- Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe
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Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe Gründung 1854 Trägerschaft staatlich Ort Karlsruhe Bundesland Baden-Württemberg Staat Deutschland Rektor Erwin Gross Studenten 320 (Wintersemester 2010/11) Website www.kunstakademie-karlsruhe.de Die Staatliche Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe ist mit rund 300 Studenten eine der kleineren deutschen Hochschulen für Bildende Kunst. Sie untersteht dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte der Akademie
Der Ursprung der Kunsthochschule geht auf das Jahr 1854 und die Gründung der Großherzoglich Badischen Kunstschule Karlsruhe durch den damaligen Prinzregenten und späteren Großherzog Friedrich I. von Baden zurück. Erster Direktor war der Düsseldorfer Landschaftsmaler Johann Wilhelm Schirmer. Sowohl als Pädagoge als auch als Reformer mit verwaltungstechnischen Kenntnissen, entwickelte er ein fortschrittliches Lehrprogramm für die „Großherzogliche Kunstschule“. Es wurde nicht nur die im 19. Jahrhundert als avantgardistisch angesehene Landschaftsmalerei gefördert, sondern auch ein breites Angebot künstlerischer Disziplinen angestrebt. Historische Künstlerpersönlichkeiten wie Karl Friedrich Lessing, später Hans Thoma und nach dem Zweiten Weltkrieg Erich Heckel wirkten neben anderen als Lehrer.
Besondere Bedeutung erlangte die 1920 zur „Badischen Landeskunstschule“ umbenannte Akademie als Zentrum der Neuen Sachlichkeit, bevor das nationalsozialistische Regime die Reformbestrebungen unterbrach. Bekannte Künstler dieser Epoche wie Rudolf Dischinger, August Babberger, Karl Hubbuch, Georg Scholz sowie Wilhelm Schnarrenberger wurden bereits Mitte des Jahres 1933 fristlos aus ihrem Lehramt entlassen und ihre Kunstwerke als „entartet“ diffamiert.
Nachdem 1942 Fliegerangriffe große Teile des Akademiegebäudes zerstört hatten und der Lehrbetrieb erheblich eingeschränkt war, wurde der Unterricht 1944 eingestellt. Im Wintersemester 1947/48 fand die Neueröffnung der zunächst „Badischen Akademie der bildenden Künste“ statt. Seit 1956 verfügt die Akademie zudem über eine Außenstelle in Freiburg. 1961 erhielt die als „Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe“ titulierte Hochschule eine Rektoratsverfassung. Gleichzeitig beschloss man im Zuge einer Reform, die angewandten Bereiche nicht mehr in das Lehrangebot aufzunehmen und dieses auf freie Kunst (Malerei, Bildhauerei, Zeichnung) zu konzentrieren. Ausgebildet werden seitdem ausschließlich bildende Künstler und Kunsterzieher für die gymnasiale Oberstufe. Dem ersten gewählten Rektor Gaensslen folgten der Bildhauer Hans Kindermann, die Maler Harry Kögler, Klaus Arnold und ab 1988 der Kunsthistoriker Andreas Franzke. Seit Herbst 2000 leitet der Maler Erwin Gross die Akademie als Rektor. Prorektoren sind die Professoren Ernst Caramelle und Harald Klingelhöller. Die jüngst berufenen Professorinnen und Professoren sind: Marijke van Warmerdam, John Bock, Corinne Wasmuht und Daniel Roth.
Studium und Lehre
Lange Jahre galt die Karlsruher Akademie primär als „Malerakademie“. Den Neoexpressionismus der 1980er Jahre vertraten namhaft Georg Baselitz und Markus Lüpertz. Auf dem Lehrplan steht die freie Kunst, also Malerei und Grafik, Bildhauerei und Zeichnung. Ebenso werden Kunsterzieherinnen und -erzieher für die Gymnasiale Oberstufe ausgebildet.
Eine Vielzahl von Ateliers bilden die Werkstätten für Lithographie, Siebdruck, Radierung, Stein-, Metall- sowie Gipsbearbeitung.
Die Ausbildung der 300 Studierenden findet im gemeinsamen Klassenverband statt. Theoretische Lehrveranstaltungen der Kunstgeschichte und -didaktik sowie Gastvorträge ergänzen das praktische Studium.
