Perpetuus

Perpetuus

Perpetuus war von 460 bis 490 (oder 461 bis 491) Bischof von Tours. Er wird in der Römisch-Katholischen Kirche als Heiliger verehrt. Sein Festtag ist der 8. April. In der Bildenden Kunst wird er als Bischof, der den Bau einer Kirche leitet, dargestellt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Perpetuus stammte aus einer vornehmen Familie und wurde 460 als Nachfolger seines Verwandten Eustochius zum 8. Bischof von Tours ordiniert. Bald darauf führte er den Vorsitz auf einem Konzil mit acht weiteren Bischöfen, auf dem Regeln für die kirchliche Disziplin festgelegt wurden. Einige für unwürdig befundene Priester wurden daraufhin aus ihren Ämtern entfernt.[1] Er nahm St. Martin in den Festkalender des Bistums auf.[2]

Er ließ um 470 die kleine vom Heiligen Brictius erbaute Kapelle über dem Grab St. Martins abtragen und durch eine imposante Kirche ersetzen, die Gregor von Tours ausführlich beschreibt.[3] In seiner 30-jährigen Amtszeit ließ er zahlreiche weitere Kirchen bauen[3][1] und trieb die Christianisierung im fränkisch-westgotischen Grenzgebiet voran[1].

Um 480 legte Perpetuus den Martinstag (11. November) als Beginn der adventlichen Buß- und Fastenzeit 40 Tage vor Weihnachten fest (Martinsquadragese). Die Gläubigen mussten wöchentlich dreimal fasten, um sich durch Buße und Metanoia (Umkehr, Umdenken) spirituell auf die Ankunft des Heilands vorzubereiten.

Sein Todesdatum ist unsicher und wird mit dem 1. Januar 490, 8. Dezember 490 oder 8. April 491 angegeben[1]. Amtsnachfolger als Bischof wurde sein Verwandter[1] Volusianus.

Das Testament des Heiligen Perpetuus, in dem er seinen Besitz den Armen, Waisen und Witwen vermacht, wurde erstmals von Dom Luc d'Achery in seinem „Spicilegium“ veröffentlicht und ist wahrscheinlich eine Fälschung.

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b c d e Catholic Encyclopedia
  2. Ökumenisches Heiligenlexikon
  3. a b Historiarum Francorum Libri X Kap 14

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Eustochius Bischof von Tours
460-490
oder
461-491
Volusianus

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