- Rawabi
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32.0135.185
Rawabi (arabisch روابي, DMG Rawābī ‚die Hügel‘) ist ein circa 630 Hektar großes Entwicklungsgebiet in der Zone A der Palästinensischen Autonomiegebiete im Westjordanland.
Der palästinensische Unternehmer Bashar Masri baut 9 Kilometer nördlich von Ramallah und südlich von Nablus in der Nähe der Gemeinde Atara eine geplante Stadt für 25.000, später bis zu 40.000 Einwohner.[1][2] Masris Firma Massar-Holding aus Ramallah ist eine Public Private Partnership (PPP) mit der Palästinensischen Autonomiebehörde eingegangen. Sie will mit finanzieller Hilfe durch Einlagen und Kredite der Diar Real Estate Investment Company, eines Tochterunternehmens des aus Erdöl- und Erdgaseinnahmen gespeisten Staatsfonds von Katar, das Projekt vollenden. Für das Projekt wurde die gemeinsame Tochtergesellschaft Bayti (deutsch: Mein Haus) gegründet. Die Kosten der Gesamtinvestition belaufen sich auf circa 800 Millionen US-$. Das Projekt wurde auf der Palestine Investment Conference 2008 beschlossen.[3]
Das gesamte Planungsgebiet liegt in Zone A, die Planungshoheit liegt also bei der Autonomiebehörde. Die geplante Zufahrts- und Umgehungsstraße liegt jedoch teilweise in der israelisch kontrollierten Zone C. Eine Genehmigung durch die israelischen Behörden liegt noch nicht vor, ohne den Bau der Straße ist jedoch die Entwicklung in Frage gestellt.[4] Nach Gesprächen mit dem US-Sonderbeauftragten für den Nahen Osten George J. Mitchell im Mai 2010 signalisierte die israelische Regierung die Bereitschaft, das für den Bau der Straße benötigte Land zur Verfügung zu stellen.[5]
Die ersten Bauarbeiten begannen am 1. Januar 2010. Zuerst wurden auf bereits terrassierten Berghängen ein Teil der 25.000 Baumsetzlinge gepflanzt.[6] Des Weiteren wurden Baustraßen und die Kanäle für die Versorgung mit Strom, Gas, Wasser und für die Entsorgung der Abwässer begonnen.
Der frühere amerikanische Präsidentschaftskandidat John Kerry besuchte am 28. Februar 2010 die Baustelle[7], der Sondergesandte des Nahost-Quartetts Tony Blair am 22. Juni 2010.[8]
Im März 2010 schrieb die US-Behörde für Handel und Entwicklung (USTDA) zwei Verträge zur weiteren Entwicklung in Rawabi aus. Der erste Vertrag soll Technische Hilfe für die Entwicklung der Informations- und Kommunikations-Technologie (ICT) in der neuen Stadt finanzieren und der zweite soll Mittel für eine Machbarkeitsstudie (feasability study) für den Bau einer Kläranlage zur Abwasserbehandlung in Rawabi und den umliegenden Gemeinden zur Verfügung stellen.
Eine Vorgabe Masris, an die sich alle beteiligten Firmen halten müssen, lautet, dass für den Bau "nicht eine einzige in jüdischen Siedlungen produzierte Schraube" verwendet wird. Die Beteiligung israelischer Firmen dagegen ist erwünscht und sogar notwendig. Als Reaktion darauf, wurde im Juli 2011 das Boykott-Gesetz in der Knesset verabschiedet. Dieses Gesetz, das den Boykott Israels oder auch nur der Siedlungen verbietet, betrifft zwar nicht Masri, kann aber für die israelischen Firmen zum Problem werden.[9]
Weblinks
- http://www.rawabi.ps (Englisch & Arabisch)
Einzelnachweise
- ↑ Vorgriff auf den Palästinenserstaat. Der Standard, 21. Mai 2010
- ↑ Rawabi is building dreams brick by brick. Gulf News, 16. Jan. 2010
- ↑ Qatari Diar CEO signs development partnership at Palestine Investment Conference in Bethlehem. AMEinfo, 22. Mai 2008
- ↑ Schöner wohnen für moderne Palästinenser. NZZ, 24. Oktober 2010
- ↑ Signs of progress lacking as US envoy ends Mideast visit. AFP, 19. Mai 2010
- ↑ Rawabi: Palestinians plan a city. The Media Line, 14. Dezember 2009
- ↑ U.S. Senator John Kerry Visits Rawabi, the First Palestinian Planned City. Palestine News Network, 1. März 2010
- ↑ Tree cheers. Gulf Times, 23. Juni 2010
- ↑ Building the Palestinien dream on a shaky ground, Ha-Aretz am 30. Juli 2011]
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