- Nicoletta (Sängerin)
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Nicoletta (* 11. April 1944 in Thonon-les-Bains als Nicole Fernande Grisoni-Chappuis) ist eine französische Chansonsängerin. Ihre größten Erfolge feierte sie Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre mit Liedern wie La musique (1967), Il est mort le soleil (1968), Ma vie c'est un manège (1969), Mamy Blue (1971), Fio maravilla (1973) und Glory alléluia (1974).[1][2]
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Nicole Grisoni studierte an der School of Fine Art in Lyon. Später ging sie nach Paris um dort als DJ zu arbeiten. Parallel dazu arbeitete sie auch an eigenen Songs und Musikproduktionen. Im Jahr 1966 erschien unter dem Künstlernamen Nicoletta ihre Debüt-Single mit dem Titel L’Homme à la Moto. Damit begann auch die langjährige Zusammenarbeit mit Barclay Records, eine der damals einflussreichsten französischen Plattenfirmen. Der Durchbruch im französischen Showgeschäft gelang Nicoletta ein Jahr später mit der Single La musique. Ein noch größerer Erfolg folgte 1968 mit Il Est Mort le Soleil. Ray Charles nahm das Lied noch im gleichen Jahr für sein Album A Portrait of Ray in einer englischen Fassung (The Sun Died) auf. Jazz- und Soul-Größen wie Betty Carter, Gene Chandler und Shirley Horn nahmen ihrerseits Versionen auf.
1969 sang Nicoletta für den Film Jeff mit Alain Delon den gleichnamigen Titelsong. Fast zeitgleich hatte sie mit Ma vie c'est un manège einen weiteren Top-Hit, dessen Erfolg 1971 noch von Mamy Blue übertroffen wurde (im Original von Joel Daydé). Dieses Chanson ist stark vom Gospel beeinflusst, einer Musikrichtung, der sich Nicoletta im Laufe ihrer Karriere immer wieder widmete. Das dazugehörige Album Visages, eingespielt mit der Rock-Gruppe Zoo, enthält unter anderem Lieder von Leo Ferré (Dieu est nègre), Julien Clerc (La promeneuse) und Gilbert Becaud (La solitude ça n’existe pas). Ein großer Erfolg war auch die LP Nicoletta 73 (1973), die eine französische Adaption von Jorge Bens Fio maravilha enthält. Dieses Lied war ein ebenso großer Hit wie die im folgenden Jahr veröffentlichte französischen Fassung von The Battle Hymn of the Republic, Glory alléluia.
In den folgenden Jahren erschienen regelmäßig Singles von Nicoletta, mit À quoi sert de vivre libre? (1976) oder Broadway (1978) widmete sie sich wie viele ihrer Kolleginnen der damals populären Disco-Musik. Ende der 1970er Jahre endete ihre Zusammenarbeit mit der Plattenfirma Barclay. Der Erfolg ihrer Platten ließ nach. Mit Idées noires, einem Duett mit Bernard Lavilliers, feierte Nicoletta 1983 ein kurzfristiges Comeback und ihren letzten größeren Hit. In den folgenden Jahren widmete sie sich der Arbeit auf der Bühne. So war sie unter anderem in der Rolle der Jenny in dem Brecht/Weil-Stück Grandeur et décadence de Mahagony (1987) zu sehen. Außerdem spielte sie 1989 in William Shellers Musical Quasimodo die Rolle der Esmeralda. Finanzielle Probleme sorgten dafür, dass sie in jenen Jahren auch wieder verstärkt tourte.
Nach vielen Jahren ohne ein neues Album erschien 1995 das wenige erfolgreiche Werk J'attends, j'apprends. Im Jahr darauf hatte sie mehr Glück mit The Gospel Voices, einer CD, die ihrer Liebe für Gospelmusik huldigte. Eine anschließende Tournee mit rund 180 Terminen in Frankreich, der Schweiz, Belgien und sogar Japan war ebenfalls erfolgreich. Zahlreiche Compilations ihrer alten Aufnahmen sorgten in den folgenden Jahren dafür, dass das Interesse an Nicolettas Musik wieder anstieg.
2002 nahmen die Teilnehmer der Casting-Show Star Academy ein Cover von Nicolettas erstem Erfolg La musique auf und landeten damit auf Platz 1 der französischen Charts. Dennoch vergingen weitere vier Jahre bis Nicoletta 2006 ein neues Album mit dem Titel Le rendez-vous aufnahm. Enthalten sind bekannte Jazz-Standards wie Summertime oder Georgia On My Mind, allerdings auch neue Lieder, geschrieben von Künstlern wie Bernard Lavilliers, Patrick Eudeline oder Manu Chao. Ende 2008 veröffentlichte Nicoletta ihre Autobiografie La maison d'en face und feierte im darauffolgenden Jahr ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum mit einer ausgedehnten Tour durch Frankreich.
Privat
Nicoletta ist mit dem Schweizer Juwelier Patrick Chappuis verheiratet. Ihr Sohn Alexandre wurde 1979 geboren.
Diskografie
Alben
- 1967: Il est mort le soleil
- 1969: Olympia
- 1971: Visage
- 1973: Nicoletta 73
- 1975: Sur les bords de la tendresse
- 1976: L'amour violet
- 1978: Palace
- 1980: Naturel... ma belle!
- 1982: Qu'est-ce qui m'arrive?
- 1987: Vivre aujourd'hui
- 1995: J'attends, j'apprends
- 1996: The Gospel Voices
- 1998: Connivences
- 2006: Le rendez-vous
Einzelnachweise
Weblinks
- Nicoletta (Sängerin) in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Nicoletta bei Discogs (englisch)
- Offizielle Homepage
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