- Peter J. Betts
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Peter John Betts (* 8. April 1941 in Livingstone, damals Nordrhodesien) ist ein britisch-schweizerischer Schriftsteller, Übersetzer und Journalist. Er ist Sohn einer Schweizerin und eines Briten.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Geboren in Livingstone wuchs der Autor im damaligen britischen Protektorat Nordrhodesien auf und sprach mehrere afrikanische Sprachen fließend. Er verlor bereits als Vierjähriger seine Mutter, mit sechs Jahren wurde Peter J. Betts von seinem Vater zur Ausbildung in die Schweiz geschickt, wo er in Huttwil die Schule besuchte und in Bern Anglistik und Germanistik studierte. Er arbeitete als Lehrer, Journalist, Schriftsteller und Übersetzer, von 1978 bis 2003 war er, obwohl nach wie vor Brite, Kulturbeauftragter der Stadt Bern. Auch während dieser Tätigkeit versuchte er stets, künstlerische und berufliche Arbeit in ihrer Wirkung zusammenzuführen. Insbesondere die Wiedererkennung und Einzigartigkeit der künstlerischen Einflüsse bei den diversen Projekten der Stadt Bern lagen ihm dabei am Herzen: Einbezug von Kunstschaffenden verschiedenster Prägung beim Bewältigen öffentlicher Aufgaben.
Er hat eine Tochter aus erster Ehe und lebt mit seiner Frau in Hinterkappelen, in der Nähe von Bern.
Werk
Aus seiner schriftstellerischen Tätigkeit sind in deutscher Sprache unter anderem bisher erschienen: Romane: »Die Pendler, 1975, »Anpassungsversuche«, 1978, »Der Spiegel des Kadschiwe«, 1983, »Natter – Ein Imperium«, 1989. Theaterstücke: »Saul«, 1973, »Notbremse«, 1985, »Tag der Tulpen«, 1986, »Sie singen, die Delphine«, 1996 sowie weitere Werke für Radio, Fernsehen und Film.
»Schwarze Kiste« ist sein erster Roman im Berliner Dittrich Verlag.
Für seine Werke erhielt Peter J. Betts zahlreiche Auszeichnungen und ist Mitglied bei den Autorinnen und Autoren der Schweiz (AdS), dem Berner SchriftstellerInnenverein und dem P.E.N.
Schwarze Kiste
2010 im Dittrich Verlag erschienen.
Es beginnt mit der Beerdigung des jungen, überall beliebten Franz Xaver Müller-Regenass, der 1961 im engsten Freundeskreis seine Beförderung zum Leutnant feiert, und in der Nacht demonstrieren will, wie bei den Grenadieren Schluchten überquert werden. Aus dreißig Meter Höhe stürzt er vom Seil. Wie es genau passiert ist, weiß niemand zu sagen. Dieses tragische Ereignis schweißt die jungen Menschen, die bei dem Unglück dabei waren, zusammen. Nelly, die Verlobte von Franz Xaver, heiratet einen guten Freund des Verunglückten. Anna, die jüngere Schwester, heiratet Fritz. Rita ihren Verlobten Erwin, den besten Freund des Verstorbenen. Im Jahr darauf kommen die ersten Kinder der Paare zur Welt. In einem Zeitsprung erzählt der Autor von den Freunden und deren erwachsenen Kindern, die sich 1996 im gemeinsamen Ferienhaus an der Côte d‘Azur treffen. Rückblicke ins Jahr des Unglücks geben immer tieferen Einblick in das Geheimnis dieser verschworenen Gruppe und zeigen, wie ihr Leben und das ihrer Kinder durch den Tod Franz Xavers bestimmt wird. Sehr langsam entblättert sich die ganze Wahrheit. Essayistische Passagen durchziehen den Roman, ordnen die Handlung in die gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen der jeweiligen Zeit ein, berichten über die Hoffnungen und Irrtümer der handelnden Personen. Ein sehr intelligent geschriebener Roman, der die Lesenden mit unerwarteten Wendungen überrascht und in Spannung versetzt.
Bibliographie
- Die Pendler, 1975
- Anpassungsversuche, 1978
- Der Spiegel des Kadschiwe, 1983
- Natter – Ein Imperium, 1989
- Loorbeer und Salat, 1980
- Schwarze Kiste, Dittrich Verlag, 2010, ISBN 978-3937717470
Weblinks
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