Tösstal

Tösstal

Das Tösstal ist eine Region im Osten des Kantons Zürich in der Schweiz. Es wurde durch den Fluss Töss gebildet und zerfällt in zwei Teile, welche durch die Stadt Winterthur getrennt werden: Unteres Tösstal westlich von Winterthur und Oberes Tösstal südöstlich der Stadt. Vor allem der obere Teil mit seinen steilen Nagelfluhwänden und wilden Wäldern gilt als schützenswertes Naherholungsgebiet von Zürich. In den zum Teil fast unberührten Seitentälern leben Gämsen, Auerhahn und ausgewilderte Luchse.

Inhaltsverzeichnis

Oberes Tösstal

Wer vom Tösstal spricht meint in der Regel nur diesen Teil. Die Töss entspringt am Tössstock und fliesst danach westlich der Strahlegg durch den Ortsteil Steg der Gemeinde Fischenthal, über Lipperschwändi und Wellenau nach Bauma, an Juckern, Blitterswil, Saland und Tablat vorbei nach Wila, Turbenthal, Zell, Rikon und Kollbrunn, bevor sie nach Sennhof das Linsental südlich des Eschenbergs durchfliesst und schliesslich den Winterthurer Stadtteil Töss erreicht.

Unteres Tösstal

Im unteren Tösstal liegen flussabwärts westlich der Winterthurer Quartiere Töss und Wülflingen die Gemeinden Neftenbach, Pfungen, Dättlikon, Embrach, Rorbas und Freienstein-Teufen, wo die Töss bei der Tössegg in den Rhein mündet.

Geschichte

Erste Besiedlung des oberen Tösstals durch Kelten gilt als wahrscheinlich. Nachdem sich die Römer aus der Gegend von Winterthur (Vitudurum) zurückgezogen hatten, drangen die Alemannen ins Tösstal vor. Die Wasserkraft der Töss führte immer wieder zu Überschwemmungen und brachte der Region viel Zerstörung.

Im 19. Jahrhundert war die Wasserkraft Basis einer blühenden Textilindustrie, die sich entlang des Flusslaufes niederliess. Die ärmliche kleinbäuerliche Bevölkerung verdiente sich neben der Arbeit in den Fabriken das Geld durch Schnitzen von Holzlöffeln, was der Region den Namen "Chellenland" einbrachte.

1876 wurde die Tösstalbahn fertiggestellt und verband so die Städte Winterthur und Rapperswil. Treibende Kraft bei der Realisierung war der Schweizer Eisenbahnkönig und Erbauer der Jungfraujochbahn Adolf Guyer-Zeller. Die Dampfbahn war bis 1956 als eine der letzten in der Schweiz noch in Betrieb.

Galerie oberes Tösstal

Literatur

  • Hans Bernhard: Wirtschafts- und Siedelungsgeographie des Tösstales, in: Jahresberichte der Geographisch-Ethnographischen Gesellschaft in Zürich, Band 11 (1910-1911), S. 33 ff. (Digitalisat)
  • Das Tösstal. Birkenhalde Verlag, ISBN 9783905172492 (Fotobildband ergänzt mit Interviews von Tösstalern und geschichtlicher Einleitung)

Weblinks

 Commons: Tösstal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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