- Richard von Weizsäcker
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Richard Karl Freiherr von Weizsäcker (* 15. April 1920 in Stuttgart) ist ein deutscher Politiker (CDU). Er war von 1981 bis 1984 Regierender Bürgermeister von Berlin und von 1984 bis 1994 der sechste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Weizsäcker wurde als viertes Kind von Ernst von Weizsäcker und Marianne von Weizsäcker (geb. von Graevenitz) in einem Flügel des neuen Schlosses in Stuttgart geboren. Die Familie war von König Wilhelm II. (Württemberg) gegen Ende des Kaiserreichs geadelt worden. Weizsäcker hat zwei Brüder und eine Schwester: Carl Friedrich von Weizsäcker (Philosoph und Physiker), Adelheid von Weizsäcker und Heinrich Viktor von Weizsäcker (Offizier, 1939 gefallen). Die Familie lebte aufgrund der diplomatischen Tätigkeit des Vaters von 1920 bis 1924 in Basel, von 1924 bis 1926 in Kopenhagen, von 1931 bis 1933 in Oslo, von 1933 bis 1936 in Bern, wo Weizsäcker das Gymnasium Kirchenfeld besuchte, und danach in Berlin, wo der Vater zunächst Leiter der politischen Abteilung des Auswärtigen Amtes unter Konstantin Freiherr von Neurath wurde und 1938 zum Staatssekretär unter Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop avancierte.
Seit 1953 ist Weizsäcker mit Marianne von Kretschmann verheiratet. Die Mutter von Marianne – Asta von Kretschmann, geb. Mohr – ist eine Adoptivtochter von Fritz von Waldthausen. Marianne von Weizsäcker ist ferner eine Großnichte der sozialdemokratischen Frauenrechtlerin Lily Braun, geb. von Kretschmann. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor:
- Robert Klaus von Weizsäcker (* 1954)
- Andreas von Weizsäcker (1956–2008)
- Marianne Beatrice von Weizsäcker (* 1958)
- Fritz Eckhart von Weizsäcker (* 1960)
Siehe auch: Weizsäcker
Ausbildung, Militärdienst und Beruf
1937 legte Weizsäcker sein Abitur am Bismarck-Gymnasium (heute Goethe-Gymnasium) in Berlin-Wilmersdorf mit knapp 17 Jahren ab.[1] Er war Fähnleinführer der Hitlerjugend im Jungbann 37 in Berlin Wilmersdorf-Zehlendorf und erfüllte die Kriterien nationalsozialistischer Begabtenförderung. Nach seinem Schulabschluss reiste Weizsäcker nach Oxford (Großbritannien) und Grenoble (Frankreich), um dort Vorlesungen über Philosophie und Geschichte zu besuchen.
1938 wurde Weizsäcker zum Reichsarbeitsdienst eingezogen. Es folgte ab Herbst desselben Jahres der Wehrdienst in einer Maschinengewehrkompanie des Potsdamer Infanterie-Regimentes 9, das zur 23. Infanterie-Division gehörte. Sein Bruder Heinrich von Weizsäcker diente als Leutnant im selben Regiment. Am 1. September 1939 überschritten die Einheiten der Weizsäcker-Brüder im Rahmen des Polenfeldzuges die polnische Grenze am Polnischen Korridor rund 40 Kilometer nördlich von Bromberg. Richards Bruder Heinrich von Weizsäcker fiel am Abend des 2. September in der Schlacht in der Tucheler Heide, wenige hundert Meter von ihm entfernt am Bahndamm von Klonowo bei einem polnischen Gegenangriff.[2]
