Nissan Motor Ibérica

Nissan Motor Ibérica
Nissan Motor Ibérica
Rechtsform Sociedad Anónima (Aktiengesellschaft)
ISIN ES0164820013
Gründung 1980
Sitz SpanienSpanien Spanien:
Barcelona, Katalonien
Mitarbeiter 3830 (Stand 2008)
Branche Kraftfahrzeughandel
Automobilproduktion
Nutzfahrzeugherstellung
Website www.nissan.es

Die Nissan Motor Ibérica S.A. ist ein Kraftfahrzeughändler sowie Automobil- und Nutzfahrzeughersteller mit Unternehmenshauptsitz im Industriegebiet Zona Franca der katalonischen Stadt Barcelona. Weitere Montagewerke des Unternehmens sind in den kantabrischen Städten Los Corrales de Buelna und Tarragona wie auch im aragonischen Saragossa zu finden. Der Entwicklung und der Motorenbau von Dieselmotoren betreibt der Hersteller in seinem Cuatro Vientos (Vier Winde) benannten Werk in Madrid. Die in Spanien produzierten Fahrzeugteile dagegen werden im Werk von Montcada hergestellt. Rund 3.830 Arbeitnehmer werden von dem Unternehmen zur Zeit landesweit beschäftigt. Die Produktion lag im Rekordjahr 2008 bei 132.149 Fahrzeugen. Nissan-intern wird für das Unternehmen das Akronym NMISA verwendet.

Ein Nissan Atleon der zweiten Generation. 1990 bis 2000

Die Geschichte des Unternehmens geht auf das Jahr 1980 zurück indem das japanische Unternehmen Nissan Jidōsha K.K. eine Aktienmehrheit von 55 Prozent über das spanische Unternehmen Motor Ibérica S.A. erlangte. Mit diesem Schritt wurde die Zusammenarbeit mit den Konkurrenzunternehmen Jeep und Alfa Romeo beendet. Lediglich der Markennamen Ebro verblieb noch bis Ende der Achtziger in Verwendung.

Ein Nissan Patrol der Guardia Civil de Carreteras in Bilbao.
Der Nissan Cabstar dritter Generation.
Der Ford Maverick der ersten Generation war vorwiegend für den Export nach Australien bestimmt.
Ein Nissan Terrano II der Junta de Andalucia in Grenada.
Ein für den medizinischen Notfalldienst ausgestatteter Nissan Pathfinder der tschechischen Zdravotnická záchranná služba Zlínského kraje.
Der Nissan Almera Tino war ein Kompaktvan auf Basis des Nissan Almera Sedan. Lediglich in Europa war der Doppelname in Benutzung. Auf allen anderen Märkten war der Name auf Nissan Tino verkürzt.
Ein Nissan X-Trail erster Generation als Unfallhilfsfahrzeug der Deutschen Bahn.
Speziell für Europa wird in Spanien der Nissan Primastar gebaut.
Eines der umplakettierten Modelle des Unternehmens, der Nissan Note.
In Spanien hieß der Kombi Sportwagon, im Export hingegen war die Bezeichnung Traveller in Gebrauch.
Auch der Nissan Pickup war in Europa durchaus eines der belibten Modelle.
Der indische Pixo als Konkurrent zum japanischen Note.

Die Arbeit begann im Gründungsjahr mit der Massenproduktion des Nissan Ebro Atleon, einem mittelschweren Lastkraftwagen. Mit einer großen Auswahl an Ausstattungsvarianten und verschiedener Aufbauten für Industriebetriebe wie auch für die mittelständischen Betriebe, schaffte es das Unternehmen sich eine Stammkundschaft aufzubauen. Wenige Jahre darauf konnte bereits der Export in benachbarte Länder aufgenommen werden. Ab 1980 wurde der Nissan Cabstar produziert.

