Palais Czernin (Prag)

Palais Czernin (Prag)
Palais Czernin

Das Palais Czernin (Černínský palác) ist ein Palais in Prag am Hradschin in etwa gegenüber dem Prager Loreto (Pražská Loreta).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Bau, der von Graf Humprecht Johann Czernin von Chudenitz im Jahr 1669 begonnen wurde, befindet sich am Rande des Hradschin auf dem Loretánské náměstí. Als Architekt gilt Francesco Caratti. 1673 wurde der Bau beschleunigt, nachdem Kaiser Leopold I. einen Besuch angesagt hatte. Der Graf wurde allerdings finanziell dadurch fast in den Ruin getrieben.

Das Palais wurde kaum bewohnt. In Folge von Kriegshandlungen wurde es mehrfach beschädigt und von den Franzosen geplündert. Kaiser Joseph II. lehnte einen Ankauf ab. Ab 1851 diente es der österreichisch-böhmischen Armee als Kaserne und wurde rücksichtslos umgebaut. Später diente das Palais auch teilweise als Waisenhaus.

Unter Präsident Masaryk wurde das Palais ab 1928 nach Originalplänen restauriert, um als Außenministerium der Tschechoslowakei zu dienen. Während der deutschen Besatzung residierte hier der Reichsprotektor Reinhard Heydrich.

Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Palais wieder als Außenministerium und wurde im März 1948 Schauplatz des Dritten Prager Fenstersturzes, dem nach dem kommunistischen Februarputsch der nichtkommunistische Außenminister Jan Masaryk zum Opfer fiel.

Heute befindet sich im Palais Czernin das Außenministerium der Tschechischen Republik.

Bau

Die Front des Palais misst 150 m und wird durch 30 Säulen gegliedert. Der Balkon und der Portikus wurden erst 1747 durch Anselmo Lurago ergänzt. Die Innenräume wurden durch Franz Maximilian Kaňka um 1720 fertiggestellt.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Černínský palác – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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