- Myron (Salböl)
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Myron (von griechisch μύρον «duftendes Öl») ist, wie auch das Chrisam, ein mit duftenden Spezereien angereichertes Olivenöl und wird in den orthodoxen Kirchen als Salböl benutzt.
Es wird aufwendiger zubereitet als Chrisam, das in einer Eucharistiefeier durch den Bischof „hergestellt“ werden kann.
Myron wird bei verschiedenen sakramentlichen Handlungen benutzt, etwa bei Firmung und Altarweihe.
Ursprünglich stellte man es alljährlich am Morgen des Gründonnerstags her, in der Neuzeit in vieljährigem Abstand.Das Myron wird in der Orthodoxie am Gründonnerstag durch das bischöfliche Oberhaupt der betreffenden Landes- oder Nationalkirche (in der Regel ein Patriarch, Metropolit oder Erzbischof), assistiert von weiteren Bischöfen, im Laufe einer besonderen feierlichen Handlung zubereitet und unter Anrufung des Heiligen Geistes geweiht. Das heilige Myron wird dann den verschiedenen Pfarreien zugeteilt. Die Weihe des Myrons ist seit langem den Patriarchen vorbehalten und daher Vorrecht von autokephalen und autonomen Kirchen.
In Griechenland wird das heilige Myron aus dem Ökumenischen Patriarchat in Konstantinopel bezogen, um die Zusammengehörigkeit mit diesem altehrwürdigen Patriarchat zu bezeugen.
Literatur
- Miguel Arranz: La consécration du saint myron (Les sacrements de l'ancien Euchologe constantinopolitain 10). In: Orientalia Christiana Periodica. 55 (1989) S. 317-338.
- A. v. Maltzew: Begräbniss-Ritus und einige specielle u. alterthümliche Gottesdienste der Orthodox-Katholischen Kirche des Morgenlandes. Teil 2, Berlin 1898, S. 89-114 (Moskauer Text mit deutscher Übersetzung).
Weblinks
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