- Düsseltal
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Düsseldorf Düsseltal Basisdaten [1] Geograph. Lage 51° 14′ N, 6° 49′ O51.2366666666676.809444444444438.0Koordinaten: 51° 14′ N, 6° 49′ O Höhe 38,0 m ü. NN Fläche 2,98 km² Einwohner 25.616 (Stand 31. Oktober 2007) Bevölkerungsdichte 8.596 Einwohner je km² Stadtbezirk Stadtbezirk 2 Stadtteilnummer 023 Verkehrsanbindung Bundesstraße Straßenbahn 701 703 706 708 709 712 713 719 Buslinie 733 737 752 754 756 758 776 834 Nachtverkehr NE 2 NE 3 NE 4 NE 5 812 Düsseltal, früher auch Düsselthal, ist ein traditionell wohlhabender Stadtteil von Düsseldorf, der sich ursprünglich um ein Kloster herum entwickelte.
In der Bevölkerung wird der Stadtteil häufig Zooviertel, oder kurz Zoo genannt, entsprechend verweist der Name der S-Bahn-Station Düsseldorf-Zoo auf diesen häufiggenutzten Stadtteilnamen. Die Katasterbezeichnung lautet „Unterflinger Broich“. Er gehört zum Stadtbezirk 02. Düsseltal hat eine Fläche von 2,98 km² und 25.616 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Düsseltal liegt östlich von Derendorf und Pempelfort, südlich von Mörsenbroich, westlich von Grafenberg und nördlich von Flingern. Der Stadtteil wird durch die Bahnlinie Köln-Düsseldorf–Duisburg, die Grashofstraße, Heinrichstraße, Graf-Recke-Straße (östlicher Teil), Simrockstraße und die Grafenberger Allee begrenzt.[2]
Geschichte
Die Gegend zwischen Düsseldorf und dem bis ins 20. Jahrhundert selbstständigen Gerresheim war bis zur Industrialisierung dünn besiedelt. Lokaler Herrscher im Mittelalter war das Rittergeschlecht Hayc von Flingern. Die ältesten Gebäude Düsseltals sind die beiden Speckerhöfe sowie die Buscher Mühle (benannt nach Johannes de Buscho). Die Mühle wurde bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts erwähnt. Sie ist heute eine der wenigen erhaltenen, früher recht zahlreichen Getreidemühlen längs der Düssel.[3]
Der Kurfürst Jan Wellem schenkte die beiden Speckerhöfe 1707 den Zisterzienser-Mönchen, die aus Mönchenwerth vor dem Hochwasser des Rheins fliehen mussten. Die Mönche wurden seitdem auch als Speckermönche bezeichnet. Ihr Kloster wurde später in Düsselthal umbenannt, woher der Name des Stadtteils rührt.
Das Kloster wurde 1822 von Graf Adelberdt von der Recke-Volmerstein für 45.000 Taler[4] erworben, der in ihm an der heutigen Graf-Recke-Straße die Rettungsanstalt Düsseltal für Waisenkinder einrichtete. Als besondere Anekdote lässt sich anführen, dass die Rettungsanstalt u. a. finanziert wurde durch den Verkauf von an der Düssel gebrautem „echt Kölnisch Wasser“. 1835 gründete der Graf in Düsseltal außerdem die erste Diakonissenanstalt der Welt.
Auf dem Land der ehemaligen Speckerhöfe entstanden während der Industrialisierung die Gutehoffnungshütte und später Haniel & Lueg. Heute erinnert noch der alte, unter Denkmalschutz stehende Uhrenturm an der Grafenberger Allee an diese Zeit.
Der häufig verwendete Name Zooviertel geht auf den Zoologischen Garten zurück, der sich von 1876 bis 1943 hier befand. Die Anregung zu einem Düsseldorfer Tierpark kam von dem bekannten Zoologen und Tierschriftsteller Alfred Brehm. Er war oft Gast des Düsseldorfer Tierschutzvereins Fauna, der den Zoologischen Garten gemeinsam mit dem städtischen Hofgärtner Heinrich Hillebrecht baute. Feierliche Eröffnung war am 31. Mai 1876. Der Zoologische Garten versank 1943 im Zweiten Weltkrieg in Trümmern. Bis 1987 war der Stadtteil dennoch Standort einer zoologischen Einrichtung; der gegenüber dem ehemaligen Zoo gelegene Luftschutzbunker beherbergte das Löbbecke-Museum und Aquarium mit Sammlungen zu „Zwei Milliarden Jahre Erdgeschichte“. Beide Einrichtungen zogen im Sommer 1987 in einen Neubau am Nordpark um, der Hochbunker wurde 2005 abgerissen und durch Wohnbebauung ersetzt.
