- Raise boring
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Raise boring („Aufwärtsbohren“) ist ein Bohrverfahren, mit dem man entlang einer Pilotbohrung von unten nach oben bohrend einen kreisrunden Schacht zwischen einem unterirdischen Hohlraum und einer höheren Ebene herstellen kann. Das Verfahren gibt es seit 1962. Anwendungsbeispiele sind Verbindungen zwischen zwei Strecken in einem Bergwerk oder zwischen einer Kaverne und der Erdoberfläche.
Die Raise-boring-Maschine wird auf der oberen Ebene aufgestellt. Eine kleine Bohrung, typischerweise mit 230 bis 350 mm Durchmesser, wird als Pilotbohrung nach unten abgeteuft. Sie muss groß genug sein, um das Bohrgestänge für die große Bohrung aufzunehmen. Wenn der Bohrkopf die untere Ebene erreicht hat, wird er entfernt und ein Bohrlochräumer von der gewünschten Größe angebracht und arbeitend nach oben gezogen. Im Fels entsteht eine glatte Bohrlochwandung; oft ist keine Befestigung oder ein Bohrlochausbau erforderlich.[1] Das Bohrgut muss nicht nach oben aus dem Bohrloch herausgespült werden, sondern fällt nach unten und kann so bequem abtransportiert werden.
Eine Variante ist, dass die Bohrmaschine im unteren Schacht steht und über Kopf nach oben bohrt. Diese Möglichkeit kommt in Frage, wenn auf der oberen Ebene nicht genug Platz ist, um eine Maschine aufzustellen. Das Problem ist hierbei das herabfallende Bohrgut.
Siehe auch
- Bei der Minenrettung in Chile 2010 war das Raise-boring-Verfahren eine von mehreren Varianten.
Quellen
- ↑ Tulla Puhakka: Underground Drilling and Loading Handbook, Tamrock Corporation, Finnland, 1997, Seiten 186–187
Weblinks
Kategorie:- Erdbohrtechnik
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