- Richard B. Allen
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Richard Binion „Dick“ Allen (* 29. Januar 1927 bei Milledgeville, Georgia; † 12. April 2007 in Dublin, Georgia[1]) war ein US-amerikanischer Jazz-Historiker, -Autor und Dozent.
Leben und Wirken
Allen wuchs in Georgia auf, studierte zunächst an der Princeton University und entdeckte den Jazz während seines Militärdienstes in Gulfport (Mississippi). Sein Studium setzte er dann an der University of Georgia fort. Posaunenunterricht hatte er bei Manuel Manetta, der Lehrer von Jelly Roll Morton, Red Allen und vielen Musikern in New Orleans war. Vier Jahre nach Kriegsende zog er nach New Orleans; sein langjähriger Freund Monk Hazel führte ihn in die dortige Jazzszene ein.[2]
Allen begann Mitte der 1950er Jahren mit Bill Russell Interviews mit Musikern des Traditional Jazz aufzuzeichnen. Er war Anfang der 1960er Jahre der Mitbegründer und zunächst stellvertretender, dann leitender Kurator (1965-1980) des Archive of New Orleans Jazz an der Tulane University, das später in William Ransom Hogan Archive of New Orleans Jazz umbenannt wurde, nach dem Tod von Professor Hogan, dem Dekan der Geschichtsfakultät, als das Archiv 1958 geschaffen wurde. Mit Unterstützung von Dr. Hogan baute Allen das Archiv zu einem Forschungszentrum auf. Hierzu gehörten Allens Forschungen auf dem Gebiet der Oral History in Form von unzähligen Interviews von Musikern.[3][4] In einer Würdigung nannte Whitney Balliett Richard Allen „a kind, indefatigable, and cool Vergil”.[5]
Allen arbeitete außerdem für Organisationen wie die American Historical Association, American Musicological Society und den American Board of Pediatrics. Er publizierte regelmäßig in Jazz-Magazinen wie Storyville, Footnote, Studies in Jazz Discography, JazzTimes, The Mississippi Rag, wirkte als Programm-Gestalter beim Newport Jazz Festival und dem Smithsonian Folklife Festival mit und war Mitarbeiter beim Journal of Jazz Studies und dem Mecca magazine. Allen unterrichtete ferner Jazzgeschichte am Tulane’s University College. Er wirkte bei der Veröffentlichung des Buch Brass Bands and New Orleans Jazz von William J. Schafer mit und gehörte zu den Gründern des jährlich stattfindenden New Orleans Jazz and Heritage Festival. 1992 beendete er seine Lehrtätigkeit an der Tulane University, blieb aber weiterhin in der dortigen Jazz-Gemeinde aktiv. Ab 2003 lebt er in einem Pflegeheim. [5]
Publikationen
- Publikationen im William Ransom Hogan Archive of New Orleans Jazz
- Speaking of Jazz – Frank Netto, New Orleans Owls, Rene Netto, Tony Almerico. (1987)
- Speaking of Jazz: The First Interview – Steve Brown, New Orleans Rhythm Kings. (1987)
- Speaking of Jazz: Godfrey Mayor Hirsch – Biographical sketch of New Orleans musician Godfrey Hirsch; Johnny Bayersdorffer, New Orleans Owls, Saenger Theater, Louis Prima, Dawnbusters. (1989)
- The Local and International Dave Winstein – Part 2 – Continued from vol. IV, no. 1; Sharkey Bonano, Dawnbusters, Pinky Vidacovich, Ellis Stratakos Orchestra, American Federation of Musicians, AFM Local 174. Vol. V, no. 1-2 (1990)
- Who Was Bennie Pottle? - Discussion of name authority issues and other anomalies encountered in New Orleans jazz research; Brunies Brothers, Lester Bouchon, Paul Barbarin. (1990)
- A Testament to Two Friends – Memorial to Chester Zardis, Percy Humphrey. (1991)
- Slaves, Freedmen and Indentured Laborers in Colonial Mauritius (Cambridge University Press, 1999)
Einzelnachweise
Kategorien:- Jazzforscher
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- Gestorben 2007
- Mann
- Publikationen im William Ransom Hogan Archive of New Orleans Jazz
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