- Überdeckung (Mathematik)
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In der Mathematik ist eine Überdeckung ein grundlegendes Konzept aus der Topologie. Offene Überdeckungen spielen insbesondere bei der Kompaktheit von topologischen Räumen eine wichtige Rolle.
Inhaltsverzeichnis
Definitionen
Überdeckung
Eine Familie
von Teilmengen von A heißt Überdeckung von
, wenn
gilt. Die Überdeckung
heißt endlich (oder abzählbar), wenn die Indexmenge I endlich (bzw. abzählbar) ist.
Teilüberdeckung
Sind
und
Überdeckungen von B, so heißt
Teilüberdeckung von
, falls es zu jedem
ein
existiert mit Cj = Ai.
Verfeinerung
Sind
und
wieder zwei Überdeckungen von
, so heißt
feiner als
, wenn es zu jedem
einen Index
gibt, so dass
gilt. Das Mengensystem
wird dann Verfeinung oder Verfeinerungsüberdeckung von
genannt.
Überdeckungen in topologischen Räumen
Offene Überdeckung
Eine Überdeckung
eines topologischen Raumes X heißt offen (bzw. abgeschlossen), wenn alle Ai in X offen (bzw. abgeschlossen) sind.
Kompaktheit
Ein topologischer Raum X heißt kompakt, wenn jede offene Überdeckung von X eine endliche Teilüberdeckung enthält.
Überdeckungseigenschaften
- Eine Überdeckung heißt punktendlich, wenn jeder Punkt des Raumes in höchstens endlich vielen Überdeckungsmengen liegt.
- Eine Überdeckung heißt lokalendlich, wenn jeder Punkt des Raumes eine Umgebung hat, die höchstens endlich viele Überdeckungsmengen schneidet. Bekanntlich heißt ein topologischer Raum parakompakt, wenn jede offene Überdeckung eine lokalendliche Überdeckung besitzt.
- Eine Überdeckung heißt σ-lokalendlich, wenn sie als abzählbare Vereinigung
von Mengenfamilien
geschrieben werden kann, so dass jeder Punkt des Raumes zu jedem n eine Umgebung hat, die höchstens endlich viele Mengen aus
schneidet.
- Eine Überdeckung heißt σ-diskret, wenn sie als abzählbare Vereinigung
von Mengenfamilien
geschrieben werden kann, so dass es zu jedem Punkt und zu jedem n eine Umgebung dieses Punktes gibt, die höchstens eine der Mengen aus
schneidet. Die σ-diskreten und σ-lokalendlichen Überdeckungen spielen eine wichtige Rolle im Satz von Bing-Nagata-Smirnow.
Siehe auch
Literatur
- Boto von Querenburg: Mengentheoretische Topologie. 3. neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2001, ISBN 3-540-67790-9 (Springer-Lehrbuch).
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