Nach dem Polenfeldzug wurde Weizsäcker mit seinem Regiment an die luxemburgische Grenze verlegt. Während des Westfeldzuges nahm Weizsäcker an Offiziersanwärter-Lehrgängen teil. Danach kämpfte Weizsäcker während des Unternehmens Barbarossa bis zur Schlacht um Moskau in der Sowjetunion. Im Sommer 1941 wurde er zum ersten Mal verwundet, erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse[3] und verbrachte vier Wochen in einem Lazarett. Im Winter 1941/42 wurde das Regiment fast vollständig aufgerieben. Im Frühjahr 1942 versetzte man ihn als Ordonnanzoffizier zum Oberkommando des Heeres. Nach seiner Beförderung zum Oberleutnant kehrte er zu seiner alten Einheit zurück und wurde Adjutant des Regimentskommandeurs. 1943 nahm er an der Leningrader Blockade teil, der 1,1 Millionen Einwohner zum Opfer fielen. Anfang 1944 erhielt er das Eiserne Kreuz 1. Klasse.[4]. Später folgte die Beförderung zum Hauptmann der Reserve. Mitte Mai 1944 besuchte er seinen Vater (Botschafter beim Heiligen Stuhl) in Rom. Weizsäcker freundete sich eng mit den im selben Regiment dienenden, späteren Widerstandskämpfern des 20. Juli 1944 Axel von dem Bussche und Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg an, über die er von den Plänen des Claus Graf von Stauffenberg erfuhr. Im März 1945 wurde Weizsäcker in Ostpreußen bei schweren Abwehrkämpfen leicht verwundet. In der ersten Aprilhälfte wurde er über Königsberg und die Ostsee nach Potsdam transportiert. Aufgrund des nahenden Zusammenbruchs konnte er sich bis an den Bodensee (Lindau) "absetzen".[5]
1945 nahm Weizsäcker sein Studium der Rechtswissenschaft, Nebenfach Geschichte in Göttingen wieder auf, das er 1950 mit dem ersten und 1953 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. Im Juli 1955 erfolgte die Promotion zum Dr. jur. mit der Arbeit Der faktische Verein. Während der gesamten Zeit war er dem Arbeitsrechtler Wolfgang Siebert, in den 1940er Jahren Leiter des Jugendrechtsausschusses der Akademie für Deutsches Recht, eng verbunden (Repetitorium, Assistenz, Doktorvater). Neben seinem Studium arbeitete Weizsäcker von 1947 bis Anfang 1949 als Assistent von Rechtsanwalt Hellmut Becker, der der Verteidiger seines Vaters bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen war. Während der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse war Weizsäcker im sogenannten ‚Wilhelmstraßen-Prozess‘ Hilfsverteidiger seines Vaters, des SS-Brigadeführers und Staatssekretärs Ernst von Weizsäcker, der zu einer sieben-, später fünfjährigen Haftstrafe verurteilt wurde.
Von 1950 bis 1953 arbeitete Weizsäcker als wissenschaftliche Hilfskraft bei der Mannesmann AG in Gelsenkirchen. 1953 wechselte er in die Rechtsabteilung der Mannesmann AG nach Düsseldorf. Im Juli 1955 erhielt er Prokura und wurde 1957 Leiter der wirtschaftspolitischen Abteilung. Ende Juni 1958 schied Weizsäcker bei Mannesmann aus und war bis 1962 persönlich haftender Gesellschafter des Bankhauses Waldthausen, zu dem über seine Frau familiäre Beziehungen bestanden. Danach war er von 1962 bis 1966 Mitglied der Geschäftsführung des Chemie- und Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim in Ingelheim am Rhein. Boehringer Ingelheim lieferte im Folgejahr 1967 720 Tonnen Trichlorphenolatlauge an Dow Chemical. „Mit großer Betroffenheit“ habe er erst Jahre nach seiner Tätigkeit bei Boehringer von Agent Orange erfahren, sagte von Weizsäcker.[6]
Politische Karriere vor der Präsidentschaft
Partei
