Otto Graf (Künstler)

Otto Graf (Künstler)

Otto Graf (* 13. September 1882 in Achern, Baden; † 1950 ebenda) war ein Dekorations- und Landschaftsmaler, dessen Werke vor allem regional bekannt sind. Er wirkte als Maler in Süddeutschland und auf seinen Auslandsreisen in Italien, Frankreich, in den Niederlanden und in Tirol.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Otto Graf wurde am 13. September 1882 in Achern geboren. Er war der Sohn des Landwirts Anton Graf d.Ä. und dessen Frau Rosina, geb. Spitzmesser. Graf absolvierte seinen Militärdienst in Mühlhausen/Elsaß von 1902 bis 1904. 1904 besuchte er die Kunstgewerbeschule Karlsruhe (heute: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe). Im Jahr 1910 erfolgte die Aufnahme in die Kunstakademie Karlsruhe, außerdem war er Mitglied im Karlsruher Künstlerbund. Seine Lehrer waren u.a. Friedrich Fehr (verst. 1927), Walter Georgi, Taubner und Schmidt-Reute. Von 1914 bis 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil. Er war mit seinen Werken zwischen 1913 und 1922 bei der Deutschen Kunstausstellung vertreten, die in der Kunsthalle Baden-Baden gezeigt wurden: So im Jahr 1913 mit Am See, 1917 mit Hütender Gaisbub, Altwasser bei Wörth und Akt am Feuer, 1920 mit Atelierbesuch und 1922 mit Regatta am Bodensee sowie mit dem Bild Der Alte. Otto Graf blieb Zeit seines Lebens unverheiratet. In den Jahren 1924 und 1928 unternahm er Italienreisen, die ihn bis nach Neapel führten. 1926 folgte ein Aufenthalt in Paris. 1927 besuchte er die Niederlande, 1930 Tirol. Während er sein Atelier in Karlsruhe einrichtete, lebte er weiter in Achern, Ecke Friedrichstraße/Ratskellerstraße.

Werk

Otto Graf schuf zahlreiche Landschafts- und Genrebilder. Zu seinen Werken gehören z.B. die Gemälde Blick in die Rheinebene mit Flöte spielendem Hirtenjungen (Öl auf Karton, 45 × 50,5 cm) von 1915 oder die 1919 entstandene Bootspartie auf dem Rhein (Öl auf Leinwand, 59,9 × 80 cm). Viele seiner Werke wurden bei einem Bombentreffer auf sein Atelier im Zweiten Weltkrieg zerstört. Angesichts dieser Verluste kommt den Erwähnungen in Kunstkatalogen und den Abbildungen in Oesterings Aufsatz über Otto Graf Bedeutung zu, es handelt sich um die Gemälde: Politiker, Oppenau, "Gaisbub", "Kapelle", "Ein achtzigjähriger Schwarzwälder", "Enten im Bach", "Herbstmorgen am See", "Sonntagmorgen", "Meine Mutter", Mainaublick, Sasbachwalden mit Blick in die Rheinebene, Landschaft, Sommermorgen, Altwasser mit Gondler und Selbstbildnis. Weitere Werke sind in Privatbesitz erhalten.

Literatur

  • Katalog der Deutschen Kunstausstellung Baden-Baden. Baden-Baden: Ständige Kunstausttellung, 1913, 1917, 1920, 1922.
  • Kunstmaler Otto Graf. Anschauliche Zeitzeugnisse aus Alt-Achern (Zeitungsartikel, 13. September 2002)
  • Mit der Staffelei auf Wanderschaft. Otto Graf wirkte als frei schaffender Künstler (Zeitungsartikel, 25. Januar 2006)
  • Oestering, W. E.: Otto Graf, ein süddeutscher Maler. In: Westermanns Monatshefte Band 153, II, Jahrgang 1932, Heft 916, S. 357–364.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Otto Graf — ist der Name folgender Personen: Otto Graf (Baustoffwissenschaftler) (1881–1956), deutscher Baustoffwissenschaftler Otto Graf (Künstler) (1882–1950), deutscher Kunst und Dekorationsmaler Otto Graf (KPD/SPD) (1892–1971), deutscher Politiker (KPD… …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Graf (Schauspieler) — Otto Graf (* 28. November 1896 in Haina; † 22. Februar 1977 in Berlin; gebürtig Otto Ludwig Fritz Graf) war ein deutscher Schauspieler und Theaterregisseur. Leben Er war das uneheliche Kind eines Landjägermeisters und einer Schneiderin. Graf… …   Deutsch Wikipedia

  • Graf (Familienname) — Graf ist ein deutscher Familienname. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Wilhelm Graf von Königsmarck — Otto Wilhelm von Königsmarck Otto Wilhelm Graf von Königsmarck (* 5. Januar 1639 in Minden; † 15. September 1688 in Modon) war der jüngste Sohn des aus dem deutschen Adelsgeschlecht der Königsmarck stammenden schwedischen Feldmarschalls …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Wilhelm von Königsmarck — Otto Wilhelm Graf von Königsmarck (* 5. Januar 1639 in Minden; † 15. September 1688 in Modon) war der jüngste Sohn des aus dem deutschen Adelsgeschlecht der Königsmarck stammenden schwedischen Feldmarschalls …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Weil — (* 26. Juni 1884 in Friedrichsthal (Saar); † 20. Februar 1929 in Saarbrücken) war ein deutscher Maler und Grafiker. Otto Weil: Ringelreihen Leben Otto Weil wurde als Sohn des Wirtes Heinrich Philipp Weil geboren. 18 …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Erich Hartleben — (* 3. Juni 1864 in Clausthal im Oberharz; † 11. Februar 1905 in Salò am Gardasee) war ein deutscher Schriftsteller. Zu Lebzeiten besonders als Dramatiker ungeheuer populär, kursierten zahlreiche Anekdoten um seine Person. Sein zunächst dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Kleinschmidt — (vollständig Konrad Ernst Adolf Otto Kleinschmidt; * 13. Dezember 1870 in Kornsand bei Geinsheim am Rhein; † 25. März 1954 in Lutherstadt Wittenberg) war ein deutscher evangelischer Theologe und Biologe. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Ludwig Haas-Heye — (* 16. Dezember 1879 in Heidelberg; † 9. Juni 1959 in Mannheim) war ein deutscher Modeschöpfer und Professor an der Berliner Kunsthochschule. Er leitete die Modeabteilung des Kunstgewerbemuseums in der Prinz Albrecht Straße 8. Haas Heye heiratete …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Wagner — Portrait von Otto Wagner Otto Koloman Wagner (* 13. Juli 1841 in Wien Penzing; † 11. April 1918 in Wien) war der bedeutendste österreichische Architekt, Architekturtheoretiker und Stadtplaner Wiens der Belle Epoque …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”