Cherryh

Cherryh

C.J. Cherryh ist der leicht modifizierte Arbeitsname der Autorin Caroline Janice Cherry (* 1. September 1942 in St. Louis (Missouri), USA).

Caroline Janice Cherryh am 14. April 2006 in Seattle, USA

Sie hat seit Mitte der 1970er Jahren mehr als 50 Science-Fiction- und Fantasy-Romane sowie diverse Erzählungen geschrieben, einschließlich der Hugo-Award-Gewinner Kassandra (1980), Pells Stern (1983) und Cyteen (1989). Sie lebt im Staat Washington, USA.

Inhaltsverzeichnis

Schreibstil

Cherryh beschreibt ihren typischen Schreibstil als „sehr eingeschränkte Erzählung in der dritten Person“. In diesem Stil wird die Geschichte aus der Perspektive der momentanen Figur erzählt – und es wird nur erzählt, was dieser Figur auffällt oder woran sie denkt. Wenn beispielsweise ein Raumschiffkapitän an einer Raumstation ankommt, wird die Erzählung nichts darüber erwähnen, wie die Station aussieht oder wie sie funktioniert, auch wenn es den Leser interessieren würde, denn diese Details sind dem Kapitän bereits so gut bekannt, dass er sie nicht bemerkt oder er nicht darüber nachdenkt. Dieser Schreibstil ist manchmal wie das direkte Lesen der Gedanken der betrachteten Figur. Der Stil ähnelt dann stark dem Schreiben im Bewusstseinsstrom-Stil.

Wie aus der Werkliste hervorgeht, schreibt Cherryh überwiegend Zyklen, wobei jedes Buch eines Zyklus auch für sich allein gelesen Sinn hat und eine abgeschlossene Handlung aufweist. Kennzeichnend für Cherryhs Romane sind komplexe, ineinander verschachtelte Handlungsstränge, mit denen sie das Genre der Space Opera in den 1980 Jahren neu belebt hat.

Werke

Die folgende Werkliste basiert auf der offiziellen Bibliographie der Autorin. Nicht alle Werke wurden ins Deutsche übersetzt. Die deutschen Veröffentlichungen stammen ausschließlich aus dem Münchner Wilhelm Heyne Verlag, dessen bibliographische Übersicht in Teilen deutlich von der Liste der Autorin abweicht. Dies führt oftmals zu Missverständnissen zwischen Lesern der englischen und deutschen Ausgaben hinsichtlich der Zugehörigkeit einzelner Werke zu bestimmten Zyklen.

Das Allianz-Union Universum

Die Company-Kriege

  • Pells Stern. 1984 (Downbelow Station. 1981) ISBN 3-453-30980-4

Im Jahr 1982 wurde Pells Stern mit dem Hugo Award als bester Roman ausgezeichnet.

  • Schwerkraftzeit. 1993 (Heavy Time. 1991) ISBN 3-453-06597-2
  • Höllenfeuer. 1993 (Hellburner. 1992) ISBN 3-453-07228-6

Die Ära der Annäherung

Cyteen
  • Cyteen: Der Verrat. 1990 (Cyteen: The Betrayal. 1988) ISBN 3-453-04295-6
  • Cyteen: Die Wiedergeburt. 1990 (Cyteen: The Rebirth. 1988) ISBN 3-453-04296-4
  • Cyteen: Die Rechtfertigung. 1990 (Cyteen: The Vindication. 1988) ISBN 3-453-04297-2

Es handelt sich hierbei um einen Roman, obwohl er mehrfach, wie auch in der ersten deutschen Ausgabe, in drei Bände aufgeteilt worden ist. Im Jahr 1989 wurde er mit dem Hugo Award als bester Roman ausgezeichnet. Inzwischen sind die drei Bände unter dem Titel Geklont 1998 (Cyteen. 1988) mit der ISBN 3-453-14012-5 in einem Band veröffentlicht worden. Auf Wunsch von Cherryh soll dies auch die zukünftige Form der Veröffentlichung sein.[1]

Darüber hinaus arbeitet sie nach eigenen Angaben an einem weiteren Cyteen-Roman.

  • Der Biß der Schlange. 1984 (Serpent's Reach. 1980) ISBN 3-453-31044-6
  • Kauffahrers Glück. 1984 (Merchanter´s Luck. 1982) ISBN 3-453-30982-0
  • 40.000 in Gehenna. 1986 (Forty Thousand in Gehenna. 1983) ISBN 3-453-31242-2
  • Yeager. 1991 (Rimrunners. 1989) ISBN 3-453-05011-8
  • Tripoint. 2002 (Tripoint. 1994) ISBN 3-453-18784-9
  • Pells Ruf. 2000 (Finity´s End. 1997) ISBN 3-453-17111-X

Der Chanur-Zyklus

  • Das Schiff der Chanur. 1984 (The Pride of Chanur. 1981/1982) ISBN 3-453-30981-2
  • Das Unternehmen der Chanur. 1986 (Chanur's Venture. 1984) ISBN 3-453-31243-0
  • Die Kif schlagen zurück. 1987 (The Kif Strike Back. 1985) ISBN 3-453-00405-1
  • Die Heimkehr der Chanur. 1988 (Chanur's Homecoming. 1986) ISBN 3-453-00406-X
  • Chanurs Legat. 1994 (Chanur's Legacy. 1992) ISBN 3-453-07743-1

Die ersten drei Romane des Zyklus sind unter dem Titel The Chanur Saga. 2000 unter der ISBN 0-886-77930-8 als Sonderausgabe in einem Band veröffentlicht worden.

