St. Sebastian (Wettingen)

St. Sebastian (Wettingen)
Pfarrkirche St. Sebastian

Die Pfarrkirche St. Sebastian ist die römisch-katholische Kirche der Pfarrei St. Sebastian in Wettingen, Aargau. Sie liegt im alten Dorfteil der Gemeinde und ist der 1895 errichtete Nachfolgebau der ältesten Wettinger Kirche.

Inhaltsverzeichnis

Der Vorgängerbau

Die erste Erwähnung der Wettinger Dorfkirche ist aus dem Jahr 1259. Der genaue Standort dieser Kirche lässt sich nur vermuten. [1] Erst seit dem Jahre 1504 ist der Standort der Kirche dokumentiert. Sie lag nördlich des alten Schulhauses beim Friedhof und wurde im Jahre 1894 abgebrochen. Über den Bau und die Ausstattung dieser Kirche, der sicher eine ältere vorausging, ist wenig bekannt. Sie war gut 30 Meter lang, fast 10 Meter breit, über 6 1/2 Meter hoch und hatte ungefähr 300 Sitzplätze. Der dazugehörige Kirchturm hatte eine quadratischen Grundriss von 5½ x 5½ Meter und war 25½ Meter hoch. Er war mit drei Glocken bestückt. [2] Eine dieser Glocken war vermutlich aus der noch älteren Kirche übernommen. Die anderen beiden sind in den Jahren 1522 und 1589 gegossen worden. Diese Kirche wurde im Jahre 1765 renoviert und erhielt eine von aussen zugängliche Empore und eine neue Bestuhlung. Die gesamte Renovation kostete 2200 Gulden. Eine Schätzung der Kirche aus dem Jahre 1852, bei der Kirchturm und Kirche zusammen auf 5400 Franken kamen, zeigt, dass das Gebäude in einem schlechten baulichen Zustand war. Im Jahre 1894 erfolgte schliesslich der Abriss.

Die heutige Kirche

Die Bauphase

Um die Errichtung des Gotteshauses gab es so viel Streit, dass ein Steinbrecher mit folgendem Stossseufzer zitiert wird: „Man hat eine Kirche bauen wollen, jetzt macht man daraus ein Zankhaus.“ [3] Ein Streitpunkt war die Frage, ob die Sakristei und der Hochaltar zur Kirche gehören. Davon war die Höhe der staatlichen Subventionen abhängig, da diese nur für den Kirchenbau gesprochen wurden. Erst als ein vereinfachtes Projekt vorgelegt wurde, stimmt die Aargauer Regierung zu. Streit gab es auch um die Qualität der Steine, mit der der Architekt nicht immer zufrieden war. Eingeweiht wurde die neue St.-Sebastian-Kirche am 29. Oktober 1895. [4]

Das Kirchengebäude

Der heutige Bau ist aus dem Jahre 1895 und wurde nordwestlich der bisherigen Kirche als dreischiffige Säulenbasilika erbaut. Der Chor ist als Polygonchor gestaltet. Gebaut wurde die Pfarrkirche nach Plänen des Badener Architekten Karl Moser.

Die Isis-Tafel

Platte des Isistempels

In der Römerzeit gab es in der Region Baden-Wettingen einen Isis-Tempel. Der genaue Standort dieses Tempels ist unbekannt. Aegidius Tschudi, der zwischen 1533 und 1535 erstmals Landvogt in Baden war, hat vom Fund einer Steintafel berichtet, auf der auf die Stiftung eines Isis-Tempels hingewiesen wird. Diese Steintafel war bereits in der Turmfassade des Vorgängerbaus der heutigen St.-Sebastian-Kirche eingemauert und findet sich heute im Vorraum der Kirche.

Die Glocken

Im Kirchturm hängen fünf Glocken. Sie sind auf die Töne Des, E, Ges, A und H gestimmt.

Literatur

  • Ortsbürgergemeinde Wettingen (Hrsg.): Geschichte der Gemeinde Wettingen. Baden, 1978.

Weblinks

 Commons: Pfarrkirche St. Sebastian – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Gemeinde Wettingen, S. 104
  2. Geschichte der Gemeinde Wettingen, S. 320
  3. Geschichte der Gemeinde Wettingen, S. 452
  4. Geschichte der Gemeinde Wettingen, S. 453
47.467758.33022

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