Seit 1954 ist Weizsäcker Mitglied der CDU. Von 1966 bis zu seiner Wahl zum Bundespräsidenten 1984 war er Mitglied des Bundesvorstandes. 1968 wurde Weizsäcker von Helmut Kohl zum ersten Mal als CDU-Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten vorgeschlagen, unterlag aber in der Kampfabstimmung im CDU-Auswahlausschuss mit 20 zu 65 Stimmen gegen den damaligen Verteidigungsminister Gerhard Schröder. 1971 wurde Weizsäcker von Rainer Barzel zum Vorsitzenden der CDU-Grundsatzkommission berufen. Auf dem 22. Bundesparteitag der CDU in Hamburg im November 1973 stellte Weizsäcker die ersten Ergebnisse zweier Jahre Arbeit in der Grundsatzkommission vor und löste damit lebhafte Diskussionen aus. Erst 1978 wurde das neue CDU-Grundsatzprogramm, an dem Weizsäcker und Heiner Geißler federführend beteiligt waren, beschlossen. Mit der Annahme seiner Wahl zum Bundespräsidenten ließ er traditionsgemäß seine Mitgliedschaft in der CDU ruhen und nahm sie auch nach dem Ende seiner Amtszeit nicht wieder wahr. Im Jahr 1965 wurde Weizsäcker als Kandidat für den Deutschen Bundestag vorgeschlagen, lehnte die Kandidatur aber ab, um einen Interessenkonflikt aufgrund seines Ehrenamtes als Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages zu vermeiden[7]. 1969 kandidierte Weizsäcker im Wahlkreis Worms für den Deutschen Bundestag. Er wurde über Platz 2 der rheinland-pfälzischen CDU-Landesliste in den Bundestag gewählt und war bis 1981 Mitglied des Deutschen Bundestages. Am 17. Mai 1973 unterlag Weizsäcker Karl Carstens in einer Kampfabstimmung um den Vorsitz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Weizsäcker wurde sodann stellvertretender Fraktionsvorsitzender.
Bei der Wahl des deutschen Bundespräsidenten 1974 war Weizsäcker Kandidat von CDU und CSU für das Amt des Bundespräsidenten. Diese Kandidatur nahm Weizsäcker im Bewusstsein an, dass er aufgrund der Mehrheitsverhältnisse in der Bundesversammlung nur als sogenannter ‚Zählkandidat‘ aufgestellt wurde. Gewählt wurde der bisherige Außenminister Walter Scheel (FDP), der als Kandidat der sozial-liberalen Koalition angetreten war.
Weizsäcker gehörte dann 1976 dem von Helmut Kohl für die Bundestagswahl 1976 aufgestellten Schattenkabinett an. Von 1981 bis 1983 war er außerdem CDU-Landesvorsitzender in Berlin.
Regierender Bürgermeister von Berlin
1979 war Weizsäcker Spitzenkandidat der CDU bei den Wahlen zum 8. Abgeordnetenhaus von Berlin. Zwar wurde die CDU mit 44,4 Prozent der Stimmen stärkste Kraft, Regierender Bürgermeister blieb aber der bisherige Amtsinhaber Dietrich Stobbe. Die Koalition aus SPD und FDP wurde fortgesetzt. Von 1979 bis 1981 war Weizsäcker Vizepräsident des Deutschen Bundestages. 1981 kam es zu vorgezogenen Neuwahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus. Bei diesen Neuwahlen wurde die CDU mit 48,0 Prozent der Stimmen erneut stärkste Kraft und erhielt ihr bislang bestes Ergebnis auf Berliner Landesebene. Weizsäcker wurde daraufhin als Nachfolger von Hans-Jochen Vogel, der damit nur ein halbes Jahr im Amt war, zum Regierenden Bürgermeister von Berlin gewählt. Er stand zunächst einem CDU-Minderheitssenat vor, nach dem Bruch der sozialliberalen Koalition in Bonn im September 1982 bildete er im März 1983 eine Koalition mit der FDP.
Bundespräsident
Im November 1983 wurde Weizsäcker zum zweiten Mal als CDU/CSU-Kandidat für das Bundespräsidentenamt benannt und bei der Wahl am 23. Mai 1984 von der Bundesversammlung zum sechsten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Am 1. Juli wurde er als Nachfolger von Karl Carstens in diesem Amt vereidigt. Bei der Wahl des deutschen Bundespräsidenten am 23. Mai 1989 wurde Weizsäcker im Amt bestätigt. Es war die bislang einzige Wahl eines Bundespräsidenten, bei der es nur einen Bewerber gab.
