- Propaganda (Ellul)
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Propaganda ist ein 1962 erstmals erschienenes Buch des französischen Soziologen Jacques Ellul. In diesem Werk analysiert Ellul neben den inneren und äußeren Erscheinungsformen und Kategorien von Propaganda ihre soziologischen Bedingungen und Notwendigkeiten sowie ihre psychologischen und demokratiethereotischen Auswirkungen. 1965 erschien die englische Übersetzung des Buches.
Inhalt
Elluls grundlegende Annahme ist, dass Propaganda ein soziologisches Phänomen sei und nicht „etwas, das bestimmte Leute zur Erreichung eines bestimmten Zwecks tun.“ Die technologische Gesellschaft sei Bedingung für die Existenz von Propaganda, und Propaganda stelle im Gegenzug das Überleben dieser Gesellschaftsform sicher. Das politische System, in dem Propaganda existiert, lehnt Elull in seinem Vorwort zur ersten Buchausgabe von 1962 als irrelevanten Maßstab ihrer moralischen Bewertung ab.
Rezeption
Robert R. Kirsch, Journalist der Los Angeles Times, bezeichnete Propaganda als „ein viel erschreckenderes Werk als jede der Albtraumromane von George Orwell. Mit der Logik, die ein großartiges Instrument des französischen Denkens ist, versucht Ellul seine These zu beweisen, dass Propaganda ungeachtet positiver oder negativer Intentionen nicht nur eine zerstörerische Wirkung für die Demokratie hat, sondern vielleicht die größte Gefahr für die Menschheit der modernen Welt ist.“
Marshall McLuhan schrieb in der Book Week, dass Ellul bewiesen habe, dass „wenn unsere neuen Technologien von jeder Kultur oder Gesellschaft Besitz ergriffen haben, das Ergebnis Propaganda sei.“
Literatur
- Propagandes. A. Colin, Paris 1962 (frz. Erstausgabe)
- Propaganda: The Formation of Men's Attitudes., übersetzt von Konrad Kellen und Jean Lerner, Knopf, New York 1965, 313 S.
Kategorien:- Literarisches Werk
- Philosophisches Werk
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