Bedeutend für die Entwicklung dieses Stadtteils war auch die große Gewerbe-Ausstellung im Jahre 1880, die u. a. von Kaiser Kaiser Wilhelm I. besucht wurde. Mehr als 3.000 Firmen stellten in 100 Hallen in Düsselthal aus, wofür die Grünanlagen einen hohen Preis zahlen mussten.
Düsseltal heute
Sehenswürdigkeiten
Das über die Stadtgrenzen bekannteste Bauwerk in Düsseltal dürfte das im Zoopark gelegene Eisstadion an der Brehmstraße sein, in dem die Eishockeymannschaft der DEG ihre größten Erfolge feierte.
Eins der ältesten Gebäude im Düsseltal ist die Buscher Mühle an der Mulvanystraße. Diese Wassermühle ist heute eine der wenigen erhaltenen, früher recht zahlreichen Getreidemühlen längs der Düssel.
Der Hungerturm an der Fritz-Wüst-Straße und der alte Klosterfriedhof auf der Max-Planck-Straße erinnern an das alte Trappistenkloster und die hier bis 1902 beheimatete Graf-Recke-Stiftung.
Des Weiteren ist die von Josef Kleesattel Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete Pauluskirche im neoromanischen Stil sehenswert. Nach dem Krieg wurde die durch Bombardierungen teilweise zerstörte katholische Kirche in einer etwas anderen Bauweise in den Schiffen wieder errichtet.
Die evangelische Matthäikirche ist die erste Kirche in Düsseldorf, die eine Stahlskelettkonstruktion aufweist.
Die Melanchthonkirche an der Graf-Recke-Straße beeindruckt mit ihrem spielbaren Glockenspiel mit 40 Glocken und einem Gesamtgewicht von etwa sechs Tonnen. Das Glockenspiel befindet sich im Außengerüst des Kirchenturms auf 25 Meter Höhe.
Auf der Hans-Sachs-Straße befindet sich der geographische Mittelpunkt von Düsseldorf, der Punkt ist mit einer Bronzetafel gekennzeichnet.
Am Mörsenbroicher Ei steht der ARAG-Tower, die Zentrale des Versicherungskonzerns ARAG, mit 125 Metern das höchste Gebäude Düsseldorfs. Das Bürogebäude zeichnet sich durch vier Gartenetagen aus, die unter anderem zur Erholung dienen.
Verkehrsanbindung und Infrastruktur
Die S-Bahnhöfe Düsseldorf Zoo (gelegen im Stadtteil Pempelfort) und Düsseldorf Derendorf (gelegen im Stadtteil Derendorf) liegen unmittelbar hinter der Stadtteilgrenze. Von dort besteht eine Anbindung an den regionalen Zugverkehr. Die Bahnlinien 706 (Am Steinberg – Brehmplatz – Jan-Wellem-Platz – Am Steinberg) und 708 (Heinrichstraße – Brehmplatz – Uhlandstraße – Hauptbahnhof – Graf-Adolf-Platz – Hamm) treffen sich am Brehmplatz. Die Brehmstraße gehört zu den großen Durchgangsstraßen Düsseldorfs. Im Süden wird der Stadtteil zudem durch die Grafenberger Allee begrenzt.
Die Rethelstraße ist eine Einkaufsstraße, die täglichen und mittleren Bedarf abdeckt.
Düsseltal als Wohnviertel
Düsseltal zählt zu den gehobenen Wohngegenden in Düsseldorf, besonders die Gegend um den Zoopark ist begehrt und entsprechend hochpreisig. In der Umgebung der Hans-Sachs-Straße gibt es viele villenartige Gebäude, die häufig Eigenheime sind. Auch Eigentumswohnungen sind in Düsseltal häufig. Die Mieten sind recht teuer – selbst für Düsseldorfer Verhältnisse.
Bildung
Düsseltal verfügt auch über ein breites Angebot an Kinderbetreuung und Bildungseinrichtungen.
- Katholische Paulusschule
- Katholische Carl-Sonnenschein-Schule
- Evangelische Brehmschule, Karl-Müller-Straße
- Werner-von-Siemens-Realschule, Rethelstraße
- Goethe-Gymnasium
- Heinrich-Heine-Gesamtschule
- Französische Schule
Einzelnachweise
- ↑ Amt für Statistik und Wahlen der Landeshauptstadt Düsseldorf: Statistiken für den Stadtteil 023 – Düsseltal
- ↑ OpenStreetMap / Relation / Düsseltal (91147). Abgerufen am 6. August 2009.
- ↑ Derendorfer Jonges 1956 – Die Begegnungsstätte und der Heimatverein. Abgerufen am 19. Februar 2010.
- ↑ Heimat- und Kulturkreis Wittlaer e.V. – Jahrbücher Wittlaer.
Weblinks
Commons: Düsseldorf-Düsseltal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Historische Darstellung auf der Website der Stadt Düsseldorf: Wo einst die Ritter von Flingern herrschten
- Private Internetseite über Düsseldorf – Düsseltal
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