Muskatzine

Muskatzine

Eine Muskatzine ist eine Gebäckspezialität aus Dettelbach, die der Form einer Fliege (Krawattenschleife) ähnelt. Ihr Name stammt von der Zutat Muskat, weitere Zutaten sind Honig, Mandeln, Nüsse, Mehl und weitere Gewürze. Muskatzinen werden ganzjährig angeboten.

Eine einzelne Muskatzine

Geschichte

Der Überlieferung nach hat der Dettelbacher Zuckerbäckermeister Urban Degen dieses Feingebäck erstmals angeboten. Die Backform hatte er selbst geschnitzt und dem Muster seiner gefältelten Lieblingskrawatten nachempfunden. Der bayrische König soll von den Muskatzinen so begeistert gewesen sein, dass er Degen das alleinige Herstellungsrecht verlieh. Kurz vor seinem Tod weihte Urban Degen seine Dettelbacher Berufsgenossen in die Rezeptur ein, nahm ihnen jedoch das Versprechen ab, das Rezept nur unter einheimischen Konditoren weiterzugeben. Muskatzinen werden auch heute noch ausschließlich in Dettelbach hergestellt. Heute haben nur zwei Cafés die Genehmigung, Muskatzinen herzustellen – das Café Kehl sowie das Café Achtmann.

Legende

Der Legende zufolge soll ein Ritter das Wissen aus dem Morgenland mitgebracht haben, dass Muskatnuss die Nachwirkungen von übermäßigem Weingenuss mildere. Ein Dettelbacher Konditor soll dies von einem Wallfahrer erfahren haben; daraufhin experimentierte er in seiner Backstube so lange, bis er ein Gebäck schuf, dem er den Namen Muskatzine gab. Seit damals wurden Muskatzinen von Wallfahrern, die dem Frankenwein zu sehr zugesprochen hatten, als Durstlöscher gekaut.

Einer anderen Legende nach sollen alle Engel einen Ausflug in die Wallfahrtskirche nach Dettelbach unternommen haben. Der Küchenengel hatte das Rezept für die Muskatzinen dabei und ließ dieses auf den Vorplatz der Wallfahrtskirche fallen. Der Konditormeister Degen fand dieses und buk den Dettelbachern und den Wallfahrern die Muskatzinen.

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