Weizsäcker wirkte integrierend und erlangte hohe Anerkennung im Ausland mit seiner Rede vom 8. Mai 1985, in der er den 8. Mai 1945 als „Tag der Befreiung vom menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“ bezeichnete. Er trat für ein behutsames Zusammenwachsen von Ost und West ein und mahnte in seiner Rede zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 „Sich zu vereinen, heißt teilen lernen.“ In der Zeit übte Richard von Weizsäcker 1992 schwere Kritik an den deutschen Parteien. Er kritisierte, dass sich der Einfluss der Parteien auf die gesamte Gesellschaft ausgeweitet habe. Sie seien längst zu einem sechsten Verfassungsorgan geworden, aber, im Gegensatz zu den anderen, keiner Kontrolle unterworfen. Weiterhin führte er aus, dass das vorrangige Ziel der Parteien sei, die nächste Wahl zu gewinnen und nicht langfristig Probleme dieses Landes zu lösen. Sie nähmen temporäre Stimmungen im Volk in ihr Parteiprogramm auf, um bei der nächsten Bundestagswahl möglichst viele Stimmen zu erhalten.
Staatsbesuche
Jahr Monat Staaten 1984 November Frankreich Dezember Österreich, Vatikan 1985 Februar Jordanien, Ägypten März Finnland Mai/Juni Niederlande Oktober Israel, Frankreich (Europäisches Parlament) November Dänemark 1986 Februar Belgien, Vereinigte Arabische Emirate, Birma, Bangladesch, Malaysia März Österreich Mai Türkei Juni Schweiz ILO Juli Türkei, Großbritannien September Norwegen Oktober Niederlande, Ungarn 1987 März Brasilien, Argentinien, Bolivien, Guatemala Mai Schweiz Juni USA, Griechenland Juli Sowjetunion September Niederlande Oktober Türkei 1988 März Mali, Nigeria, Simbabwe, Somalia Mai Italien Juni Schweden, Großbritannien September Luxemburg November Frankreich, Bulgarien 1989 Februar Japan April Spanien, Dänemark Mai/Juni USA Oktober Marokko 1990 Januar Schweiz März Niederlande, Portugal, Tschechoslowakei Mai Polen, Frankreich Juli Italien (Finale der Fußball-WM) September Kanada, Belgien, USA (Weltkindergipfel) Oktober Malta November Japan, Großbritannien 1991 Januar Norwegen Februar Südkorea Februar/März Indien, Frankreich Juni Schweiz, Italien, Vatikan, Frankreich Oktober Tschechoslowakei November Niederlande, Frankreich Dezember Israel 1992 April/Mai USA Juni Spanien (Weltausstellung) Juni/Juli Tansania, Jemen Juli Spanien (Olympische Sommerspiele 1992), Island, Irland September Frankreich Oktober Griechenland November Mexiko 1993 Februar Tschechien April Türkei April/Mai Tunesien Mai USA Juni Ungarn Juli Finnland, Estland, Österreich August/September Neuseeland, Australien, Thailand, Oman Oktober Litauen, Lettland Oktober/November Chile, Ecuador 1994 März Vatikan, Niederlande April Tschechien Mai USA, Frankreich Juni Großbritannien, Polen Gesellschaftliches Engagement
Von 1964 bis 1970 und von 1979 bis 1981 amtierte er als Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentags, von 1967 bis 1984 gehörte er außerdem der Synode und dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland an.
1988 gab Richard von Weizsäcker als amtierender Bundespräsident erstmals und ausnahmsweise sein Einverständnis, dass ein Schulzentrum nach seinem Namen benannt werden darf: Die von Frank Weber gegründete Modellschule in Cochabamba/Bolivien, die, einmalig als Privatschule, kostenfreie Schulausbildung für sozial schwache Familien garantiert.[8] Er ist Schirmherr des Richard-von-Weizsäcker Berufskollegs in Lüdinghausen, Dülmen, Paderborn und Büren (Westfalen).
