- Repetitive Strain Injury Syndrom
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Als Repetitive Strain Injury-Syndrom (RSI-Syndrom, engl. "repetitive strain injury" - Verletzung durch wiederkehrende Belastung) bezeichnen Mediziner ein Krankheitsbild, bei dem unspezifische Beschwerden wie Nacken-, Schulter-, Arm- und/oder Handbeschwerden nach sich häufig wiederholenden (= "repetitiven") Tätigkeiten auftreten.[1] Betroffen sind besonders Personen, die nur geringen, aber sehr monotonen Belastungen (z. B. Computerarbeitsplatz) ausgesetzt sind. In letzterem Falle reichen dabei die häufigen stereotypen Bewegungen bei der Bedienung von Computermaus oder Tastatur aus, diese Beschwerden auszulösen. Sport scheint dem RSI-Syndrom vorbeugen zu können.[2] Eine Veränderung anatomischer Strukturen konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Abgegrenzt wird das Krankheitsbild von spezifischen Erkrankungen wie dem Karpaltunnelsyndrom und der Sehnenscheidenentzündung, die unter dem Begriff Cumulative trauma disorders (CTD) zusammengefasst werden.
Inhaltsverzeichnis
Prävention
Um einem RSI-Syndrom vorzubeugen, sind eine gute Sitzhaltung, ein ergonomischer Arbeitsplatz (vor allem Bürostuhl) sowie regelmäßige Arbeitsunterbrechungen und viel Bewegung von großer Bedeutung. Ein ergonomischer Computerarbeitsplatz beinhaltet zum Beispiel einen ergonomischen höhenverstellbaren und drehbaren Bürostuhl mit Armlehnen, eine ergonomische Tastatur (v-förmig gebogen, um eine natürliche und unverkrampfte Armhaltung zu erreichen), gegebenenfalls eine Handauflage vor der Tastatur, einen genügend großen in Höhe und Blickwinkel verstellbaren Bildschirm, eine ergonomisch gestaltete Maus und genügend Raum, um die Beine auszustrecken. Auch gibt es für den Computer zahlreiche alternative Eingabemethoden, wie zum Beispiel Sprachsoftware oder Grafiktabletts, welche eine entspanntere Hand- und Unterarmstellung als bei einer Computermaus erlauben. Darüber hinaus gibt es verschiedene Softwareprodukte, die an Mikropausen erinnern.
Vielschreibern wird empfohlen, Programmbefehle mit Tastenbefehlen (z.B. Strg + C = Copy ; Strg + V = Paste) einzugeben anstatt mit der Maus.
Anerkennung als Berufskrankheit
In Deutschland zählt RSI nicht zu den Berufskrankheiten. In verschiedenen anderen Industrieländern wird dagegen das Krankheitsbild von Versicherungen als solches anerkannt, darunter in den USA, Australien[3] und Großbritannien[4]. Laut dem Verwaltungsgericht Göttingen ist der "Mausarm" als Berufskrankheit in Deutschland anerkannt. [5]
Literatur
- A. K. Burton, N. A. S. Kendall, B. G. Pearce, L. N. Birrell, L. C. Bainbridge: Management of Upper Limb Disorders and the Biopsychosocial Model (PDF, 124 S.), Health and Safety Executive, 2008.
- Clemens Conrad: RSI-Syndrom, Mausarm, Tennisarm. Erfahrungsbericht und Behandlungshinweise. Monsenstein und Vannerdat, Münster 2009, ISBN 978-3-8658-2914-6.
Einzelnachweise
- ↑ J. Petersen: Bildschirmarbeitsplätze – eine arbeitsmedizinische Bewertung. Dtsch Arztebl 2006; 103(30): A 2047–52. Online-Version
- ↑ Lacerda E. M., e.a.: Prevalence and associations of symptoms of upper extremities, repetitive strain injuries (RSI) and 'RSI-like condition'. A cross sectional study of bank workers in Northeast Brazil, BMC Public Health. 2005; 5: 107, hier online
- ↑ IG Metall ITK: Mausarm - Ein vermeidbares Übel vom 12. Dezember 2006
- ↑ Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Literatursammlung zum RSI-Syndrom von August 2002
- ↑ [1] 17.11.2006 "Mausarm" als Berufskrankheit anerkannt
Weblinks
- Repetitive Strain Injury Blog über RSI
Bitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten! Kategorie:- Krankheitsbild in Orthopädie und Unfallchirurgie
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