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Paleo Agioneri
Παλαιό ΑγιονέριBasisdaten Staat: Griechenland Region: Zentralmakedonien Regionalbezirk: Kilkis Gemeinde: Kilkis Geographische Koordinaten: 40° 49′ N, 22° 44′ O40.81361111111122.728333333333Koordinaten: 40° 49′ N, 22° 44′ O Einwohner: 907 (2001[1]) LAU-1-Code-Nr.: 570907 Paleo Agioneri (griechisch Παλαιό Αγιονέρι (n. sg.) ‚altes heiliges Wasser‘, früher türkisch Vırlanca, bulgarisch Варланџа) oder (gr. Βαρλάντζα und später Αγιονέρι)) ist ein Dorf im Gemeindebezirk Pikrolimni der Gemeinde Kilkis in Zentralmakedonien, Griechenland. Die Entfernung nach Thessaloniki beträgt etwa 20 km, zur Stadt Kilkis, dem Verwaltungssitz der Gemeinde, 35 km.
Nach Einwohnerzahlen nimmt Paleo Agioneri den dritten Platz im Bezirk Pikrolimni nach Neo Agioneri (1649 Einwohnern) und Mikrokambos (1159 Einwohner) ein. Es grenzt an die Dörfer Anthofyto (Ανθόφυτο), Neo Agioneri (Νέο Αγιονέρι), Mikrokambos (Μικρόκαμπος) und Vathylakkos (Βαθύλακκος). Letzteres liegt bereits in der Nachbarpräfektur Thessaloniki.
Geschichte
Vor den Balkankriegen war Paleo Agioneri ein Dorf mit mehrheitlich muslimisch-türkischer Bevölkerung, die christliche Minderheit war Ägäis-Mazedonischer Muttersprache. Im Jahr 1912 lebten etwa 1.000 Muslime sowie 40 Christen im Dorf. Mit dem Ende der Balkankriege flohen die muslimischen Dorfbewohner in die Türkei, die meisten Christen nach Bulgarien. Die griechische Regierung siedelte während des Völkermordes an den Pontosgriechen in der Türkei zwischen 1914 und 1924 Flüchtlinge aus dem Kaukasus oder dem Pontus vorwiegend in Zentralmakedonien an. Durch den Bevölkerungsaustausch in Folge des Griechisch-Türkischen Krieges mussten die Pontos-Griechen 1923 ihre Heimat verlassen. Im Jahr 1928 lebten rund 700 Flüchtlinge im Dorf.[2]
Heute bilden Pontos-Griechen (gr. Πόντιοι Pondii) den größten Anteil der Dorfbewohner. Trotz seiner fast 100-jährigen Existenz repräsentiert das Dorf immer noch eine typische Gemeinde der Pontier, so wie sie häufig in Griechenland zu finden ist, denn die typisch pontische Kultur, Tänze, Musik, Feste und Sprache (vor allem heute noch durch die älteren Bewohner des Dorfes praktiziert) wurden nie aufgegeben und sind dauerhafter Bestandteil des Dorflebens.
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs erfolgt bis Mitte der 1990er Jahre ein starker Zuzug von Rückwanderern, so genannten Omogenis (ομογενείς ‚Gleichstämmige‘), vor allem aus Georgien und Russland. Auf Grund ihrer Herkunft werden diese Rückwanderer umgangssprachlich auch Rossopondii (Ρωσσοπόντιοι) genannt.
Einzelnachweise
Kategorien:- Ort in Zentralmakedonien
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