- Chlorallylchlorid
-
Strukturformel
Allgemeines Name 1,3-Dichlorpropen Andere Namen - Chlorallylchlorid
- 1,3-Dichlor-1-propen
- 1,3-DCP
Summenformel C3H4Cl2 CAS-Nummer 542-75-6 (Isomergemisch)
10061-01-5 cis-1,3-Dichlorpropen
8003-19-8 als Gemisch mit DichlorpropanPubChem 24726 Kurzbeschreibung flüchtige, entzündliche, farblose bis gelbliche Flüssigkeit mit süßlich stechendem, chloroformartigem Geruch Eigenschaften Molare Masse 110,97 g·mol−1 Aggregatzustand flüssig
Dichte Schmelzpunkt -84 °C[1]
Siedepunkt Dampfdruck Löslichkeit schwer löslich in Wasser: 1 g·l−1 (20 °C)[1], mischbar mit organischen Lösungsmitteln
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [3] Giftig Umwelt-
gefährlich(T) (N) R- und S-Sätze R: 10-20-24/25-36/37/38-43-65-50/53 S: (1/2)-36/37-45-60-61 WGK 3[1] Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. 1,3-Dichlorpropen ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der ungesättigten Chlorkohlenwasserstoffe und Alkene. Sie liegt meist in Form einer Gleichgewichtsmischung der isomeren cis- und trans-1,3-Dichlorpropen vor.
Inhaltsverzeichnis
Gewinnung und Darstellung
1,3-Dichlorpropen entsteht als Nebenprodukt bei der Herstellung von Allylchlorid durch Chlorierung von Propen bei hohen Temperaturen.
Verwendung
1,3-Dichlorpropen wurde hauptsächlich als Pestizid und Nematizid in der Landwirtschaft als Bodenbegasungsmittel und als Desinfektionsmittel (z. B. bei der Containerbegasung) eingesetzt, wobei cis-1,3-Dichlorpropen wirksamer ist. In Deutschland wurde Dichlorpropen häufig im Grundwasser nachgewiesen[4], wobei der Einsatz in Deutschland seit 2003 vollständig verboten[5], in Afrika und den USA aber noch üblich (z. B. für Tabak, Mohrrüben, Kartoffeln und Erdbeeren) ist[6].
Sicherheitshinweise
Die Dämpfe von 1,3-Dichlorpropen können mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch (Flammpunkt 27 °C) bilden. Die Verbindung zersetzt sich bei hohen Temperaturen, wobei Chlorwasserstoff entsteht. Sie ist weiterhin als krebserzeugend Kategorie 2 und ergutverändernd Kategorie 3 eingestuft. 1,3-Dichlorpropen wirkt stark reizend auf Haut, Augen und Atemwege und besitzt eine narkotisierende Wirkung.
Nachweis
1,3-Dichlorpropen kann durch Gaschromatographie nach Desorption nachgewiesen werden.[7]
Weblinks
- Patent.de: Patent Drehströmungsreaktor zur Herstellung von Allylchlorid und Dichlorpropen
- Wikipatents: Verfahren zur Abtrennung von 1,3-Dichlorpropen
Quellen
- ↑ a b c d e f Eintrag zu CAS-Nr. 542-75-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 21. Juli 2008 (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b c Eintrag zu CAS-Nr. 10061-01-5 in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 21. Juli 2008 (JavaScript erforderlich)
- ↑ Eintrag zu CAS-Nr. 542-75-6 im European chemical Substances Information System ESIS
- ↑ Häufig nachgewiesene Pestizid-Wirkstoffe und Metabolite (1996–2000)
- ↑ Bundesgesetzblatt Teil 1; Nr. 38
- ↑ Gläserner Pflanzenschutz
- ↑ Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschafte: Verfahren zur Bestimmung von cis- und trans-1,3-Dichlorpropen
Wikimedia Foundation.