- Jan Masaryk
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Jan Masaryk (* 14. September 1886 in Prag; † 10. März 1948 ebenda) war ein tschechoslowakischer Politiker. 1940 bis 1948 war er Außenminister, zunächst im Exil. Er starb unter nicht geklärten Umständen.
Leben
Jan Masaryk war der Sohn Tomáš Garrigue Masaryks, des ersten Präsidenten der Tschechoslowakei. Er war im Ersten Weltkrieg Frontoffizier der k.u.k. Armee und wurde noch im Oktober 1918 wegen besonderer Tapferkeit befördert.
Ab 1919 im diplomatischen Dienst war er unter anderem von 1925 bis 1938 tschechoslowakischer Botschafter in Großbritannien. Ab 1940 war er Außenminister der tschechoslowakischen Exilregierung und erwarb sich in dieser Zeit durch seine Rundfunkansprachen in der BBC eine große Popularität.
Nach der Rückkehr 1945 übernahm er ebenfalls das Amt des Außenministers. Am 10. September 1947 versuchte das Olmützer Gebietssekretariat der KSČ Masaryk zusammen mit beiden ebenfalls nichtkommunistischen Ministern Petr Zenkl und Prokop Drtina durch ein Sprengstoffattentat zu beseitigen. Initiator der aus Krčmaň in Parfümschachteln verpackten Bomben war der KSČ-Abgeordnete Jura Sosnar-Honzák. Auftraggeber war wahrscheinlich der Olmützer KSČ-Gebietssekretär, Gottwalds Schwiegersohn Alexej Čepička. Während des kommunistischen Umsturzes im Februar 1948 nahm er eine unklare Haltung ein. Wenig später wurde er vor dem Fenster seines Dienstsitzes tot aufgefunden (sogenannter dritter Prager Fenstersturz). Trotz mehrerer gerichtlicher Untersuchungen war lange nicht geklärt, ob er Selbstmord begangen hat oder ermordet wurde. Die Prager Polizei erklärte allerdings im Jahre 2004, dass sie nicht mehr von Selbstmord ausgehe.[1]
Einzelnachweise
Weblinks
- Zeitungsartikel zu Masaryks Tod vom März 2005 (tschechisch)
- Literatur von und über Jan Masaryk im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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