Navigationsschule

Navigationsschule

Navigationsschulen wurden in Deutschland im 18. und 19. Jahrhundert Lehranstalten genannt, in denen sich der Handelsschiffsmatrose nach einer Fahrzeit von 33 Monaten zum Steuermann bzw. zum Schiffer/Kapitän nach einer Steuermanns-Fahrzeit von 24 Monaten ausbilden lassen konnte. Die erste öffentliche deutsche Navigationsschule wurde 1749 in Hamburg gegründet.[1]

In Lübeck gründete die Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit 1808 eine Navigationsschule die 1825 vom Staat Lübeck übernommen wurde[2]. Bereits 1926 bezog die Lübecker Navigationsschule das für sie errichtete Gebäude auf dem Kaisertor auf den Wallanlagen. Staatliche Prüfungsordnungen wie zum Beispiel die Bekanntmachung, betreffend die Prüfung von Steuerleuten auf Lübeckischen Schiffen Nr.14 vom 31.März 1827[3] bestimmten den Erwerb des Steuermanns- bzw. Kapitänsexamens.

Neue Ausbildungs- und Prüfungsvorschriften für die deutsche Seeschiffahrt wurden 1925 von der Reichsregierung in Kraft gesetzt. Die Bezeichnung Navigationsschule wurde in Seefahrtschule umgewandelt.[4]

Die Seefahrtschulen in der Bundesrepublik Deutschland wurden in den Bundesländern, die eine oder mehrere Seefahrtschulen betreiben oder betrieben (Hansestadt Hamburg), durch das „Abkommen zur Vereinheitlichung auf dem Gebiet des Fachhochschulwesens” vom 30./31.Oktober 1968 in den Fachschulbereich mit der allgemeinen Bezeichnung „Fachschule für Seefahrt” und in den[5] entsprechenden Fachbereich einer Fachhochschule oder auch als selbständige Hochschulform mit der Bezeichnung „Fachhochschule für Seefahrt” aufgeteilt.

Einzelnachweise

  1. Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Aufl. Leipzig 1906, Band 14, S. 474 ff
  2. Festschrift 175 Jahre Seefahrtschule Lübeck
  3. Archiv der Hansestadt Lübeck
  4. Festschrift 175 Jahre Seefahrtschule Lübeck, 1983
  5. Bereits 1926 bezog die Lübecker Navigationsschule das für sie errichtete Gebäude auf dem Kaisertor der Lübecker Wallanlagen.achhochschulen, Siehe u.a. Meyers Enzyklopäd. Lexikon Band 8, Mannheim 1973

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