Oppède

Oppède
Oppède
Wappen von Oppède
Oppède (Frankreich)
Oppède
Region Provence-Alpes-Côte d’Azur
Département Vaucluse
Arrondissement Apt
Kanton Bonnieux
Gemeindeverband Coustellet.
Koordinaten 43° 51′ N, 5° 10′ O43.8452777777785.1694444444445300Koordinaten: 43° 51′ N, 5° 10′ O
Höhe 300 m (103–733 m)
Fläche 24,1 km²
Einwohner 1.336 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 55 Einw./km²
Postleitzahl 84580
INSEE-Code
Website oppede.fr

Oppède-le-Vieux

Oppède ist eine französische Gemeinde mit 1336 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) im Département Vaucluse und in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Oppède liegt ungefähr 11 Kilometer östlich von Cavaillon[1] und ist mit den Gemeinden Maubec, Beaumettes und Ménerbes benachbart.

Die Altstadt befindet sich am Nordhang des Luberon-Gebirges, oberhalb eines überwucherten Felsvorsprungs, umgeben von einer prächtigen Felskulisse und den wilden Wäldern des Regionalen Naturparks Luberon. Das Gemeindegebiet setzt sich aus drei verschiedenen Abschnitten zusammen: das Luberon-Gebirge im Süden, das angrenzende Hügelland und die Schwemmlandebene des Coulon. Der im Tal gelegene Ortsteil Poulivets befindet sich auf einer Höhe von 140 m.[2]

Geschichte

Die ersten Spuren menschlicher Besiedlung reichen bis in die Römerzeit zurück. Der Ort entwickelte sich schnell zu einer Festung und wird zum ersten Mal im Jahr 1008 erwähnt. 1044 gehörte Oppède zur Grafschaft Forcalquier, dann zu Guillaume und Bertrand d’Agout. Die Burg wurde um 1200 vom Grafen Raimund VI. de Toulouse auf den Grundmauern einer älteren Festung erbaut. 1209 übergab Raimund VI. de Toulouse das zugehörige Marquisat an Papst Innozenz III. Die Burg von Oppède wurde den Mönchen von Montmajour anvertraut. 1274 ging Oppède endgültig in päpstlichen Besitz über. Im sechzehnten Jahrhundert erlebte der Ort einen Aufschwung. Es kam zum Bau der Kirche und der Befestigungsanlage. 1501 übergab Alexander VII. das päpstliche Lehnsgut an den Seneschall Acuse de Maynier. Nach dessen Tod trat sein Sohn Jean Maynier die Nachfolge an und setzte 1545 mit Segen des Papstes einen Erlass durch, der die Verfolgung der Waldenser vorsah und zum Massaker von Mérindol führte.[3] Die Tochter von Maynier gab die Burg als Mitgift an Jean de Forbin weiter. Durch ein Erdbeben wurde ein Teil der Burg 1731 zerstört. 1793 plünderten Revolutionäre die romanische Kirche am Fuße der Burg und schändeten zwei der Maynier-Gräber. Danach setzte eine langsame Entvölkerung der Altstadt ein. 1911 wurde das Rathaus ins Tal nach Oppède-les-Poulivets überführt. 1936 waren nur noch rund zehn Einwohner in der Altstadt ansäßig.[4]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2008
Einwohner 867 902 907 1015 1127 1226 1311 1336

Sehenswürdigkeiten

Notre-Dame-d’Alidon
  • Kirche Notre-Dame-d’Alidon (oder Notre-Dame-de-Dolidon), befindet sich oberhalb des alten Ortes, eine der wenigen Bauten die in dieser Gegend nicht zerstört wurden. Die Kirche wurde im romanischen Stil errichtet, 1547 nach dem Waldenserkrieg umgearbeitet und später mehrfach durch gotische Stilelemente erweitert. Sie ist ein schönes Beispiel für eine Kollegiatskirche aus dem zwölften Jahrhundert.
  • Turmruinen einer mittelalterlichen Burg und Überreste eines alten Kaufmannladens. Hübsche Häuser aus dem fünfzehnten bis sechzehnten Jahrhundert und vier kürzlich restaurierte Lavoirs. Sehenswert ist auch ein Sator-Quadrat auf einem der Steine der Befestigungsanlage.
  • Kapelle der Pénitents blancs in der Altstadt, in Richtung der Kirche
  • Saint-Antonin-Kapelle im Tal, in Richtung der alten Eisenbahnstrecke
  • Läuft man durch die Altstadt, kann man die Überreste einer alten Befestigungsanlage beobachten. Im südwestlichen Winkel ist insbesondere ein Turm am Rande eines Abgrunds zu sehen. Die Innentreppe ist verschwunden, mit ein bisschen Kletterei erreicht man jedoch das WC. Die Spitze des Turms ist durch einen schwindelerregenden Bogengang mit der restlichen Burg verbunden. Nach einer Legende soll Gegenpapst Benedikt XIII. mit Unterstützung des Teufels über diese geflohen sein. Von der Burg selbst ist nicht viel übrig geblieben, in den letzten Jahren konnten ein paar gewölbte Räume identifiziert werden.
  • Die Saint-Augustin-Mühle
  • Alte Sainte-Cécile-Terrassen, Landschaftsgarten : Anlage mit 15 Terrassen auf denen über 80 rustikale Arten an Kräuterpflanzen, Sträucher und Bäume aus dem Luberon wachsen.

Persönlichkeiten mit Bezug zur Gemeinde

  • Consuelo de Saint-Exupéry (1901–1979), salvadorianische Künstlerin und Schriftstellerin
  • Jean-Paul Clébert (1926–2011), französischer Schriftsteller

Literatur

  • François Berjot, Lucien Bourgue, Émile Obled, Robert Harbonnier, Christiane Faivet, Michel Wannery, Yvette Dalou: Une terre de Provence sous la Révolution. Le pays d'Apt. n° spécial d'Archipal, Apt, 1990, 1990.

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Die Gemeinde auf annuaire-mairie.fr
  2. Die Gemeinde auf der Provence-Website
  3. Pierre Miquel: Les Guerres de religion, Club France Loisirs, 1980, ISBN 978-2-7242-0785-9, S. 120.
  4. Oppède le Vieux – Un village chargé d’histoire.

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