- Proton Synchrotron
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Das Proton Synchrotron (Abkürzung: PS) ist ein Synchrotron-Teilchenbeschleuniger mit 628 m Umfang am CERN.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das PS ging erstmalig im November 1959 in Betrieb. Die feierliche Eröffnung des CERN-Synchrotrons fand am 5. Februar 1960 in Anwesenheit zahlreicher Kernforscher statt.[1] Mit einer Protonenenergie von 28,3 GeV war es bis zur Inbetriebnahme des Alternating Gradient Synchrotron im Juli 1960 der stärkste Teilchenbeschleuniger weltweit.[2] Die höchste Protonenenergie eines Teichenbeschleunigers erreichte bis dahin das Synchrophasotron mit 10 GeV.[3]
Mit dem Bau der nächsten Beschleuniger-Generationen kamen dem PS verschiedene Rollen als Vorbeschleuniger zu, erst wurde das in den 1970er-Jahren errichtete SPS mit Protonen gespeist. In den Jahren 1989–2000, als das SPS selbst als Vorbeschleuniger des LEP diente, wurde das SPS vom PS mit Elektronen und Positronen gespeist. Mit dem Bau des LHCs speist das PS das SPS erst mit Protonen, später ist die Versorgung mit Schwerionen geplant. Im Herbst 2006 wurde auf einer Konferenz zur Ausarbeitung von Wegen zur Steigerung der Luminosität des LHC eine Ablösung des PS durch einen Neubau mit doppeltem Umfang befürwortet.[4] Planungen von Anfang 2009 sehen den Bau des Proton Synchrotron 2 (PS2) und den Ersatz der Vorbeschleuniger des PS vor.[5]
Betrieb
Der intensive Protonenstrahl des PS wird zur Erzeugung von Antiprotonen genutzt. Die erzeugten Antiprotonen wurden für Experimente mit Antimaterie erst mit dem PS selbst abgebremst, bis der speziell für diesen Zweck errichtete Antiproton Decelerator AD im Juli 2000 in Betrieb ging.[6] Ab 1981 wurde das SPS für Proton-Antiproton-Kollisions-Experimente genutzt, dazu wurden die mit dem PS erzeugten Protonen erst in einem Speicherring „Antiprotonen-Akkumulator“ zwischengespeichert und anschließend nach Vorbeschleunigung im PS in das SPS eingeschleust.[7]
Der Strahl im PS wird durch konventionelle, nicht supraleitende Magnete gelenkt, wodurch der Betrieb bei Raumtemperatur möglich ist. Durch Umbauten konnte die ursprüngliche Strahlintensität der 1950er-Jahre um Faktor tausend gesteigert werden, die maximale Protonenenergie liegt zur Zeit bei 25 GeV. Im PS wurden neben Protonen, Elektronen und Positronen auch Antiprotonen, Alpha-Teilchen, Sauerstoffionen und Schwefelionen beschleunigt.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Klaus Hoffmann: J. Robert Oppenheimer: Schöpfer der ersten Atombombe. Springer, 1995, ISBN 9783540593300, S. 267 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
- ↑ CERN: CERN History highlights - 1959: the PS starts up (English). Abgerufen am 24. November 2009.
- ↑ Ted Wilson, CERN (2. Juni 2001): Super Proton Synchrotron marks its 25th birthday (English). Cerncourier. Abgerufen am 26. Dezember 2009.
- ↑ Walter Scandale and Frank Zimmermann, CERN: LUMI'06 takes strides towards LHC upgrade (English). CERN Courier. Abgerufen am 28. November 2009.
- ↑ M.Benedikt (26. Februar 2009): PS2 Project and Status (English). CERN. Abgerufen am 1. Dezember 2009.
- ↑ Günther Plass: 50 years of CERN - CERN's heart beats as strong as ever (English). CERN Courier. Abgerufen am 27. Januar 2004.
- ↑ Daniel Denegri: When CERN saw the end of the alphabet (English). CERN Courier. Abgerufen am 1. Mai 2003.
- ↑ CERN: CERN - PS: a versatile juggler of particles (English). Abgerufen am 24. November 2009.
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