Schwarzhörniger Walzenhalsbock

Schwarzhörniger Walzenhalsbock
Schwarzhörniger Walzenhalsbock
Schwarzhörniger Walzenhalsbock

Schwarzhörniger Walzenhalsbock

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Bockkäfer (Cerambycidae)
Unterfamilie: Lamiinae
Gattung: Phytoecia
Art: Schwarzhörniger Walzenhalsbock
Wissenschaftlicher Name
Phytoecia nigricornis
(Fabricius, 1781)

Der Schwarzhörnige Walzenhalsbock (Phytoecia nigricornis), auch Schwarzgrauer Walzenhalsbock genannt, ist ein Käfer aus der Familie der Bockkäfer und der Unterfamilie Lamiinae.[1] Der Name nigricornis bezieht sich auf die Fühler, deren erste Glieder wenig behaart sind und deswegen schwarz erscheinen. Dies ermöglicht jedoch keine sichere Abgrenzung gegen ähnliche Arten.

Phytoecia nigricornis up.JPG Phytoecia nigricornis front.JPG Phytoecia nigricornis claw.jpg
Abb.1: Oberseite Abb.2: Frontalansicht Abb.3: Klaue Vorderbein

Inhaltsverzeichnis

Merkmale des Käfers

Der besonders beim Weibchen walzenförmige Körper ist schwarz, erscheint aber aufgrund der Behaarung grau oder gelblich. Er erreicht eine Länge von 7 bis 14 Millimeter.

Der Kopf ist senkrecht zur Körperachse nach unten geneigt. Die Mandibeln enden mit nur einem Zahn. Die Facettenaugen sind durch die Fühlerbasis tief ausgerandet, aber nicht zweigeteilt. Die fadenförmigen, etwas dicken Fühler sind elfgliedrig und erreichen in etwa das Körperende.

Drei Längsstreifen des Halsschildes sind weiß behaart. Der mittlere verläuft vom Scheitel des Kopfes geradlinig zum Schildchen, die seitlichen parallel dazu etwa da, wo der Halsschild seitlich abzufallen beginnt. Auch das Schildchen ist weiß behaart. Der Halsschild ist ohne roten Fleck. Er besitzt seitlich keinen Höcker.

Die schmalen Flügeldecken sind einheitlich grau oder olivbräunlich tomentiert und regelmäßig gekörnt. Sie verjüngen sich nach hinten beim Männchen deutlich, beim Weibchen kaum. Die Spitze der Flügeldecken ist abgestutzt (Abb. 1), nicht abgerundet.

Die Beine sind bis auf die Tarsen der Vorderbeine schwarz, höchstens die Schienen der Vorderbeine können wie die Tarsen heller sein. Die Tarsen erscheinen viergliedrig (pseudotetramer), da das vierte Glied sehr klein und zwischen den Lappen des dritten Gliedes versteckt ist. Der Hinterleib ist kurz, von unten betrachtet nicht länger als der restliche Körper. Wenn der Hinterschenkel parallel zur Körperachse nach hinten gelegt wird, ragt er über den Hinterrand des zweiten Hinterleibsegmentes hinaus. Das erste Glied der Hintertarsen ist kürzer als die beiden folgenden zusammen. Die Vorderhüften weisen auf der Innenseite am Ende einen Zahn auf (in Abb. 2 bei voller Vergrößerung sichtbar). Die Krallen haben an der Basis einen Zahn (Abb. 3).

Biologie

Die Larve entwickelt sich in krautigen Pflanzen (Tanacetum, Solidago und Artemisia). Für die Entwicklung benötigt sie ein Jahr.[2] Der adulte Käfer erscheint in Mitteleuropa von April bis Juli. Man findet die Tiere auf den Wirtspflanzen. Besonders abends fliegen sie an Waldrändern und Waldwiesen lebhaft umher.

Verbreitung

Der Schwarzhörnige Walzenhalsbock ist in Österreich in niederen montanen Lagen verbreitet, aber nicht häufig, in Deutschland nur in der Mitte und im Süden. Das Verbreitungsgebiet zieht sich jedoch über fast ganz Europa, nur von den meisten Inseln, Portugal, Großbritannien, den Niederlanden und Dänemark liegen keine Fundmeldungen vor. Außerdem ist die Art auch ostpaläarktisch verbreitet [1]

Literatur

  • Heinz Freude, Karl Wilhelm Harde (Hrsg.), Gustav Adolf Lohse (Hrsg.): Die Käfer Mitteleuropas. Band 9. Cerambycidae Chrysomelidae, Spektrum Akademischer Verlag, München 1966, ISBN 3-8274-0683-8. 
  • Adolf Horion: Faunistik der mitteleuropäischen Käfer, Bd. XII. Überlingen-Bodensee 1974

Weblinks

  1. a b Phytoecia nigricornis bei Fauna Europaea. Abgerufen am 21. Dezember 2010
  2. Cerambycidae of the West Palaearctic region
 Commons: Schwarzhörniger Walzenhalsbock – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Systematik der Bockkäfer — In dieser Systematik der Bockkäfer werden die in Deutschland und/oder Nachbarländern heimischen Arten im derzeit gültigen System der Bockkäfer Europas (Danilevsky 2004) dargestellt. Eine Ergänzung der internationalen Taxa sollte im Laufe der Zeit …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”