- Pottermore
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Pottermore ist eine Website von J. K. Rowling[1], die von TH_NK entwickelt[2] und von Sony[3] gesponsert wurde. Die Website wird als Verkaufsplattform für E-Books und Audiobooks der sieben Harry-Potter-Romane dienen[4] und außerdem über 18.000 Wörter zusätzlichen Inhalts und bislang unbekannter Hintergrundinformationen und Notizen der Autorin bereitstellen.[5] Pottermore ermöglichte am 31. Juli 2011, dem Geburtstag J.K Rowlings (und des Hauptcharakters Harry Potter), eine Woche einer Million Fans eine vorzeitige Registrierung. Die Nutzung ist kostenlos.[6]
Inhaltsverzeichnis
Idee
Die Benutzer können die Bücher interaktiv noch einmal erleben und Harry durch die Kapitel „folgen“. Es fängt mit dem ersten Buch Harry Potter und der Stein der Weisen an. Unter anderem kann man die Winkelgasse besuchen, in der man sich mit virtuellem Geld ('Galleonen') verschiedene Gegenstände kaufen kann, in eines der vier Häuser von Hogwarts, (Gryffindor, Slytherin, Hufflepuff oder Ravenclaw) eingeteilt werden, einen Zauberstab bekommen, Zaubersprüche lernen und Zaubertränke brauen.
Geschichte
Pottermore wurde zwei Jahre lang entwickelt. Eine Webseite, die das Projekt ankündigte, erschien im Juni 2011. Diese Webseite enthielt einen Link zu einem Youtube-Kanal, der einen Countdown enthielt. Ab dem 15. Juni veröffentlichten mehrere Harry-Potter-Fanseiten geographische Daten, die auf einer von J.K. Rowling kreierten und in Google Maps integrierten Seite eingegeben werden konnten und so die Buchstaben des Namens ihres neuen Projekts verrieten. Am 23. Juni verriet Rowling Details über Pottermore in einem Youtube-Video.[7]
In der Woche zwischen dem 31. Juli und 6. August 2011 gab es die Möglichkeit, sich vor dem offiziellen Start im Oktober als Betatester zu registrieren. Jeden Tag wurde ein Rätsel auf der Seite von Pottermore bekannt gegeben, das der Reihenfolge nach jeweils einen der sieben Bände betraf. Das Rätsel erschien immer zu einer anderen Zeit, und täglich hatten ca. 143.000 Fans die Chance, einer der eine Million Betatester zu werden.
Manche Fans, die einen Betaaccount bekommen haben, verkauften diese bei Ebay. Pottermore warnt jedoch ausdrücklich davor, dass man einen dieser Accounts kauft. Er könnte gefälscht sein. Außerdem ist Pottermore eine freie Website und man sollte dafür kein Geld ausgeben.
Ab dem 2. November 2011 ging die Seite für eine unbestimmte Zeit offline, um Fehler zu beheben und die Seite zu verbessern. Die Betaphase wurde somit noch einmal verlängert.
Sprachen
Bisher ist es möglich, Pottermore in folgenden Sprachen zu nutzen:
- Deutsch
- Englisch (Britisch und Amerikanisch)
- Spanisch (Kastilisch)
- Französisch
- Italienisch
Ab Oktober werden noch weitere Sprachen hinzukommen, wie zum Beispiel Japanisch und Koreanisch.[8]
Rezeption
Seit dem Tag der ersten Ankündigung erfuhr das Projekt Pottermore weltweite Beachtung. Das Magazin Wired nannte die Veröffentlichung der Website einen „Radiohead moment“ und spielte damit auf die Band Radiohead an, die 2007 ihr Album In Rainbows ohne Plattenlabel im Internet veröffentlichte. Auf ähnlich revolutionäre Weise habe sich Rowling von ihrem Verlag unabhängig gemacht, was für Autoren ein zukunftsweisendes Konzept sein könne.[9] Seit der Ankündigung der Website wird daher diskutiert, welche Auswirkungen diese Art der E-Book-Veröffentlichung auf die Verlage Bloomsbury Publishing und Scholastic, den Konzern Warner Bros. und Verkaufsplattformen wie Amazon.com haben wird.[10][11]
Der Sprecher der britischen Buchhändler-Kette Waterstone’s Jon Howells äußerte sich „enttäuscht, dass wir vom Verkauf der lange erwarteten E-Book-Edition ausgeschlossen werden“.[12] Die Branchenzeitschrift des deutschen Buchhandels, das Börsenblatt, beurteilt den Trend zur Selbstvermarktung digitaler Inhalte durch Autoren, vorbei am klassischen Verkauf über Verlag und Handel, als kritisch. Relativierend ergänzt Joachim Kaufmann, Geschäftsführer des Carlsen Verlags, bei dem die deutschen Harry-Potter-Ausgaben erschienen sind: „Ein Erfolg wie Harry Potter ist absolut einmalig, dementsprechend einmalig ist die Stärke der Marke und die damit verbundene Möglichkeit einer direkten Ansprache der Fans.“ .[13]
Die britische Tageszeitung The Guardian analysierte die Marketing-Strategie hinter Pottermore und kritisierte J. K. Rowlings Versuch, die Schaffung einer Plattform zur Vermarktung ihrer Produkte als selbstlosen Akt darzustellen.[14] Rowling hatte zuvor gesagt, sie wolle durch Pottermore ihren treuen Fans etwas zurückgeben.[7]
Einzelnachweise
- ↑ Über Pottermore. Website von Pottermore. Abgerufen am 15. August 2011
- ↑ TH_NK. Website von TH_NK. Abgerufen am 15. August 2011
- ↑ Zusammenarbeit mit Sony. Website von Pottermore. Abgerufen am 15.August 2011
- ↑ Verkauf von E-Books und Audiobooks. Website von Pottermore. Abgerufen am 15.August 2011
- ↑ Pottermore ist ein Online Leseerlebnis. Website von Pottermore. Abgerufen am 15. August 2011
- ↑ Pottermore startet im Oktober und ist kostenlos. Website von Pottermore. Abgerufen am 15. August 2011
- ↑ a b http://www.youtube.com/jkrowlingannounces
- ↑ Sprachen auf Pottermore. Website von Pottermore. Abgerufen am 15. August 2011
- ↑ With ‘Harry Potter,’ Publishing Finally Has Its ‘Radiohead Moment’, Wired, 23. Juni 2011
- ↑ What Pottermore means for Warner, Bloomsbury and other stakeholders, Wired, 23. Juni 2011
- ↑ Harry Potter And "Pottermore" Could Force Amazon To Open Up The Kindle, Business Insider, 23. Juni 2011
- ↑ Pottermore.com: Rowling bündelt neue Pottererlebniswelt auf eigener Website / Britischer Buchhandel enttäuscht, Buchmarkt, 24. Juni 2011
- ↑ Harry Potter an der digitalen Leine in: Börsenblatt, Wochenmagazin für den Buchhandel, 18. August 2011, Seite 16-18
- ↑ Pottermore gives away JK Rowling's marketing genius The Guardian, 23. Juni 2011
Weblinks
- Pottermore
- Pottermore Insider (offizieller Blog)
- Pottermore bei Twitter
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