- Chiloé
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Isla Grande de Chiloé Gewässer Pazifischer Ozean Inselgruppe Chiloé-Archipel Geographische Lage 42° 36′ S, 73° 57′ W-42.593333333333-73.949722222222600Koordinaten: 42° 36′ S, 73° 57′ W Länge 180 km Breite 50 km Fläche 9.322 km² Höchste Erhebung 600 m Einwohner 150.000
16 Einw./km²Hauptort Castro Blick auf die Stadt Achao Chiloé (spanisch Isla Grande de Chiloé, deutsch „große Insel von Chiloé“) ist eine Insel in Chile und ist nach der Feuerland-Hauptinsel, die zur Hälfte zu Argentinien gehört, die zweitgrößte Insel des Landes. Sie gehört zur Región de los Lagos und bildet dort eine eigene Provinz.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Klima
Die Insel wird durch den 2 km breiten Kanal von Chacao im Norden, den 50 km breiten Golf von Ancud im Osten und vom Golf von Corcovado im Südosten vom Festland getrennt.
- Länge: 180 km (von Nord nach Süd)
- Breite: 50 km
- Fläche: 9322 km²
- Einwohner: ca. 150.000
Die Küste Chiloés ist an der Ost- und Westseite gleichmäßig hoch und steil. Im Osten ist sie reich an Vorsprüngen und natürlichen Häfen, im Westen dagegen relativ einförmig und ungegliedert. Hügelketten im Inselinneren erreichen bis zu 600 m Höhe.
Wichtigste Städte
- Castro (29.148 Einwohner)
- Ancud (27.292 Einwohner)
- Quellón (13.656 Einwohner)
- Chonchi (4.588 Einwohner)
- Dalcahue (4.933 Einwohner)
- Achao (3.452 Einwohner)
- Queilen (1.912 Einwohner)
Kommunen der Provinz Chiloé
- Ancud
- Castro
- Quemchi
- Dalcahue
- Curaco de Vélez
- Quinchao
- Puqueldón
- Chonchi
- Queilen
- Quellón
Die Bewohner von Chiloé werden als Chiloten bezeichnet, von denen vielen von dem Volk der Huilliche abstammen.
Klima
Das Klima ist mild, aber außerordentlich feucht, Regen überaus häufig (bei Ancud fallen jährlich 2035 mm), namentlich im Westteil der Insel. Diese Feuchtigkeit erklärt die starke Entwicklung der Vegetation, die der fruchtbare Boden noch befördert.
Geschichte
1540 erkundete Alonso de Camargo die Küstenlinien der Insel vom Schiff aus. Erstmals von einem Europäer betreten wurde die Insel am 8. November 1553 von Francisco de Ulloa. 1559 betrat Juan Fernández Ladrillero die Insel und nahm Kontakt zu den Einheimischen auf. Francisco de Villagra erforschte 1563 die Insel Quinchao vor Abtao. Die Hauptstadt Castro an der Ostküste wurde am 12. Februar 1567 durch den spanischen Kapitän Martín Ruiz de Gamboa gegründet.
1608 erreichten die ersten Jesuiten die Insel und erstellten 1612 die erste Kirche. 1628 besuchte Vazquez de Espinosa die Insel und berichtete von Getreide- und Bohnenanbau der Huilliche.
1788 wurde die Hauptstadt nach Ancud verlegt und Chacao verfiel. 1814 zogen die spanischen Royalisten mit vielen Soldaten aus Chiloé in die Schlacht von Rancagua. Im Januar 1826 eroberten chilenische Truppen die Stadt Ancud, die von den Spaniern unter Coronel Antonio de Quintanilla verteidigt wurde. Im Vertrag von Tantauco fiel Chiloé an Chile. Jose Santiago Aldunate wurde der neue Gouverneur von Chiloé.
Am 7. Februar 1866, im Spanisch-Südamerikanischen Krieg, kam es zum Seegefecht bei Abtao nördlich der Insel Chiloe. Bei dem zweistündigen Gefecht wurden allerdings keine nennenswerten Treffer auf beiden Seiten erzielt.
Im Jahr 1882 zählte die Insel 73.041 Einwohner, zum größten Teil indigene Huilliches. Sie waren schon lange von den Spaniern unterworfen und zum Christentum missioniert worden.
1912 wurde die Eisenbahnstrecke von Ancud nach Castro errichtet, um das Innere der Insel besser zu erschließen.
Am 22. Mai 1960 wurden viele Städte auf Chiloé von einem sehr schweren Erdbeben der Stärke 9,5 auf der Richter-Skala stark zerstört.
Im Jahre 2005 erhielt die deutsche Hochtief AG den Auftrag zum Bau der Hängebrücke Puente Bicentenario de Chiloé, die Chiloé bei Chacao mit dem Festland verbinden hätte sollen. Der Bau der Brücke wurde allerdings gestoppt. Mit einer Länge von 2,6 km wäre sie eine der größten Hängebrücken Südamerikas geworden. Sie wäre Teil des Panamericana-Highways geworden, der bereits durch die Insel führt.
Wirtschaft
Die Inselbewohner leben hauptsächlich vom Tourismus, dem Fischfang, der Lachszucht und der Landwirtschaft.
Kultur
Chiloe ist bekannt durch die Mythologie, die dort noch von den Huilliches abstammt und trotz starken Katholizismus auf der Insel nicht verdrängt wurde. Bekannteste Sagengestalten sind der Trauco und das Caleuche, ein Geisterschiff, das als ein schönes Segelschiff mit den Klängen einer Feier an Bord erscheint, aber schnell wieder verschwindet oder sich durch Untertauchen versteckt.
Tourismus
Ein Teil der typischen Holzkirchen der Insel und auf benachbarten, kleineren Inseln wurde 2000 in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen. Im einzelnen sind dies
- Gemeinde Castro: Castro, Rilán, Nercón und Chelín
- Gemeinde Chonchi: Chonchi und Vilupuili
- Gemeinde Quemchi: Tenaún und Colo
- Gemeinde Dalcahue: Dalcahue und San Juan
- auf Quinchao: Quinchao und Achao
- auf Caguach (Gemeinde Quinchao)
- auf Lemuy, Gemeinde Puqueldón: Aldachildo, Ichuac und Detif
Der Nationalpark Chiloé liegt im Westen der Insel.
2007 hat das amerikanische Magazin "National Geographic Traveller" mit Hilfe einer Jury aus Fachleuten (Geographen, Tourismusforscher, etc.) ein Ranking von 111 Inselparadiesen gemacht. Chiloé erreichte dabei den dritten Platz.
Weblinks
Commons: Holzkirchen von Chiloé – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Chiloé Stories (engl./span.)
- Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch
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