Die beiden letzten Romane sind unter dem Titel Chanur's Endgame. 2007 unter der ISBN 0-7564-0444-4 ebenfalls als Sonderausgabe in einem Band veröffentlicht worden.

Zyklus der sterbenden Sonnen (Die Duncan Trilogie)

  • Kesrith - Die sterbende Sonne. 1982 (The Faded Sun: Kesrith. 1978) ISBN 3-453-30787-9
  • Shon'jir - Die sterbende Sonne. 1982 (The Faded Sun: Shon'Jir. 1978) ISBN 3-453-30862-X
  • Kutath - Die sterbende Sonne. 1983 (The Faded Sun: Kutath. 1979) ISBN 3-453-30878-6

Die drei Romane des Zyklus sind unter dem Titel Die sterbenden Sonnen 1991 (The Faded Sun. 1987) mit der ISBN 3-453-04476-2 als Sonderausgabe in einem Band veröffentlicht worden.

Zeit der Erforschung

  • (Port Eternity. 1982) ISBN 0-88677-206-0
  • (Voyager in Night. 1984) ISBN 0-88677-107-2
  • Das Kuckucksei. 1988 (Cuckoo's Egg. 1985) ISBN 3-453-02750-7

Die ersten beiden Romane sind u. a. unter dem Titel Alternate Realities 2000 mit der ISBN 0-88677-946-4 veröffentlicht worden.

Hanan Rebellion

  • Brüder der Erde. 1979 (Brothers of Earth. 1976) ISBN 3-453-30561-2
  • Weltenjäger. 1980 (Hunter of Worlds. 1977) ISBN 3-453-30673-2

Atevi-Zyklus

  • Fremdling. 1997 (Foreigner. 1994) ISBN 3-453-11917-7
  • Eroberer. 1997 (Invader. 1995) ISBN 3-453-11918-5
  • Erbe. 1999 (Inheritor. 1996) ISBN 3-453-15638-2
  • (Precursor. 1999) ISBN 0-88677-910-3
  • (Defender. 2001) ISBN 0-7564-0020-1
  • (Explorer. 2003) ISBN 0-7564-0131-3
  • (Destroyer. 2005) ISBN 0-7564-0333-2
  • (Pretender. 2006) ISBN 0-7564-0374-X
  • (Deliverer. 2007) ISBN 0-7564-0414-2

Eald-Zyklus

  • Stein der Träume. 1985 (The Dreamstone. 1983) ISBN 3-453-31212-0
  • Der Baum der Schwerter und Juwelen. 1988 (The Tree of Swords and Jewels. 1983) ISBN 3-453-02769-8

Finisterre

  • (Rider at the Gate. 1995) ISBN 0446603457
  • (Cloud's Rider. 1996) ISBN 0446519103

Fortress-Serie

  • (Fortress in the Eye of Time. 1995) ISBN 0061056898
  • (Fortress of Eagles. 1998) ISBN 006105710X
  • (Fortress of Owls. 2000) ISBN 0061020087
  • (Fortress of Dragons. 2001) ISBN 0061020443
  • (Fortress of Ice. 2006) ISBN 0380979047

Gene Wars

  • (Hammerfall. 2001) ISBN 0061052604
  • (Forge of Heaven. 2004) ISBN 0-380-82023-4

Morgaine-Zyklus

  • Das Tor von Ivrel. 1979 (Gate of Ivrel. 1976) ISBN 3-453-30540-X
  • Der Quell von Shiuan. 1980 (Well of Shiuan. 1978) ISBN 3-453-30635-X
  • Die Feuer von Azeroth. 1982 (Fires of Azeroth. 1979) ISBN 3-453-30847-6

Die ersten drei Romane des Morgaine-Zyklus sind unter dem Titel Tore ins Chaos 1985 mit der ISBN 3-453-31185-X als Sonderausgabe in einem Band veröffentlicht worden.

