- Nordostring Stuttgart
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Unter der Sammelbezeichnung Nordostring Stuttgart versteht man verschiedene Planungsvarianten, um im Nordosten von Stuttgart eine Straße über den Neckar zu bauen, die die Bundesstraße 27 (bzw. Bundesstraße 10 im Neckartal) mit der Bundesstraße 29 (bzw. der Bundesstraße 14) verbinden soll. Kritiker führen an, dass hier weniger eine regionale Umfahrung als eine überregionale West-Ost-Fernverbindung geschaffen werden soll, die Schwerverkehr von den mautpflichtigen Autobahnen 8 und 81 anzieht.
Aufgrund der Lage der Landeshauptstadt Stuttgart in einem Talkessel sind die Eisenbahn- und Straßenverbindung größtenteils sternförmig auf das Stadtzentrum ausgerichtet. Umgehungen fehlen größtenteils, geschlossene Ringe gibt es keine. Mehrere Autobahnneubauten nordöstlich von Stuttgart, die A 45, A 80 und A 87 wurden in den 1970er Jahren geplant, aber nicht in den Bundesverkehrswegeplan 1980 übernommen und nur teilweise als Bundesstraßen realisiert.
Inhaltsverzeichnis
Großer Nordostring
Die Planung zur Verlängerung der A45 nach Süden, die Odenwald-Neckar-Alb-Autobahn, wurde Ende der 1970er Jahre aufgegeben. Da die B14 bis Backnang vierspurig ausgebaut wird, das neue Murrtalviadukt ist schon im Bau, und auch der Autobahnzubringer L 1115 über Großbottwar zur A81 AS Mundelsheim dreispurig ausgebaut werden soll, spricht man hier von einem großen Nordostring.
Kleiner Nordostring B29
Der Bau der A87 Stuttgart-Aalen wurde 1980 abgebrochen, die fertiggestellten vierspurigen Teile im Remstal als Bundesstraße 29 ausgeschildert. Die B29 endet seither im Süden von Waiblingen am Teiler mit der B14. Die seit 1996 geplante Variante sah vor, eine Verlängerung der B29 zwischen Fellbach und Waiblingen hindurch zu bauen, die im weiteren Verlauf den Neckar und das Lange Feld überquert und bei Kornwestheim in die B27 bzw. B10 mündet. Eine Linienfestlegung wurde vorgenommen. Aufgrund von Widerstand aus einigen Kommunen, insbesondere Fellbach, und wegen ökologischer Bedenken hat die rot-grüne Koalition im Berlin das Vorhaben im Bundesverkehrswegeplan 2003 unter „Weiterer Bedarf“ als „Neue Vorhaben mit festgestelltem hohen ökologischen Risiko“ in der niedrigsten Priorisierung eingestuft (307 B 29 Nordostring Stuttgart 04KB 9,8 102,3 BW6286).
Entsprechend der Linienfestlegung, komplett auf Waiblinger Markierung, direkt entlang der Grenze zum Fellbacher Gebiet, wurde 2004 die Waiblinger Westumfahrung realisiert, um eine lokale Entlastung zu bewirken.
Andriof-Brücke
Als Minimallösung hat das Land nun die Absicht, zur Entlastung der L1142-Neckarbrücke in Remseck von der Landesstraße 1197 aus eine zusätzliche Neckarquerung zu errichten, mit der nach dem ehemaligen Regierungspräsidenten so genannten Andriof-Brücke. Damit wäre der Teil eines Nordostringes zumindest auf dem östlichen Neckarufer geschlossen, auch wenn noch ein Umweg über die K1910 und Fellbach-Oeffingen oder die K1854 und Waiblingen-Hegnach nötig ist, solange die Direktverbindung von der Waiblinger Westumfahrung über das Schmidener Feld bei Oeffingen noch fehlt. Auf dem westlichen Neckarufer würde die Brückenrampe zunächst zwischen dem Aldinger Baumarkt und dem Stuttgarter Klärwerk in die L 1100 münden, die am linken Flussufer entlangführt.
Der Verein ARGE Nord-Ost e.V. versucht, auch diese zweispurige Brücke zu verhindern, zumal ein weiterer Ausbau befürchtet wird.
Weblinks
- Nordostring in Openstreetmap
- http://www.arge-nord-ost.de/
- Regierungspräsidium Stuttgart: L 1197 Neckarquerung Planfeststellung 2009
48.85349.2496Koordinaten: 48° 51′ 12,2″ N, 9° 14′ 58,6″ OKategorien:- Außerortsstraße in Baden-Württemberg
- Verkehr (Rems-Murr-Kreis)
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