1983 begann mit dem Nissan Patrol schließlich auch die Produktion von Personenkraftwagen. Zugleich wurde die Montage des Nissan Prairie und des Nissan Micra aufgenommen. 1985 begann die Produktion des Nissan Vanette C 22 Van und der Lieferwagen Modelle. 1986 wurde die Produktion des Nissan Vanette Largo/Cargo GC 22 aufgenommen. 1987 wurde die Ebro D-Serie zum Nissan Trade. Dieser stand in diversen Ausführungen für den zivilen wie auch der kommerziellen Nutzung zur Wahl. Das Modell war nur in Spanien erhältlich. Der ältere Atleon war dafür mittlerweile bis in die Benelux-Staaten über die Vertragshändler Nissans erhältlich.

Im Spätjahr 1988 begann die Produktion der neuen Generation des Geländewagens Patrol parallel zur technisch überarbeiteten Vorgängergeneration. Im sogenannten Badge-Engineering wurde letzterer für die Märkte Großbritannien, Australien und Neuseeland parallel dazu als Ford Maverick angeboten. Erhältlich war dieser nur als Linkslenker. Ebenso der Prairie ist im gleichen Jahr durch eine neue Generation ausgetauscht worden und trug in Europa fortan den Modellnamen Prairie Pro. Mit dem Nissan Terrano etablierte man einen weiteren Geländewagen auf dem europäischen Markt.

In den Neunzigern war Nissan wegen der zunehmenden Konkurrenz gezwungen den nun technisch veralteten Atleon zu ersetzen und brachte eine zweite Generation auf den Markt, die ab 1995 auch bei den deutschen und österreicherischen Vertragshändlern zu finden war. Dort ist das Modell als Nissan L-Serie bekannt. Zwei Jahre später kam mit dem Nissan Serena der zweite Minivan. Zur selben Zeit begann man auch mit der Montage des neuen auf dem Terrano basierenden Nissan PickUp. In Spanien selbst war er zunächst als Navara bekannt, in manchen anderen Ländern dagegen setzte sich auch der Name Frontier durch. Erst gegen 1997 wurde der Modellname innerhalb Europas auf den Modellnamen PickUp vereinheitlicht. 1991 wurde die Produktion des Nissan Vanette C 22 eingestellt, nur noch der Nissan Vanette Cargo GC 22 wurde bis Ende 1994 produziert.Gegen 1993 wurde des Weiteren der Export des Nissan Trade nach Deutschland aufgenommen. Im selben Jahr begann auch die Produktion des Nissan Terrano II, der in Europa auch als Ford Maverick vertrieben wurde. Im Jahr darauf erschien dann der Nissan Vanette E als Lieferwagen Version des Serena. Ab 1995 wurde der Vanette Cargo GC 23 ebenfalls auf Basis des Serena produziert(ab 1997 auch als Kleinbus Version). Mitte der Neunziger Jahre wurde nun auch der neue Nissan Pathfinder auf einigen Märkten etabliert. Vorwiegend war dieser jedoch nur in Spanien und den nordamerikanischen Ländern angeboten worden. Ab 1997 gab es dann auch noch eine Panel-Van-Version des Terrano II für den spanischen und englischen Markt. Für das darauf folgende Jahr gab es den Terrano II als Sondermodell Icelander. Dieser war speziell für Offroad-Einsätze konzipiert. Als neue Fahrzeuge gab es nun die Nutzfahrzeuge Nissan Cabstar und Nissan Camiones ECO-T. In Spanien ersetzte letzterer den Atleon der aber noch fürs Ausland weitere zwei Jahre hergestellt wurde. Erst mit der Produktionseinstellung der Vorgängerversion übernahm Nissan wieder den Modellnamen Atleon. Ebenso feierte 1998 der neue Patrol GR seine Premiere. Die letzten Modelle des vorigen Jahrtausend waren 1999 die neuen Generationen des Ford Maverick und des Nissan PickUp.

