Pneumoencephalogramm

Pneumoencephalogramm

Das Pneumoencephalogramm oder in anderer Schreibweise auch Pneumoenzephalogramm bzw. Pneuencephalogramm ist eine konstrastverstärkende Methode, oberflächliche Hirnstrukturen in konventionellen Röntgenaufnahmen darzustellen. Hierzu wird der Liquor cerebrospinalis über einen lumbalen oder subokzipitalen Zugang abgesogen und in gleichem Maße Luft eingeleitet. Durch Lagerung des Patienten kann nun erreicht werden, dass sich die Hirnwindungen gegen die Luft sehr deutlich abzeichnen. So konnten in vivo bei geschlossener Schädeldecke erstmals die Hirnwindungen radiographisch dargestellt werden und so bei neuralen Auffälligkeiten der Verdacht auf Tumoren, Schwellungen oder Malformationen abgeklärt werden. Auch konnten so abgekapselte Hämatome (subdural wie epidural) sichtbar gemacht werden.

Die Pneuenzephalographie gilt heute als obsolete Technik, es gibt absolut keine Indikation mehr, da die Schichtbildgebung (Magnetresonanztomographie und Computertomographie) sowie beim Säugling Ultraschalltechniken ein erheblich geringeres sekundäres Gefährdungspotenzial besitzen. So können durch die Punktion des Liquorraumes Hämatome entstehen, vernichtende Kopfschmerzen und subarachnoidale Blutungen sowie Krampfanfälle oder sogar Meningoenzephalitis auftreten.

Trotzdem stellte die Pneumoenzephalographie zu ihrer Zeit einen Meilenstein der Diagnostik dar, da erstmalig eine Befundüberprüfung stattfinden konnte, ohne den Schädel (mit den damaligen, hochriskanten Mitteln) eröffnen zu müssen.


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