- Rettungsanstalt Düsseltal für Waisenkinder
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Die Rettungsanstalt Düsselthal für Waisenkinder wurde 1822 durch den Grafen Graf Adelberdt von der Recke-Volmerstein als eine der ersten deutschen Anstalten dieser Art errichtet. Es wurde auf dem Boden eines Zisterzienserklosters errichtet. Das Kloster war ein Geschenk Jan Wellems an die Zisterzienser, die zur Klostergründung verwendeten Spekkerhöfe, benannt nach den aus Speckern bestehenden Knüppeldämmen gaben später den „Speckermönchen“ ihren Namen.[1] Die Straße, an der das Kloster lag, wurde nach Graf Graf Adelberdt von der Recke-Volmerstein benannt, dem Gründer der Rettungsanstalt.[2]
„Die bekanntesten Höfe im heutigen Düsseltal, die beiden Spekkerhöfe, schenkte Jan Wellem 1707 den Zisterzienser-Mönchen, die aus Mönchenwerth vor dem Hochwasser des Rheins geflohen waren. Die „Speckermönche“ (deren Warenzeichen mit Schnupftabak gefüllte „Speckermönchsdosen“ waren) fühlten sich in Flingern so wohl, daß sie über dem Eingangstor ihres später Düsselthal genannten Klosters die Inschrift anbrachten: „Wir leben ohne Sorge“. Das Kloster lag an der heutigen Graf-Recke-Straße. Deren Namensgeber, Graf Adelberdt von der Recke-Volmerstein, richtete hier 1822 die Rettungsanstalt Düsseltal für Waisenkinder ein. Mitfinanziert wurde sie durch den Verkauf von an der Düssel gebrautem „echt Kölnisch Wasser“. Rosenknospen und der Spruch „Für Gott und die Waisen“ zierten die Etiketten der Duftwasserfläschchen aus Düsseltal. 1835, ein Jahr früher als Theodor Fliedner, so überliefert eine alte Chronik, gründete der Graf in Düsseltal die erste Diakonissenanstalt der Welt. Zeugnisse der einstigen Abtei und der Anstalt Düsselthal sind heute noch das „Hungertürmchen“ und der „Himmelsgarten“, Düsseldorfs ältester und kleinster Friedhof.[2]“
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Kloster
Das ehemalige Trappistenkloster der Zisterzienser-Mönche wurde 1701 von Kurfürst Jan Wellem gegründet. Nach 1710 erfolgte der Neubau des Klosters in Düsselthal.[3] Im Jahre 1714 wurde die Erhebung des Klosters zur Abtei erhoben. 1802 wurde das Gebäude säkularisiert. Das Torgebäude am Wege nach der Stadt wurde im Jahre 1716 erbaut. Der Giebel des Mittelbaus war mit dem kurfürstlichen Wappen, das von zwei Löwen gehalten wurde, geschmückt und mit einer Madonna bekrönt. Die Bogenrundung des Eingangstors zierte eine Holzschnitzerei, drei aus den Wassern hervorragende Hügel, darüber einen Stern, darstellend. Das gleiche Wappen findet sich an der Villa albani in Rom. Es deutet daraufhin, dass der zur Zeit der Gründung des Klosters Düsseltal regierende Papst Clemens XI. ein Spross der Familie Albani war
Das Torgebäude wurde 1901 abgebrochen, als 1901 die Graf-Recke-Straße mitten durch die Anstalt angelegt wurde. Dabei verschwand ebenso das gesamte Kloster bis auf den südlichen Seitflügel, der als letzter Rest des ehemaligen Kosters erhalten blieb.[4]
