesebene in der Oberstufe. 1928 erweitert die aufgenommene Streichkapelle den Musikverein zum Orchester. In den darauf folgenden Jahren kommen sämtliche Vereinsaktivitäten zum Erliegen. Erst mit Ende des Krieges 1945 erwacht erneut das Musikerherz. Zunächst noch gemeinsam mit dem Musikverein Gaisburg, wird der rechtlich nie gelöschte Musikverein Gablenberg in die Sport- und Kulturgemeinschaft Gablenberg eingegliedert. Bereits 1950 kann der Musikverein Stuttgart-Gablenberg wieder auf eigenen Beinen stehen, verlässt die Obhut der Sport- und Kulturgemeinschaft und präsentiert sich fortan unter seinem ursprünglichen Namen. Während auf organisatorischer Seite die Vereinszeitschrift “Trompeter” ins Leben gerufen wird und sich der Verein 1956 zum ersten Mal in Uniform präsentiert, steht auf der musikalischen Seite der steile Aufstieg vom Niveau der Unterstufe bis zur Oberstufe. Zahlreiche Preise von Wertungsspielen in dieser Zeit belegen die musikalischen Erfolge. In den 1970er Jahren erleben die Gablenberger Musikanten unter dem Dirigenten Karl Wolz eine einvergessliche Zeit. Dazu gehören Reisen zu internationalen Musikwettspielenund ein Gastspiel beim 100. Cannstatter Volksfest in Chicago/USA. Beim Gegenpart zum Cannstatter Wasen, veranstaltet vom Schwabenverein Chicago, ist der Musikverein Gablenberg als Vertreter der Stadt Stuttgart entsandt.

Unter reger Anteilnahme der Bevölkerung finden 1984 die Feierlichkeiten zum hundertjährigen Jubiläum des Vereins statt. Auch die Regierung wird auf die munteren Gablenberger aufmerksam. So würdigt der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker die Vereinsarbeit mit der Ehrenplakette Pro Musica der Bundesrepublik Deutschland.

Vom Nachbarverein in Gaisburg wechselt der Jugendleiter samt zahlreicher Jungmusiker zum Musikverein nach Gablenberg. Mit großem Engagement des neuen Dirigenten Uwe Wolz etabliert sich eine Jugendkapelle, die unter dem Namen Jugend-Big-Band des Musikverein Gablenberg auftritt. Mit den Jahren entwickeln sich in der Jugend Leistungsträger, die auch bei Auftritten der Gablenberger Musikanten, zusammen mit den bewährten Musikern, ihr Bestes geben. Doch schon alleine wegen der unterschiedlichen musikalischen Stilrichtungen möchten die rund 30 jungen Leute ihrer Big Band treu bleiben.

Mit Jörg Gebhardt als musikalischem Leiter gewinnt der Musikverein Stuttgart-Gablenberg 1991 endlich den fehlenden Stein im Mosaik. Beruflich am Schlagzeug der damaligen Big-Band im Südwestrundfunk, setzt er nun bei der Big Band Gablenberg die richtigen Akzente. Eigene, maßgeschneiderte Arrangements, schon bald auch mit Gesang, verleihen der Band Ihren unverkennbaren Sound. Die dynamische Gruppe lernt schnell und avanciert mit etwa 25 Musikern zum salonfähigen Unterhaltungsorchester. Studio- und Rundfunkaufnahmen, Fernsehauftritte sowie Engagements bei zahlreichen öffentlichen Anlässen sind die Früchte unermüdlicher Arbeit. Heute umfasst das Repertoire der Big Band mit mehr als 200 Titeln viele Stunden Unterhaltung.

Weblinks


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