Seit 1994 ist er Vorsitzender des Bergedorfer Gesprächskreises der Körber-Stiftung und des Kuratoriums der Theodor-Heuss-Stiftung. Seit 2002 gehört er außerdem dem Kuratorium des Hannah-Arendt-Zentrums (Universität Oldenburg) an und ist seitdem daneben auch Schirmherr der Initiative Perspektive Deutschland, Aktion Deutschland Hilft e.V. Er ist Kuratoriumsmitglied der Initiative A Soul for Europe.
Ab 1995 leitete er als Ko-Präsident, gemeinsam mit dem Franzosen Stéphane Hessel, Moeen Qureshi (ehem. Premierminister Pakistans) eine vom damaligen UN-Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali einberufene Kommission zur Neuorganisation der Vereinten Nationen. Im Jahr 1995 war die Zahl der Mitglieder dieser Kommission auf neun angewachsen, darunter die Kenianerin Wangari Maathai, später (2004) Preisträgerin des Friedensnobelpreises.
Von 1995 bis 2000 gehörte er der Jury zur Verleihung des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises an. Sein Nachfolger wurde Roman Herzog.
Im Jahr 2008 übernahm Richard von Weizsäcker die Namenspatenschaft des Phi Delta Phi–Inns an der Universität Tübingen.[9]
Weizsäcker ist Mitglied der Jury der Marion-Dönhoff-Stiftung, Mitglied des Club of Rome und außerdem neben dem ehemaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan und anderen Persönlichkeiten im Beirat der Berliner Humboldt-Viadrina School of Governance.
Weizsäcker gehört zu den Begründern des Fördervereins „Dom zu Brandenburg“ und ist Pate des Schönberger Musiksommers. Er ist Gründungsschirmherr und seit 1994 Mitglied im Senat der von Helmut Schmidt und Kurt Biedenkopf gegründeten Deutschen Nationalstiftung.
Weizsäcker ist außerdem Schirmherr der Aktion Deutschland Hilft, einem Bündnis von zehn deutschen Hilfswerken, die im Bereich der internationalen Katastrophenhilfe tätig sind.[10]
Ehrungen
- 1941 Eisernes Kreuz 2. Klasse
- 1944 Eisernes Kreuz 1. Klasse
- 1975 Großes Bundesverdienstkreuz
- 1982 Ehrenpreis der Stadt Solingen
- 1983 Senator der Max-Planck-Gesellschaft; Theodor-Heuss-Preis
- 1984 Sonderstufe des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (Als Amtsinsignie zum Antritt des Bundespräsidentenamtes)
- 1986 Rhetorik-Preis; Großkreuz mit Großer Ordenskette des Verdienstordens der Italienischen Republik
- Orden "Antonio José de Irisarri" von Guatemala
- Ritter Großkreuz im Orden vom Niederländischen Löwen
- 1987 Goldene Kamera; Romano-Guardini-Preis; Atatürk-Friedenspreis; Deutsches Sportabzeichen in Gold
- 1988 Ehrenring des deutschen Handwerks
- 1989 Joseph-Preis für Menschenrechte
- 1989 Ritter des dänischen Elefanten-Ordens
- 1989 Ehrenbürger von Bonn
- 1990 Adolf-von-Harnack-Medaille; Geuzenpenning der niederländischen „Stiftung Geuzen-Widerstand 40-45“; Ehrenbürger von Stuttgart; Ehrenbürger von Berlin
- 1991 Goldmedaille der jüdischen Loge B’nai B’rith für besondere Verdienste; Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf
- 1992 Königlich-Viktorianische Ordenskette
- 1992 Nansen-Flüchtlingspreis
- 1993 Heinz-Galinski-Preis
- 1994 Großkreuz des Verdienstordens der Republik Polen; Augsburger Friedenspreis; Leo-Baeck-Preis, Olympischer Orden
- 1995 Deutscher Staatsbürgerpreis; Buber-Rosenzweig-Medaille; Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
- 1995 Benennung des Schulzentrums Richard-von-Weizsäcker-Schule in Ottbergen
- 1995 Benennung des Progymnasium (heute Gymnasium) Richard-von-Weizsäcker-Gymnasium in Baiersbronn
- 1996 Kunstpreises zur deutsch-tschechischen Verständigung
- 1997 Ehrenbürger von Danzig
- 1998 Benennung des Richard-von-Weizsäcker Berufskollegs in Lüdinghausen und Dülmen
- 1998 Humanismus-Preis des Deutschen Altphilologenverbands (Heidelberg)
- 2000 Dr.-Leopold-Lucas-Preis (Universität Tübingen); VdK-Preis
- 2001 Dr.-Sieghardt-von-Köckritz-Preis (Deutsche Stiftung Denkmalschutz)
- 2003 Erich-Kästner-Preis des Presseclubs Dresden e.V.
