NMS Bern

NMS Bern
NMS Bern
Gründung 1851
Ort Bern
Kanton Bern
Staat Schweiz
Koordinaten (600483 / 199860)46.9498267.444975Koordinaten: 46° 56′ 59,4″ N, 7° 26′ 41,9″ O; CH1903: (600483 / 199860)
Schüler etwa 1000
Leitung Annette Geissbühler
Website www.nmsbern.ch

Die NMS Bern ist eine Schule in Bern, die aus Volksschule, Gymnasium, Fachmittelschule und dem Institut Vorschule und Primarstufe (IVP) besteht. Insgesamt wird die Schule von etwa 1000 Schülern sowie am IVP von über 200 Studenten besucht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hauptgebäude der NMS Bern

Die NMS Bern wurde als freie evangelische Mädchenschule (Neue Mädchenschule) im Jahre 1851 gegründet. Der Unterricht für 63 Schülerinnen fand in gemieteten Räumen an der Marktgasse 80 statt. Erst 136 Jahre später wurden auch Knaben in der Schule aufgenommen. Zwei Jahre nach der Gründung eröffnete das Lehrerinnenseminar der NMS seine Pforten: Hier wurden bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts 40% der Lehrerinnen des Kanton Berns ausgebildet. Nach dem Bau des Schulgebäudes am Waisenhausplatz, das auch heute noch als Hauptgebäude genutzt wird, richtete die Schule – als erste in der Stadt Bern – 1877 einen Froebel-Kindergarten ein, zwanzig Jahre danach bildete die Schule neben Lehrerinnen auch Kindergärtnerinnen aus. Erst über hundert Jahre nach der Gründung der Schule, ab 1974, begann der Kanton Bern mit regelmässigen Beiträgen von 30% bis 40% die Schule mitzufinanzieren. Im Laufe der nächsten drei Jahrzehnte wurden die Diplommittelschule (heute Fachmittelschule), das Gymnasium sowie des Berner Seminar für Erwachsenenbildung (welches sich später von der Schule verselbständigt) an der Schule gegründet, während mit dem umgebauten Aarhof am Ufer der Aare ein neues Heim für die Volksschule gefunden werden konnte. Das Budget der NMS erreichte Mitte der neunziger Jahren die zehn Millionen-Marke, während die Schülerzahl auf etwa 1000 stieg.

2001 eröffnete an der NMS das tertiäre Institut für die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften, welches der Universität Bern angegliedert war und das Lehrer- und Kindergärtner-Seminar ersetzen würde. Nur vier Jahre später wurde die Leherausbildung im Kanton Bern allerdings der Pädagogischen Hochschule Bern überantwortet, sodass das Institut Vorschulstufe und Primarstufe (IVP NMS) heute einerseits eine Abteilung der NMS bildet, gleichzeitig aber der PH Bern angegliedert ist.

Aus der Neuen Mädchenschule wurde 1987 – mit der Aufnahme der ersten männlichen Schüler – zur Neue Mittelschule Bern, später nannte sich die Schule Pädagogisches Ausbildungszentrum NMS, heute nun lautet der offizielle Name NMS Bern.

Schulzweige

Volksschule

Die Volksschule umfasst alle Schulklassen vom ersten bis neunten Schuljahr, gegebenenfalls wird auch noch das zehnte Schuljahr in der Volksschule besucht. Es gibt ein zusätzliches Angebot auf der ersten Sekundarstufe, welches ein Langzeitgymnasium ab der siebten Klasse beinhaltet. Es kann auch einfach die dreijährige Sekundarschule besucht werden, ab der siebten Klasse und anschliessend die Quartavorbereitung in der neunten Klasse.

Besonders in der Volksschule der NMS Bern ist, dass die erste bis vierte Primarklasse schon mit Frühenglisch als Tagesschule besucht werden kann, sowie ihr Unterrichtsmodell Lernwelt, welches die Jugendlichen ab der siebten Klasse zu selbständigem, eigenverantwortlichem Lernen führt. Die Schüler werden aufs spätere Berufsleben vorbereitet, das heisst, dass vor allem die Sachkompetenz, Teamfähigkeit, Selbständigkeit, Kreativität und das zielorientierte Arbeiten an Projekten gefördert werden. Schon ab der zweiten Klasse werden an der Volksschule die Fremdsprachen (Früh-)Englisch und Französisch unterrichtet. Im Schulhaus Aarhof der Volksschule der NMS Bern gibt es eine Mediothek im vierten Obergeschoss, wo beliebige Bücher und DVDs ausgeliehen oder Computer zu Schulzwecken benutzt werden können.

