- O Christ hie merk
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O Christ hie’ merk ist ein katholisches Kirchenlied und frühes Werk des Friedrich Spee während seines Wirkens in Würzburg und erschien dort erstmals 1621 in dem Buch Bell’Vedére. Bereits 1623 wurde „O Christ hie’ merk“ in die Erstausgabe des Kölner Gesangbuches aufgenommen. Später entwickelte sich das Lied zum geistlichen Volkslied. Es ist ein klassisches Sakramentslied und beinhaltet theologische Sichtweisen über das katholische Eucharistieverständnis zur Zeit der Gegenreformation.
Gesungen wurde „O Christ hie’ merk“ anlässlich von eucharistischen Prozessionen und Andachten, später war es weit verbreitet in der sogenannten Christenlehre, einer sonntagnachmittäglichen Andacht als Gesang zum sakramentalen Segen. Seine Bedeutung erhielt das Lied durch die Verbreitung im gesamten deutschen Sprachraum und es blieb Bestandteil nahezu sämtlicher deutscher Diözesangesangbücher bis in das 20. Jahrhundert hinein. Zu dieser weiten Verbreitung trug der einfache, klare, aber trotzdem poetische Sprachstil bei. Die heutige Version ist die Fassung in der Liste der Einheitslieder der Fuldaer Bischofskonferenz im Jahr 1916 und ist fast mit dem Urtext identisch. Diese wurde auch in den Gotteslob-Eigenteil des Bistums Passau übernommen und später in den Diözesen Regensburg und Würzburg in den erweiterten Diözesananhang übernommen. Im Anhang für das Bistum Hildesheim findet sich bereits seit Erscheinen des Gotteslobs 1975 eine modifizierte Fassung dieses Liedes.
Inhaltsverzeichnis
Textversionen
Gesangbuch Bell´Vedére (1621)
1.
0 Christ hie merck /
Den Glauben sterck /
Ynd schaw diß Werck.
Diß brod all gut /
Gott / Fleisch / vnd blut /
Begreiffen thut.
Aue Iesu,
Wahre manhu,
Christe Iesu,
Dich Jesum süß /
Jch hertzlich grüß /
0 Jesu süß.
2.
Jn der Monstrantz
Jst Christus gantz /
Kein Brod Substantz.
Vom Brod allein
Gestalt vnd Schein
Vor Augen sein.
Aue Iesu,
Wahre manhu,
Christe Iesu,
Dich Jesum süß /
Jch hertzlich grüß /
0 Jesu süß.
3.
Kein Brod ist da
Noch bey noch na
In hostia.
Was darin ist /
Herr Jesu Christ /
Du selber bist.
Aue Iesu,
Wahre manhu,
Christe Iesu,
Dich Jesum süß /
Jch hertzlich grüß /
0 Jesu süß.
4.
Nun bieg die Knie /
Gott selbst ist hie /
Weistu nicht wie?
Wie das geschieht
Der Glaub wol sieht /
Die Augen nicht.
Aue Iesu,
Wahre manhu,
Christe Iesu,
Dich Jesum süß /
Jch hertzlich grüß /
0 Jesu süß.[1]
Im Kölner Gesangbuch von 1623 zusätzlich:
5.
Mit Cherubim /
mit Seraphim /
erheb dein stimm
Und preise Gott /
Gott Sabaoth /
für dieses Brodt.
Aue Iesu,
Wahre manhu,
Christe Iesu,
Dich Jesum süß /
Jch hertzlich grüß /
0 Jesu süß.
6.
Für meinem todt /
zur letzten noth /
Christ Mensch und Gott /
Gib diese speiß /
mir auff die reiß /
zum Paradeiß
Aue Iesu,
Wahre manhu,
Christe Iesu,
Dich Jesum süß /
Jch hertzlich grüß /
0 Jesu süß.Aktuelle Version
1.
O Christ hie´ merk
den Glauben stärk
und schau dies´ Werk.
Das höchste Gut
Gott selbst hier ruht
mit Fleisch und Blut.
Ave Jesu
wahres Manhu
Christe Jesu
Dich Jesum süß
ich herzlich grüß´
0 Jesu süß.
2.
In der Monstranz
ist Christus ganz
kein´ Brotsubstanz.
Vom Brot allein
Gestalt und Schein
sieht´s Auge dein.
Ave Jesu
wahres Manhu
Christe Jesu
Dich Jesum süß
ich herzlich grüß´
0 Jesu süß.
3.
Kein Brot ist da
noch bei noch nah
in Hostia.
Das was da ist
Herr Jesu Christ
du selber bist.
Ave Jesu
wahres Manhu
Christe Jesu
Dich Jesum süß
ich herzlich grüß´
0 Jesu süß.
4.
Nun beug die Knie
Gott selbst ist hie´
weißt du nicht wie?
Dem Sinn entflieht
wie das geschieht
der Glaub´ es sieht.
Ave Jesu
wahres Manhu
Christe Jesu
Dich Jesum süß
ich herzlich grüß´
0 Jesu süß.
5.
Mit Cherubim
und Seraphim
erhebt die Stimm´
und preiset Gott
Gott Sabaoth
für dieses Brot!
Ave Jesu
wahres Manhu
Christe Jesu
Dich Jesum süß
ich herzlich grüß´
0 Jesu süß.
6.
Vor meinem Tod
zur letzten Not
mein Herr und Gott
gib diese Speis´
mir auf die Reis´
zum Paradeis.
Ave Jesu
wahres Manhu
Christe Jesu
Dich Jesum süß
ich herzlich grüß´
0 Jesu süß.[2]Weblinks
- Günter Dengel auf historicum.net: „»O Christ hie merk« Zur Wirkungsgeschichte eines Lieds“ (PDF, 1,92 MB, zuletzt abgerufen am 8. August 2011)
- YouTube: Ave Jesu, unterlegt mit dem Lied „O Christ hie merk“ (zuletzt abgerufen am 8. August 2011)
Einzelnachweise
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