- Opus (Audioformat)
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Opus Dateiendung: keine Entwickelt von: IETF-Codec-Arbeitsgruppe Erstveröffentlichung: September 2010 Art: Audio Erweitert von: CELT, SILK Standard(s): aktueller Standardentwurf Website: opus-codec.org Opus (früher bekannt als „Harmony“) ist ein Datenformat/Verfahren zur verlustbehafteten Audiodatenkompression.
Merkmale
Opus hat eine besonders niedrige Codec-Latenz, um bei Echtzeit-Anwendungen in der Verarbeitung des typischerweise unmittelbar vor der komprimierten Übertragung erzeugten Signales möglichst wenig Verzögerung (Latenzzeit) zu verursachen. Es erlaubt konstante und variable Bitraten über einen sehr weiten Bereich von 6 kB/s bis zu über 500 kB/s. Es erlaubt die Abbildung des gesamten menschlichen Hörbereiches und kann zwei Kanäle (Stereo-Signale) verarbeiten.
Das Verfahren ist offen dokumentiert und die Referenzimplementierung unter einer freien BSD-artigen Lizenz veröffentlicht. Teile des Verfahrens sind mit Software-Patenten belastet, wobei der Rechteinhaber unbeschränkter Verwendung seiner Patente im Rahmen der Verwendung des Codecs zugestimmt hat.[1] Es wird von der Codec-Arbeitsgruppe der Internet Engineering Task Force (IETF) mit Personal von und auf Basis von Entwicklungen der Xiph.Org Foundation und Skype Technologies S.A. entwickelt. Opus wurde im September 2010 bei der IETF zur Standardisierung vorgelegt. Im Oktober 2010 bekam das Format seinen heutigen Namen.[2] Das Bitstromformat ist seit Anfang Februar 2011 unter dem Vorbehalt letzter Änderungen vorläufig festgelegt.[3]
Opus ist ein Hybrid-Verfahren als eine Obermenge zu CELT und dem proprietären Verfahren SILK definiert. Das Verfahren kennt dreierlei Modi, zwei für reine Sprachsignale und einen unspezialisierten für beispielsweise Musik. Bei den Sprach-Modi steht ein Modus zur Verfügung, in dem der gesamte menschliche Hörbereich abgebildet wird, wobei die im Wesentlichen auf Frequenztransformation (MDCT) basierenden Algorithmen von CELT für einen oberen Frequenzanteil ab acht Kilohertz, die im Wesentlichen auf linearer Vorhersage basierenden SILK-Algorithmen für den unteren zuständig sind. Für besonders niedrige Bitraten kann der Frequenzbereich eingeschränkt werden und die CELT-Schicht ausgelassen werden. Für andere Signalarten kann die auf Sprachsignale spezialisierte SILK-Schicht abgeschaltet und ausschließlich das unspezialisierte CELT benutzt werden. Seit Version 0.9.2 (März 2011) kann im laufenden Betrieb nahtlos zwischen diesen Modi umgeschaltet werden und wählt der Encoder in Voreinstellung den Modus automatisch.
Die Referenzimplementierung ist in C geschrieben und für Architekturen mit und ohne Gleitkommaeinheit kompilierbar.
Weblinks
Einzelnachweise
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