- Olga Meyer
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Olga Meyer (* 30. April 1889 in Zürich; † 19. Januar 1972 in Zürich) war eine Schweizer Schriftstellerin. Sie gehört zu den erfolgreichsten Jugendbuchautorinnen des 20. Jahrhunderts in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Olga Meyer-Blumenfeld war die Tochter des Zürcher Briefträgers Johann Emil Meier und der Anna Barbara geb. Lüssi. Olga wuchs zusammen mit ihren jüngeren Geschwistern – eine Schwester und ein Bruder – in Zürich am Zeltweg auf, ganz in der Nähe von Johanna Spyri, der sie manchmal begegnete und deren Bücher sie las.
Nach der Sekundarschule im Schulhaus Ilgen besuchte Olga Meyer das Lehrerinnenseminars im Grossmünster. Sie spielte Klavier und tanzte gern und oft in der Tanzschule Semmler-Rincke an der Rämistrasse. Nach dem Lehrerdiplom wurde sie als Stellvertreterin an eine achte Klasse mit 84 Schülern nach Windlach im Zürcher Unterland abgeordnet, erhielt jedoch nach einer Woche eine Klasse aus 4. – 6. Klässlern.
Ihre erste feste Stelle erhielt Olga Meyer in Horgen, wo sie eine achte Klasse unterrichtete. Danach unterrichtete sie lange Kinder der Unterstufe an einer Mehrklassenschule im Horgenberg.
Nachdem sie ihren Schülern mit Erfolg von Kindheitserlebnissen ihrer Mutter im Dorf Turbenthal im Tösstal erzählt hatte, hielt Olga Meyer diese Erinnerungen in schriftlicher Form fest, um sie besser für den Unterricht verwenden zu können. Ihr Kollege Robert Suter nahm ohne ihr Wissen die Blätter an sich und 1918 brachte die Vereinigung der Schulbibliothekare der Stadt Zürich Olga Meyers erstes Jugendbuch «Anneli, Erlebnisse eines kleinen Landmädchens» heraus. Es sollte in Form von Klassenserien, die ein Lehrer bestellen konnte, in Schulhausbibliotheken eingereiht werden. Die Zeichnungen dazu stammten vom jungen Hans Witzig, der auch die folgenden «Anneli» Bücher illustrierte. 1919 wurde das Buch vom Rascher-Verlag übernommen. Auch in Deutschland wurde es zu einem grossen Erfolg. Kritik kam einzig von Otto von Greyerz, der das Buch als «misslungen» bezeichnete; der Autorin gehe «jegliches Wissen darüber ab, was ein gutes Jugendbuch ausmacht».
Als weitere Folgen der Trilogie erschien 1927 «Anneli kämpft um Sonne und Freiheit» und 1934 «Anneli am Ziel und am Anfang». An ihre Figur des Sabinli erinnert in Wila ein Brunnen auf dem Pausenplatz des Oberstufenschulhaueses. [1]
Olga Meyer fand die Themen zu ihren Erzählungen durch Begegnungen mit Kindern, durch Briefe, auf Wanderungen und «den Drang, mittels einer Geschichte der Jugend einen Spiegel vorzuhalten und Leitbilder aufzustellen, denn die Jugend braucht etwas, nach dem sie streben kann.»
Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit war Olga Meyer war auch als Journalistin tätig und schrieb von 1938 -1945 für die Schweizerische Lehrerinnen-Zeitung. Im Radio erzählte sie für die Kinderstunden und schrieb Hörspiele; unter anderem in den Sechzigerjahren eine Bearbeitung von Johanna Spyris Heidi mit Heinrich Gretler als Alpöhi[2]. Zudem hielt sie Vorträge über Fragen der Erziehung und des Jugendbuchs.
Olga Meyer blieb bis zu ihrem Tode 1972 – ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof Rehalp in Zürich – schriftstellerisch tätig. Jahrzehntelange Aufmerksamkeit genoss ihre Anneli-Trilogie. Olga Meyer gilt als Schöpferin des ersten Lesebüchleins an schweizerischen Schulen. Sie war seit 1929 verheiratet mit dem Arzt David Blumenfeld. Ihr Nachlass befindet sich im Stadtarchiv Zürich.
Auszeichnungen
- Schweizerischer Jugendbuchpreis (1959)
- Preis der Schweizerischen Schillerstiftung (1945, 1956)
Werke (Auswahl)
- Anneli. Erlebnisse eines kleinen Landmädchens. Zürich: Rascher, 1919.
- Der kleine Mock. Aus dem Leben eines Stadtbübleins. Zürich, 1925.
- Anneli kämpft um Sonne und Freiheit. Zürich, 1927.
- Katrinchens Hasenpantöffelchen: Erzählung für die Kleinen. Zürich: Schweizerisches Jugendschriftenwerk, 1932.
- Anneli am Ziel und am Anfang. Zürich, 1934.
- Tapfer und treu. Aus dem Leben des Hans Mötteli. Eine Geschichte für Buben und Mädchen. Aarau: Sauerländer, 1942.
- Der verlorene Brief. Eine Geschichte aus unseren Tagen. Aarau, 1945.
- Sabinli. Eine Geschichte aus dem Tösstal. Aarau, 1950.
- Käthi aus dem Häuserblock. Aarau, 1967.
- Olga Meyer erzählt aus ihrem Leben. Aarau, 1968.
Weblinks
- Literatur von und über Olga Meyer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Meyer, Olga im Historischen Lexikon der Schweiz
- Olga Meyer auf Bibliomedia
- Nachlass Olga Meyers im Stadtarchiv Zürich (PDF-Datei; 32 kB)
Einzelnachweise
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