Das denkmalgeschützte „Hungertürmchen“ an der Max-Planck-Straße, ist heute der letzte Überrest der einstigen Abtei Düsselthal.[5]Das Baudatum des Turms ist unbekannt, aber der Turm bestand bereits um 1710 und gehörte ursprünglich zur Einfassungsmauer des Trappistenklosters. Der Bau ist geschlämmt und zeigt im oberen Teil zugesetzt Fenster, an deren Stelle heute Reliefs angebracht sind. Auf dem Turm ruht ein Turmhelm aus Schiefer. Der Bau wurde „Hungertürmchen“ genannt, weil Kinder der Rettungsanstalt die plötzlich zufallende Tür des Turms von innen nicht mehr öffen konnten und schließlich im Turm verhungerten. [6]
Rettungsanstalt
Geschichte
Das Kloster wurde 1822 von Graf Adelberdt von der Recke-Volmerstein für 45.000 Taler erworben, Seit 1816 kümmerte sich Graf Adalbert von der Recke-Volmerstein um in Not geratene Kinder. 1819 hatte er das Rettungshaus für Straßenkinder gegründet. Seit 1822 beherbergte das ehemalige Trappistenkloster Düsselthal östlich von Düsseldorf das Rettungshaus. Die „Rettungsanstalt Düsselthal“ für Waisenkinder wurde durch „echt kölnisches“ Wasser finanziert, das jedoch in Düsseldorf produziert wurde.[7]
Beschreibung
Das Hauptgebäude (altes Knabenhaus) wurde noch von dem Stifter der Anstalt 1825 erbaut. Die anschließenden Bauwerke wurden nach dem Brand von 1851 erbaut, der die alte Prälatur vernichtete. Die Ökonomiegebäude und die Mühle entstanden im Jahre 1894. Die Antstaltskirche wurde im Jahre 1854, das neue Knabenhaus im Jahre 1809, das Beamtenhamus an der Mathildenstraße im Jahre 1900 neu erbaut.[4]Besondere Aufmerksamkeit schenkt Josef Kleesattel dem Wohnhaus des Vorstehers in der Graf-Recke-Straße, „das mit der offenen Vorhalle lieblich im Garten liegt“.[8]
„Wandern wir in die nächste Umgebung Düsseldorfs, so finden wir noch einen Teil der damaligen Erziehungsanstalt Düsselthal, eimstmals das Kloster der Zisterziensermönche. Von besonderem Wert ist noch ein kleines Wohnhaus des Vorstehers (Abb. 105) [in der Graf-Recke-Straße] das mit der offenen Vorhalle lieblich im Garten liegt.[8]“
Literatur
- Theo Lücker:Die Düsseldorfer Altstadt. Wie sie keiner kennt. Vom Ratinger Tor bis in Kurze Straße. I. Band. Verlag der Goethe-Buchhandlung, Düsseldorf 1984, Nr. 30. Der Hungerturm. Von Schauergeschichten umkreist (S. 134-136)
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Ulrich Brzosa: Die Geschichte der katholischen Kirche in Düsseldorf. Von den Anfängen bis zur Säkularisation. Böhlau, Köln 2001. ISBN 3-412-11900-8. S. 355f
- ↑ a b Wo einst die Ritter von Flingern herrschten. In: http://www.duesseldorf.de/bv/02/infos/historie.shtml
- ↑ 1701 (Jahreseintrag für Düsseldorfer Zeitleiste) Gründung des Trappistenklosters in Mönchenwerth; nach 1710 Neubau des Klosters in Düsselthal. In: http://www.duesseldorf.de/stadtarchiv/stadtgeschichte/zeitleiste/zeitleiste_04_1700_bis_1800/1701.shtml
- ↑ a b Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 244–245.
- ↑ Eintrag in der Denkmalliste der Landeshauptstadt Düsseldorf beim Institut für Denkmalschutz und Denkmalpflege
- ↑ Jörg Heimeshoff: Denkmalgeschützte Häuser in Düsseldorf. Nobel, Essen 2001, ISBN 3-922785-68-9, S. 294.
- ↑ Kloster Düsselthal. In: http://www.duesseldorf.de/stadtmuseum/sammlung/05/110/20437.shtml
- ↑ a b Josef Kleesattel: Alt-Düsseldorf im Bild, Düsseldorf 1909, S. 12, Abbildung 105.
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