- Pia Bauer
-
Pia Bauer (* 5. Februar 1871 in Buchen; † 10. Dezember 1954 in Heidelberg) war eine deutsche Krankenschwester und Pionierin der onkologischen Pflege.
Die katholisch erzogene Bauer besuchte zunächst eine Höhere Töchterschule und begann anschließend am 1. Oktober 1896 eine Ausbildung zur Krankenschwester im Karlsruher Rotkreuzmutterhaus. Nach ihrem Abschluss wurde sie am 18. November 1898 als Rotkreuzschwester in die Luisenschwesternschaft aufgenommen. Bereits am 1. März 1899 wurde sie zur Oberin des Heidelberger Hospitals ernannt, 1909 erfolgte die Ernennung zur Oberin des Samariterhauses, der späteren Radiologischen Klinik am Universitätsklinikum Heidelberg. In diesem Haus fanden überwiegend Krebskranke Aufnahme. Sie gehörte damit zu den ersten Pflegerinnen, die nach Entdeckung der Röntgenstrahlen und der Einführung der Radiumtherapie Erfahrungen mit der Pflege dieser Patientengruppe machte. Sie leitete die Pflege dort bis zu ihrer Pensionierung 1934, ihre Tätigkeit wurde durch Lazaretteinsätze während des Ersten Weltkrieges unterbrochen. Als Oberin leitete sie in dieser Zeit Generationen von Pflegeschülern und Pflegekräften im Umgang und in der anspruchsvollen Pflege onkologischer Patienten an. Für ihre herausragenden Verdienste um die Krebskrankenpflege wurde sie 1933 mit der Florence-Nightingale-Medaille ausgezeichnet.[1]
Nach ihrem Rückzug aus der Pflege ließ sie sich während des Zweiten Weltkrieges im Dezember 1941 nochmals als Pflegedienstleitung reaktivieren. Sie verstarb am 10. Dezember 1954 in ihrer Heidelberger Wohnung.
Literatur
- Horst-Peter Wolff: Bauer, Pia In: Horst-Peter Wolff (Hrsg.): Biographisches Lexikon zur Pflegegeschichte. „Who was who in nursing history.“ Urban&Fischer, 2001, Band 2, ISBN 3-437-26670-5, S. 16–17
- Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg: Lebensbilder aus Baden-Württemberg. W. Kohlhammer Verlag, 2007, Band 22, ISBN 3-170-20184-0
Einzelnachweise
- ↑ Nursing World, Band 96-97, 1936
Wikimedia Foundation.