Fachmittelschule

Die Fachmittelschule der NMS Bern ist die einzige FMS im Kanton Bern, welche drei berufsfeldbezogene Schwerpunkte anbietet. So können die Schüler der FMS der NMS Bern wählen zwischen Information+Kommunikation (mit Doppelabschluss in Sozialer Arbeit), Gesundheit oder Sozialer Arbeit (mit möglichem Doppelabschluss in Gesundheit). Nach den drei Jahren FMS kann man an der NMS Bern darüber hinaus auch die Qualifikation Fachmaturität anstreben. Neben den Fremdsprachen Französisch und Englisch, die in allen Schwerpunkten verpflichtend sind, können die Schüler ab dem zweiten Jahr Kurse zum Erwerb des FCE-Zertifikates (Englisch) und des DELF-Zertifikates besuchen. Für den Schwerpunkt Information+Kommunikation ist der Erwerb dieser sowie des ECDL-Zerktifikats obligatorischer Bestandteil der Ausbildung. Zur Unterstützung der Lernenden gibt es an der FMS das Angebot des Lerncoaching durch eine ausgebildete Lerncoacherin, darüber hinaus finden regelmässige Standortgespräche statt. In der FMS 2 und 3 haben die Schüler die Gelegenheit, in dafür im Stundenplan reservierten Stunden in den Räumen des PLUS (s.u.) begleitet von Lehrkräften ihre Kompetenzen selbständig zu erweitern und zu vertiefen. Den Schülern stehen mehrere Arbeitsräume mit insgesamt rund 100 Arbeitsplätzen zur Verfügung, die sich im Untergeschoss des Hauptgebäudes befinden. In diesen Räumlichkeiten, genannt PLUS, ist auch die Mediothek vertreten. Dort ist es den Schülern auch möglich, an fest installierten Arbeitsstationen sowie an ausleihbaren Laptops zu arbeiten, Internet-Zugang ist im ganzen Haus über W-LAN verfügbar. Das PLUS ist auch im Modell Weissenstein integriert.

Modell Weissenstein

In der FMS 2 und 3 der NMS wird ein einmaliges Unterrichtsmodell angewandt. Das Modell Weissenstein knüpft an die darauf folgenden Studiengänge der Lernenden an. Das Modell wird durch die PH Bern wissenschaftlich unterstützt und durch den verantwortlichen Projektleiter René Michel, stellvertretender Direktor der FMS, betreut. Das Modell entstand bei einer externen Klausur der Fachlehrpersonen der FMS auf dem Weissenstein.

Ziel des Modelles Weissenstein ist es, die Selbstkompetenz der Schüler zu verbessern und sie auf die Zeit nach der FMS vorzubereiten. Es beinhaltet verschiedene im Zusammenhang stehende Elemente, die das Konzept optimal unterstützen.

Das Modell ist folgendermassen konzipiert: Es finden jeweils immer vier bis fünf Wochen Fachunterricht statt. Anschliessend folgt eine Prüfungswoche (Testwoche), in der die Fächer jeweils schriftlich oder mündlich geprüft werden. Diese Einheiten werden Blöcke genannt. Zu Beginn eines Blockes werden die Lernziele der jeweiligen Fächer in schriftlicher Form dem Schüler abgegeben. Jeden Freitag wird den Lernenden drei PLUS Lektionen zur verfügung gestellt, um Unterrichtsstoff aufzuarbeiten und über die Woche zu reflektieren. In einzelnen, ausgewählten Fächern findet der Unterricht im Vorlesungsstil statt, um die Lernenden auf die Anforderungen der tertiären Stufte vorzubereiten. Unterbrochen wird der Rhythmus von Fachunterricht und Testwochen im Laufe des Schuljahres durch insgesamt acht Wochen Selbstlernphasen (SL), in denen kein Unterricht stattfindet, und die über beide Schuljahr verteilt sind, wobei jedes Fach jährlich einmal vertreten ist. Innerhalb der Selbstlernphasen bearbeiten die Schüler Aufträge aus ihren Fächern, die Lehkräfte begleiten sie dabei entweder online (durch die Lernplattform, über E-Mail, Chat etc.) oder Andern von den Lehrkräften bestimmten Formen. Die Lernenden erstellen selbständig ihren Arbeitsplan, sie wählen selbst den Arbeitsort und die Reihenfolge der erledigenden Aufträge. Am Ende der Selbstlernphase erstellen sie einen Reflexionsbericht, der als Grundlage für die Planung der nächsten Selbstlernphase dient. „Alle Unterrichtsformen fördern die Anwendung von unterschiedlichsten fachlichen und überfachliche Kompetenzen“ [1]

