Radiofrequenz-Neurotomie

Radiofrequenz-Neurotomie

Die Radiofrequenz-Neurotomie (Syn.: perkutane Radiofrequenz-Denervation) ist eine Behandlungsmethode zur Schmerzlinderung bei Rückenschmerzen im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule und des Iliosakralgelenks. Ziel der Behandlung ist die thermische Zerstörung des schmerzleitenden Nerven (Neurotomie).

Dabei wird mithilfe eines Computertomografen (bildgebende Überwachung) eine Nadel oder Sonde an die zu behandelnden Nerven herangeführt. Über Radiowellen wird Wärme erzeugt (80–90°C über 60–90 Sekunden), die zu den Nerven strömt und dadurch die schmerzleitenden Nervenbahnen unterbricht. Diese Methode zählt zu den zu den, die Nervenleitung blockierenden Methoden. Ihre Ansprechrate ist mit 36,4 % der behandelten Patienten (Schmerzreduktion von mindestens 50 % über mindestens 6 Monaten) durchaus überschaubar, Langzeitergebnisse fehlen bislang. Als Komplikationen sind Infektionen, Hämatome, Verbrennungen oder Beschädigungen umliegender Nervenstrukturen bekannt.[1]

Entwicklung

Entwickelt wurde die Radiofrequenz-Neurotomie Anfang der 1970er Jahre mit dem Ziel, die Nervenversorgung der Facettengelenke der Wirbelsäule zu unterbrechen. Sie war weniger mit unerwünschten Nebenwirkungen behaftet, als die bereits kurz vorher (1970) bereits mit identischer Zielsetzung verwendete perkutane Thermokoagulation.[2]

Einzelnachweise

  1. FERRANTE F. M., e.a.: Radiofrequency sacroiliac joint denervation for sacroiliac syndrome. In: Reg Anesth Pain Med 26: 137-142, 2001;
    GEVARGEZ A, e.a.:
    CT-guided percutaeous radiofrequency denervation of the sacroiliac oint. In: Eur Radiol 12:1360-1365, 2002;
    HANSEN H. C., e.a.:
    Sacroiliac Joint Interventions: A Systematic Review. In: Pain Physician 10: 165-184, 2007;
    ZELLE B. A., e.a.:
    Sacroiliac Joint Dysfunction. In: Evaluation and Management. Clin J Pain 21: 446-455, 2005;
    zitiert nach Sona Mohadjer:
    Diagnose und Therapie des Iliosakralgelenk-Syndroms, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 2008,S. 13-14, hier online
  2. Jerosch J. et al.: Das lumbale Facettensyndrom, Springer eBook collection, Verlag シュプリンガー・ジャパン株式会社, 2005, S.6, ISBN 3540277099, hier online
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