  • (Exile's Gate. 1988) ISBN 0-88677-254-0

Rusalka-Serie

  • (Rusalka. 1989) ISBN 0-345369343
  • (Chernevog. 1990) ISBN 0-345359542
  • (Yvgenie. 1991) ISBN 0-345379438

Weitere Romane

  • (Hestia. 1979) ISBN 0783891539
  • (Wave Without a Shore. 1981) ISBN 0-88677-101-3
  • Der Engel mit dem Schwert. 1988 (Angel with the Sword. 1985) ISBN 3-453-02789-2
  • (The Gates of Hell. 1986) mit Janet Morris ISBN 0-67165-561-2 (erster Band der Heroes in Hell-Serie)
  • (Kings in Hell. 1987) mit Janet Morris ISBN 0-67165-614-7 (neunter Band der Heroes in Hell-Serie)
  • (Legions of Hell. 1987) ISBN 0-67165-653-8 (zehnter Band der Heroes in Hell-Serie)
  • Der Paladin. 1994 (The Paladin. 1988) ISBN 3-453-07797-0
  • Der Koboldspiegel. 1996 (The Goblin Mirror. 1992) ISBN 3-453-09480-8
  • (Faery in Shadow. 1993) ISBN 0-345372794
  • Lois & Clark. Der Superman-Roman. 1997 (Lois & Clark. 1996) ISBN 3-453-13081-2

Erzählungen

Die Darstellung der Erzählungen beschränkt sich auf die Nennung des Erstveröffentlichungsdatums und der dazugehörigen Publikation.

  • Kassandra. 1980 (Cassandra. 1978) in Wolfgang Jeschke (Hrsg.) Science Fiction Story Reader 13. 1980
  • Hestia. 1982 (Hestia. 1979) in Wolfgang Jeschke (Hrsg.) Heyne Science Fiction Jahresband 1982. 1982
  • Der einzige Tod in der Stadt (Paris). 1985 (The Only Death in the City (Paris). 1981) in Die letzten Städte der Erde (Anthologie)
  • Der Spukturm (London). 1985 (The Haunted Tower (London). 1981) in Die letzten Städte der Erde (Anthologie)
  • Eis (Moskau). 1985 (Ice (Moskau). 1981) in Die letzten Städte der Erde (Anthologie)
  • Nächtliche Spiele (Rom). 1985 (Nightgame (Rome). 1981) in Die letzten Städte der Erde (Anthologie)
  • Der Highliner (New York). 1985 (Highliner (New York). 1981) in Die letzten Städte der Erde (Anthologie)
  • Der General (Peking). 1985 (The General (Peking). 1981) in Die letzten Städte der Erde (Anthologie)
  • (Ealdwood. 1981)
  • (Willow. 1982)
  • Der dunkle König. 1985 (The Dark King. 1984) in Wolfgang Jeschke (Hrsg.) Das digitale Dachau. 1985
  • (Companions. 1984)
  • Der Sündenbock. 1988 (The Scapegoat. 1985) in Wolfgang Jeschke (Hrsg.) Heyne Science Fiction Jahresband 1988. 1988
  • (Pots. 1985)
  • (Winds of Fortune. 1989)
  • (Gwydion and the Dragon. 1991)

Anthologien

  • Die letzten Städte der Erde. 1985 (Sunfall. 1981) ISBN 3-453-31139-6
    • Der einzige Tod in der Stadt (Paris)
    • Der Spukturm (London)
    • Eis (Moskau)
    • Nächtliche Spiele (Rom)
    • Der Highliner (New York)
    • Der General (Peking)

Merovingen Nights

Merovingen Nights ist eine Serie von sieben Anthologien, die von C. J. Cherryh herausgegeben wurde. Die Erzählungen stammen nicht von Cherryh, basieren aber auf ihrem Roman Der Engel mit dem Schwert von 1988 (Angel with the Sword. 1985):

  • (Festival Moon. 1987)
  • (Fever Season. 1987)
  • (Troubled Waters. 1988)
  • (Smuggler's Gold. 1988)
  • (Divine Right. 1989)
  • (Flood Tide. 1990)
  • (Endgame. 1991)

Auszeichnungen

Im Jahr 1977 wurde Cherryh von der World Science Fiction Society (WSFS) mit dem John W. Campbell Award for the Best New Writer in Science Fiction ausgezeichnet. Für Kassandra (Cassandra) erhielt sie 1979 den Hugo Award für die beste Kurzgeschichte. Außerdem bekam sie den Hugo Award 1982 für ihren Roman Pells Stern (Downbelow Station). Im selben Jahr erhielt sie den Balrog Award für die Erzählung A Thief in Korianth. Der Edward E. Smith Memorial Award for Imaginative Fiction (Skylark Award) wurde ihr 1988 von der New England Science Fiction Association (NESFA) verliehen. Darüber hinaus wurde im Folgejahr der Roman Cyteen (Cyteen) mit dem Hugo Award, dem Locus Award und dem Science Fiction Chronicle Award als bester (Science Fiction) Roman ausgezeichnet.

Für weite Preise wie z.B. den Arthur C. Clarke Award, den Nebula Award, den Philip K. Dick Award, den Prometheus Award und den World Fantasy Award waren ihre Arbeiten bereits nominiert.

Quellen

  1. C. J. Cherryh: Universes of C. J. Cherryh — Alliance-Union von Cherryh.com. (Zuletzt geprüft am 10. September 2006.)

Weblinks


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