Bekannte Professoren und ehemalige Studenten
- Peter Ackermann (1934–2007), deutscher Maler und Grafiker
- Horst Antes (* 1936), deutscher Maler und Grafiker
- Klaus Arnold (1928–2009), deutscher Maler und Bildhauer
- Georg Baselitz (* 1938), deutscher Maler und Bildhauer
- Silvia Bächli (* 1956), Schweizer Zeichnerin
- Walter Conz (1872–1947), deutscher Kunstmaler und Radierer
- Friedrich Fehr (1862–1927), deutscher Maler
- Andreas Franzke (* 1938), deutscher Kunsthistoriker
- Rolf Gentz (*1939), deutscher Maler und Bildhauer
- Artur Graf (1911-1986), deutscher Maler
- Erwin Gross (* 1953), deutscher Maler
- Hermann Haas (1878–1935), deutscher Keramiker und Maler
- Albrecht von Hancke (* 1924), deutscher Maler und Zeichner
- Arminius Hasemann (1888–1979), deutscher Bildhauer und Grafiker
- Wilhelm Hasemann (1850–1913), deutscher Maler
- Albert Haueisen (1872–1954), deutscher Maler
- Harald Häuser (* 1957), deutscher Künstler
- Wilhelm Hempfing (1886–1948), deutscher Kunstmaler
- Franz Xaver Hoch (1869–1916), deutscher Landschaftsmaler
- Karl Hofer (1878-1955), deutscher Maler
- Leni Hoffmann (* 1962), deutsche Malerin und Bildhauerin
- Karl Hubbuch (1891–1979), deutscher Maler und Lithograf
- Raimer Jochims (* 1935), deutscher Maler
- Leopold von Kalckreuth (1855-1928), deutscher Maler
- Alexander Kanoldt (1881–1939), deutscher Maler
- Per Kirkeby (* 1938), dänischer Maler, Bildhauer und Architekt
- Gustav Kluge (* 1947), deutscher Maler
- Julius Koch (1882-1952), deutscher Maler und Graphiker
- David D. Lauer (* 1939), deutscher Bildhauer
- Max Laeuger (1864–1952), deutscher bildender Künstler
- Emil Lugo (1840–1902), deutscher Maler und Grafiker
- Markus Lüpertz (* 1941), deutscher Maler und Grafiker
- Hermann Moest (1868–1945), deutscher Aktmaler
- Wolf Pehlke (* 1955), deutscher Künstler und Autor
- Carl Röchling (Maler) (1855-1920), deutscher Maler und Illustrator
- Michel Sauer (* 1949), deutscher Bildhauer
- Wilhelm Sauter (1896–1948), deutscher Maler und Zeichner
- Gustav Schönleber (1851–1917), deutscher Maler
- Emil Schumacher (1912-1999), deutscher Maler
- Hans Thoma (1839-1924), deutscher Maler
- Wolfgang Trust (1926-1986), deutscher Bildhauer und Grafiker
- Wilhelm Trübner (1851-1917), deutscher Maler
- Christoph Voll (1897-1939), deutscher Bildhauer und Grafiker
- Emil Wachter (* 1921), deutscher bildender Künstler
- Herbert Wetterauer (* 1957), deutscher Maler und Bildhauer
- Else Winnewisser (* 1937), deutsche Malerin
- Wladimir Lukianowitsch von Zabotin (1884–1967), ukrainisch-deutscher Maler
Lage
Die Räume sind in Karlsruhe über drei Standorte verteilt – das Hauptgebäude in der Reinhold-Frank-Straße (Weststadt), der Bildhauergarten in der Bismarckstraße und das Schloss Scheibenhardt am Stadtrand. Verwaltung und Bibliothek befinden sich in einer Gründerzeitvilla in der Nähe des Hauptgebäudes. Außerdem verfügt die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe über eine Außenstelle in Freiburg im Breisgau.
Literatur
- Axel Heil, Harald Klingelhöller (Hrsg.): 150 Jahre. Die Geschichte der Kunstakademie Karlsruhe in Bildern und Texten. Swiridoff, 2004. ISBN 3-89929-045-3
- Vereinigung der Freunde der Kunstakademie Karlsruhe e.V. (Hrsg.): Festschrift zum 125-jährigen Bestehen. C.F.Müller Verlag GmbH, Karlsruhe 1979. Ohne ISBN
Weblinks
Staatliche Universitäten: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg | Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg | Universität Hohenheim | Karlsruher Institut für Technologie | Universität Konstanz | Universität Mannheim | Universität Stuttgart | Eberhard Karls Universität Tübingen | Universität Ulm
Private Hochschulen: Zeppelin University | Hochschule für Jüdische Studien | Wissenschaftliche Hochschule Lahr | Freie Hochschule Stuttgart | Gustav-Siewerth-Akademie
Pädagogische Hochschulen: Freiburg | Heidelberg | Karlsruhe | Ludwigsburg | Schwäbisch Gmünd | Weingarten
Kunsthochschulen: Hochschule für Musik Freiburg | Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg | Hochschule für Musik Karlsruhe | Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe | Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe | Filmakademie Baden-Württemberg | Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg | Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim | Popakademie Baden-Württemberg | Katholische Hochschule für Kirchenmusik Rottenburg | Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart | Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart | Hochschule für Musik Trossingen | Evangelische Hochschule für Kirchenmusik Tübingen
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