Gymnasium

Der Unterricht am Gymnasium an der NMS Bern besteht aus zehn Grundlagefächern, die von allen Schülern besucht werden müssen, sowie einem individuellen Schwerpunkt- und einem Ergänzungsfach. Fünf Schwerpunktfächer stehen zur Auswahl: Biologie und Chemie, Philosophie / Pädagogik / Psychologie, Bildnerisches Gestalten, Musik, Wirtschaft und Recht. Als Ergänzungsfächer stehen Physik, Geschichte, Geografie, Religionswissenschaften und Sport zur Verfügung, während ein besonderer Schwerpunkt während der gesamten Gymnasiumzeit auf den Sprachen Deutsch, Französisch und Englisch liegt. Am Ende des 10. oder 11. Schuljahres absolvieren die Lernenden darüber hinaus einen dreiwöchigen Sprachaufenthalt, der gemeinsam mit den Fachlehrkräften vorbereitet wird. Des Weiteren absolvieren alle Lernenden des Gymnasiums die Prüfung zum Erwerb des ECDL-Start-Zertifikat. Auch die Gymnasiasten haben die Möglichkeit, das PLUS (s.o.) zu nutzen. Zur persönlichen Unterstützung steht das Schulpfarramt der NMS sowie eine Psychologin an der Schule zur Verfügung.

Institut Vorschule und Primarstufe (IVP)

Das IVP bildet eine Abteilung der NMS Bern. Das Institut IVP NMS führt einen 3-jährigen Bachelor-Studiengang für Lehrpersonen der Vorschulstufe (Kindergarten) und der Primarstufe (1.-6. Schuljahr) durch und bietet in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen Weiterbildungen für Lehrpersonen an (die Zertifikatslehrgänge CAS "Berufspraxis kompetent begleiten" und CAS "Schuleingangsstufe 4-8"). Am IVP NMS studieren über 200 Studenten. Diese sind immatrikuliert an der PH Bern, welcher das IVP angegliedert ist, verbringen aber den grössten Teil ihrer Ausbildung am IVP. Zwei Profilbereiche sind wählbar: Das musisch-gestalterische Profil (inklusive Sport und Bewegung) oder der Profilbereich für nachhaltige Entwicklung. Das Studium an der IVP führt zu einem kantonal und schweizerisch anerkannten Lehrdiplom.

Finanzierung

Die NMS Bern ist vereinsrechtlich organisiert. Als Schule privater Trägerschaft deckt sie ihre Kosten je nach Abteilung mit 40-100% über Schulgelder (ausgenommen das IVP, welches dieselben Gebühren wie die PH Bern erhebt), erhält aber auch Zuschüsse des Kantons.

Podium NMS

Das Podium ist eine Kleinkunstbühne, die der NMS Bern angegliedert ist. Von Mai bis Oktober finden alle zwei Wochen Aufführungen statt. Es findet in den Räumlichkeiten der NMS Bern statt. Der genaue Ort sowie aktuelle Informationen sind jeweils auf der Webseite vermerkt. Im Jahr 2011 waren unter anderem verschiedene Musiker diverser Stilrichtungen zu Gast, darüber hinaus fanden Lesungen und Theateraufführungen statt.

Anmerkungen

  1. Schütz, Martin: Studienführer Unterrichtsmodell Weissenstein, 2010, 21.

Weblinks


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