Das erste europäische Nissan-Modell des 21. Jahrhunderts war der Nissan Almera Tino. Als Nachfolger des Prairie Pro führte man mit diesem die Baureihe der Minivans in Europa fort. 2001 wurde die Produktion des beliebteren Serena und des Vanette Cargo GC 23 eingestellt. als Nachfoler für diese Modelle wurde der Nissan Primastar eingeführt. Der Vanette E wurde noch bis Ende 2002 produziert. Einen Nachfolger gab es erst ab Sommer 2003 mit dem Nissan Kubistar. Im Februar 2002 begann die Produktion des Interstar.Er ersetzte im Modellprogramm den Nissan Urvan und den Nissan Trade, der nur noch als Pritschenwagen bis 2004 für den mitteleuropäischen Markt gebaut wurde.

Die Geländewägen Nissan Navara und Nissan Pathfinder werden seit Januar 2005 angeboten und bauen die europäische Produktpalette von Nissan aus. Die aktuelle Generation des Cabstar gibt es seit 2006. Als Schwestermodelle gelten der französische Renault Maxity sowie der japanische Nissan Atlas. Der überarbeitete PickUp wurde in Spanien 2008 aufgelegt. Als Nachfolger des Nissan Kubistar wird seit 2009 der Nissan NV200 produziert. 2010 begann die Produktion des Nissan Evalia, ein Modell das auf dem NV 200 aufbaut. Ebenfalls 2010 begann die Produktion des Nissan NV400 der in vielen europäischen Ländern den Nissan Interstar ersetzt. Dieser wird nunmehr einzig bei Motor Iberica für mitteleuropäische Länder gebaut.

Im Hafengebiet Barcelonas wird des Weiteren die Umrüstung und das Rebadging (Umplakettieren) der Importfahrzeuge auf die europäischen Vorschriften vorgenommen. So zum Beispiel auch beim Nissan 100NX (Pulsar NX), Nissan 200SX (Silvia), Nissan 280ZX (Fairlady Z), Nissan 300ZX (Fairlady Z), Nissan 350Z (Fairlady Z), Nissan 370Z (Fairlady Z), Nissan Almera (Pulsar), Nissan Bluebird, Nissan Cube, Nissan Laurel, Nissan Maxima QX, Nissan Note (Tone), Nissan Pixo, Nissan Primera, Nissan Stanza (Stanza/Auster), Nissan Sunny und dem Nissan X-Trail.

Modellübersicht


Zeitleiste der spanischen Nissan-Modelle
Typ 1980er 1990er 2000er 2010er
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1
Kleinwagen Micra (K10) Micra (K10)
Minivans Prairie (M10) Prairie Pro (M11) Almera Tino (V10) Evalia
Serena (C23)
Vanette (C22) Vanette E (C23)
Sport Utility Vehicles Patrol (160) Patrol 4x4 (260)
Patrol GR (Y60) Patrol GR (Y61)
Maverick (Y60)
Terrano (WD21)
Terrano II (R20)
Maverick (R20) Maverick (R20-II)
Pathfinder (R50) Pathfinder (R51)
Terrano II Icelander (R20) X-Trail Columbia (T30)
Pickups Frontier / Navara / PickUp (DW21) PickUp (D22) PickUp (NP300)
Navara (D40)
Kleinbusse Trade Combi Trade 100 Combi Interstar Combi
(T35)
Interstar Combi (X70)
Trade Avant Trade 100 Avant Primastar Avantour/Combi
NV200 Combi
Omnibusse Interstar Bus
(T35)
Interstar Bus (X70)
Kastenwagen Trade Furgón Trade 100 Furgón Interstar Furgón
(T35)
Interstar Furgón (X70)
Primastar Furgón
Vanette Cargo (GC22) Vanette Cargo (C23) Kubistar (X76) NV200 Furgón
NV400
Terrano II Van (R20)
Lastkraftwagen Atleon Atleon / L-Serie
(L35/L50/L60)
Atleon
Camiones ECO-T
Cabstar (F22) Cabstar (F22) Cabstar II (F23) Cabstar E (F23-II) Cabstar (F24)
  • Dieses Modell wurde unter doppeltem Markennamen als Nissan Ebro vermarktet.
  • Das Modell wurde in dieser Zeit für die europäischen Märkte unter dem Markennamen Datsun montiert.
  • Fahrzeuge im Auftrag der Ford Motor Company.

Weblinks


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