- 2003 Johann-Heinrich-Voß-Preis für Literatur
- 2003 Martin-Buber-Plakette
- 2003 Großkreuz mit Halskette des tschechischen Ordens des Weißen Löwen
- 2005 Mercator-Professur an der Universität Duisburg-Essen
- 2006 Umbenennung der Haus- und Landwirtschaftlichen Schule Öhringen in Richard-von-Weizsäcker-Schule Öhringen
- 2005 Kaiser-Otto-Preis der Stadt Magdeburg
- 2007 Widmungsträger über die Internetarbeit der Deutschen Gesellschaft für Staatenkunde e.V.
- 2008 „Four Freedoms Award“, Roosevelt-Stiftung Niederlande, Stadt Middelburg
- 2009 „Förderer des Buches“, Börsenverein des Deutschen Buchhandels
- 2009 Corine - Internationaler Buchpreis für Der Weg zur Einheit
- 2009 Martin-Luther-Medaille für besondere Verdienste um den deutschen Protestantismus
- 2010 Ehrenmitgliedschaft der juristischen Fraternity Phi Delta Phi [11]
- 2010: Richard Merton-Ehrennadel des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft[12]
- 2011: Mann des Jahres, von der polnischen Zeitung Gazeta Wyborcza[13]
Sein Eisernes Kreuz I. Klasse hat der Bundespräsident während seiner Amtszeit nicht getragen.
Ehrendoktorwürden
- 1984 Grenoble; New York (School of Social Research)
- 1985 Weizmann-Institut für Wissenschaften (Rechowot/Israel)
- 1986 Katholieke Universiteit Leuven
- 1986 Istanbul
- 1987 Sucre (Bolivien); Harvard (Cambridge/USA); Göttingen
- 1988 Nigeria; Oxford; Sofia
- 1990 Malta
- 1991 Erasmus Universiteit Rotterdam; Madras; Pavia
- 1993 Baltimore; Danzig
- 1995 Universität Uppsala
- 1996 Karls-Universität Prag (Rechtswissenschaften)
- 2005 Waseda-Universität (Tokio)
Werke
- Der faktische Verein. juristische Dissertation, Göttingen 1955.
- Von Deutschland aus - Reden des Bundespräsidenten. Berlin 1985, ISBN 3-88680-173-X.
- Von Deutschland nach Europa. Die bewegende Kraft der Geschichte. Berlin 1991, ISBN 3-442-12843-9.
- Richard von Weizsäcker im Gespräch mit Gunter Hofmann und Werner A. Perger. Vito von Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 1992, (Gespräch zur Ortsbestimmung deutscher Politik nach dem politischen Wandel in Osteuropa mit zwei ZEIT-Redakteuren)
- Vier Zeiten. Erinnerungen. 1. Auflage. Siedler, Berlin 1997, ISBN 3-88680-556-5.
- Drei Mal Stunde Null? 1949 – 1969 – 1989. 1. Auflage. Siedler, Berlin 2001, ISBN 3-88680-732-0.
- Was für eine Welt wollen wir? Richard von Weizsäcker im Gespräch mit Jan Roß. 1. Auflage. Rowohlt, Berlin 2005, ISBN 3-87134-524-5.
- Richard von Weizsäcker: Alles steht und fällt mit dem politischen Willen der Mitglieder. In: Humboldt Forum Recht.
- Die Deutschen und ihre Nachbarn. (zwölf Bände), hrsg. zusammen mit Helmut Schmidt, C.H. Beck, München 2008/2009.
