Reinhard David Flender

Reinhard David Flender

Reinhard David Flender (* 20. August 1953 in Bergneustadt) ist ein deutscher Komponist, Musikwissenschaftler und Musikverleger. In seiner wissenschaftlichen Arbeit und in seinen Kompositionen setzt er sich besonders mit jüdischer Musik auseinander.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Reinhard Flender studierte ab 1972 Klavier zunächst an der Hamburger Hochschule für Musik, dann an der Nordwestdeutschen Musikhochschule in Münster; dort legte er 1976 die künstlerische Reifeprüfung ab. In dieser Zeit entstehen erste eigene Kompositionen. 1977-1981 studierte Flender Musikethnologie an der Hebräischen Universität Jerusalem, wo er den Master of Arts erwarb; zusätzlich erhielt er Kompositionsunterricht bei Josef Tal. 1984 wurde er am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Hamburg promoviert. Seit 1983 unterrichtet Flender an der Hamburger Musikhochschule, wo er 1991 zum Professor ernannt wurde. Im selben Jahr wurde sein Werk „Threnos II“ beim internationalen Kompositionswettbewerb in Wien ausgezeichnet. 1987 übernahm er die Leitung der Klassik-Abteilung des internationalen peermusic-Verlags in Hamburg. 1999 gründete er das Institut für kulturelle Innovationsforschung an der Hamburger Musikhochschule, dessen Direktor er seitdem ist. 2008 wurde er Geschäftsführer der neu gegründeten Peermusic Classical GmbH. 1989-1999 war Flender künstlerischer Leiter des Festivals „Hörwelten“, 2001 - 2011 leitete er die internationale Akademie für zeitgenössische Kammermusik „Opus XXI“ (bis 2007 „Jeunesse Moderne“). Seit 2008 ist er zudem Kurator von „KLANG! Netzwerk Neue Musik“, ein Förderprojekt der Kulturstiftung des Bundes, das sich der Vermittlung Neuer Musik widmet.

Werke (Auswahl)

Kammermusikwerke

  • Alea iacta est (1976) für Klavier solo
  • Hard Rain (1982/1998) für Violoncello und Klavier
  • Perkussiana (1986) für Sopran-Saxophon, Klavier und Schlagzeug
  • Threnos III (1992) für Violoncello, 2 Klaviere und 2 Schlagzeuger
  • Duo in zwei Sätzen (1992) für Violine und Klavier
  • Memorare (1995) für Gitarre, Klarinette, Viola und Kontrabass
  • Threnos IV (1995) für 2 Klaviere, Solovioline, 2 Schlagzeuger und Streichquintett
  • Trio in einem Satz (1998) für Violine, Cello und Klavier
  • Phantasmorgana (1999) für Klavier solo
  • Eucharisto (1999) für Streichquartett
  • Sofia Orthi (2004) für 2 Violoncelli, Klavier und Schlagzeug
  • 2. Streichquartett (2004)

Orchesterwerke

  • Threnos II (1991) für 2 Klaviere, Violine und Kammerorchester
  • Konzert (1995) für Klavier und Orchester
  • Aurora (1996) für Bläserquintett, Harfe, Klavier und Streichorchester
  • Lacrimae (1999-2004) für Klarinette und Streichorchester

Vokalwerke

  • Pirkei Tehillim (1989) für Mezzosopran und Orchester
  • Zwei hebräische Chorpsalmen (1990) für 12stimmigen Chor
  • Sternenklang (1993) für Sopran und Kammerorchester
  • Mein lieber blauer Reiter (1997) Kammeroper nach Texten von Else Lasker-Schüler für Sopran und 14 Instrumentalisten
  • Herbst (2002) für Mezzosopran und Orchester

Bibliographie (Auswahl)

  • Flender, Reinhard / Rauhe, Hermann: Popmusik – Geschichte, Funktion, Wirkung und Ästhetik. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1989
  • Flender, Reinhard / Rauhe, Hermann: Schlüssel zur Musik – Neue Einblicke in die Welt der Musik. Überarbeitete Neuauflage, Mainz: Schott 1998
  • Flender, Reinhard (Hrsg.): Freie Ensembles für Neue Musik in Deutschland. Mainz: Schott 2007
  • Flender, Reinhard (Hrsg.): Innovation aus Tradition. Mainz: Schott 2010

Diskographie

  • Flender, Reinhard: Aurora, Threnos IV, Pirkei Tehillim, Memorare - Orchesterakademie Hamburg, Quatour Danel, Mark Lubotsky, Leitung: Elmar Lampson. Col Legno WWO 1 CD 200007

Weblinks

Quellen


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