- Der Weg zur Einheit. C.H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59287-4.
Literatur
- Werner Filmer, Heribert Schwan (Hrsg.): Richard von Weizsäcker - Profile eines Mannes. Econ-Verlag, Düsseldorf/Wien 1984, ISBN 3-426-03796-3.
- Gunter Hofmann: Richard von Weizsäcker. Ein deutsches Leben. C. H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-59809-8.
- Friedbert Pflüger: Richard von Weizsäcker – Ein Portrait aus der Nähe. Droemer Knaur, München 1993, ISBN 3-426-02437-3
- Martin Wein: Die Weizsäckers, Geschichte einer deutschen Familie. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1988, ISBN 3-421-06389-3.
Weblinks
Commons: Richard von Weizsäcker – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikiquote: Richard von Weizsäcker – Zitate- Literatur von und über Richard von Weizsäcker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Irmgard Zündorf: Tabellarischer Lebenslauf von Richard von Weizsäcker im LeMO (DHM und HdG)
- Lebenslauf bei www.bundespraesident.de
- Lebenslauf beim Berliner Senat
- Rede vom 8. Mai 1985
- A Soul for Europe
- Helmut Schmidt: Rezension (Ein moralischer Wegweiser) von Weg zur Einheit, Die Zeit, 24. Oktober 2009
- Peter Voß fragt Richard von Weizsäcker: "Hat die Nation eine Zukunft?" Interview vom 25. Januar 2010 (45 Minuten VoD) auf 3sat
Einzelnachweise
- ↑ Setzen, Sechs! - Schulgeschichten aus Deutschland (1/3). Verlorene Kindheit. Dokumentarfilm von Dora Heinze im Auftrag des SWR. Deutsche Erstausstrahlung am 8. Dezember 2005
- ↑ Geschichte 1. Garderegiment zu Fuß 1933–1945.
- ↑ Am 20. Juli 1941, vgl. Rudolf Schröck, Richard von Weizsäcker: eine Bildbiographie, Heyne, München 1992, S. 67.
- ↑ Wegen "besonderer Tapferkeit", vgl. Rudolf Schröck, Richard von Weizsäcker: eine Bildbiographie, Heyne, München 1992, S. 79.
- ↑ Karl Salm: Fahnenflucht als politische Weltanschauung? Eine zeitgeschichtlich-politische Studie zum Fall Richard Freiherr von Weizsäcker. 2. Aufl. Hohenrain Verlag, Tübingen 1990, ISBN 3-89180-022-3.
- ↑ Der Spiegel 32/1991, Der Tod aus Ingelheim
- ↑ Rüdiger Runge, Margot Käsmann: Kirche in Bewegung – 50 Jahre Deutscher Evangelischer Kirchentag 1949–1999. Gütersloh 1999, ISBN 3-579-02099-4, S. 106
- ↑ Centro Educativo Richard von Weizsäcker.
- ↑ In einer Reihe mit Roosevelt – Juristenvereinigung gründet sich in Tübingen nach amerikanischem Vorbild. In: Schwäbisches Tagblatt. 6. Oktober 2008. (PDF)
- ↑ Aktion Deutschland Hilft: Schirmherrschaft und Kuratorium von Aktion Deutschland Hilft.
- ↑ Dankesschreiben Richard von Weizsäckers an Henry V. Neumueller, Lord of Pishobury (PDF)
- ↑ Stifterverband zeichnet Richard von Weizsäcker aus, in: Informationsdienst Wissenschaft vom 11. Juni 2010, abgerufen am 14. Juni 2010
- ↑ Polnische Zeitung ehrt Richard von Weizsäcker, in RP Online vom 25. Mai 2011
Theodor Heuss (1949–1959) | Heinrich Lübke (1959–1969) | Gustav Heinemann (1969–1974) | Walter Scheel (1974–1979) | Karl Carstens (1979–1984) | Richard von Weizsäcker (1984–1994) | Roman Herzog (1994–1999) | Johannes Rau (1999–2004) | Horst Köhler (2004–2010) | Christian Wulff (seit 2010)
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