Richard Schwartz

Richard Schwartz

Richard Schwartz ist das Pseudonym eines deutschen Schriftstellers (* 1958 in Frankfurt), unter dem der Fantasy-Romanzyklus Das Geheimnis von Askir und dessen Fortsetzung, Die Götterkriege, veröffentlicht werden.[1]

Inhaltsverzeichnis

Veröffentlichungen

Der (unter diesem Pseudonym) erste Roman Das erste Horn trug bereits auch den Titel Das Geheimnis von Askir 1 und wurde somit vom Verlag als erster Teil eines Zyklus behandelt, obwohl die Verkaufszahlen noch nicht vorliegen konnten. Die Handlung in Das erste Horn hätte durch ihren Verlauf für sich alleine stehen können.

Inhalt

In Das erste Horn wird ein abgelegenes Gasthaus eingeschneit und zwingt damit sehr unterschiedliche Charaktere, sich mit einander zu arrangieren. Anfangs steht ein Mord im Mittelpunkt und die beiden Protagonisten verhalten sich wie Kommissare, die einen Fall lösen, um sich und die hilfesuchende Wirtsfamilie vor Eskalation zu schützen. Damit ist Das erste Horn eine Mischung aus Krimi und Fantasyroman, wobei letzteres klar den größeren Einfluss hat.

Magie und göttliches Wirken spielen eine zentrale Rolle in der Welt der Stadt Askir. Die Welt in das Geheimnis von Askir unterscheidet sich sehr stark von der unseren, wenn sie auch viele Anleihen nimmt, z.B. die Nachbildung eines arabischen Kalifats als „Bessarein“, die mehrere Bände lang den wichtigsten Schauplatz bietet. Deutlich weniger Bedeutung als im europäischen Mittelalter haben in der Welt um Askir die Ständegesellschaft, Lehen, die Betonung der Erbfolge, Adelstitel und Intrigen zu Hofe, wenn sie auch vom Autor häufig verwendet werden, um Figuren zu charakterisieren.

Eine wesentlich größere Rolle nimmt es dagegen ein, dass die Protagonisten ihre Welt ohne unüberwindliche Grenzen erkunden und beeinflussen können. Mehrere Götter sind so z.B. als zum Anfassen nahe geschildert (u.a. der Allvater und die Drachen-Dame in Der Kronrat). Es wird darüber hinaus die Frage aufgeworfen, worin der Unterschied zwischen einer Kreatur und einem Gott besteht. So werden etwa verschiedene Wesen geschildert, die sowohl typische Eigenschaften von Göttern als auch von Kreaturen aufweisen. Der Antagonist (der Tyrann) der Handlung trachtet danach, selbst ein Gott zu werden und die Schilderung des Autors deutet an, dass dies gelingen könnte, wenn man ihn gewähren lässt.

Verweise zu Das Schwarze Auge

Bei einigen Göttern finden sich Namen wieder, die auch in der Fantasywelt von Das Schwarze Auge genutzt werden, z.B. Boron und „der Namenlose“. Boron allerdings wird in Das Geheimnis von Askir verwendet als Name für den Gott der Gerechtigkeit und hat damit eine andere Zuordnung als in Das Schwarze Auge, wo Boron eher mit den Verstorbenen und z.B. Trauergottesdiensten in Verbindung gebracht wird.[2]

Die Parallelen zwischen der Welt um Askir und der Welt von Das Schwarzen Auge passen zu den Angaben in der Biographie, in der von Richard Schwartz hervorgehoben wird, dass er Leiter von Rollenspiel-Runden ist. (Diese Funktion schließt oft das Entwerfen von Kampagnen und damit Fantasy-Geschichten mit ein.)

Romanzyklen

Das Geheimnis von Askir

Havald und seine engsten Freunde bilden in allen Romanen dieses Zyklus die Protagonisten.

Band ohne expliziten Zyklus

"Die Eule von Askir" erschien zwischen den beiden letzten Bänden des ersten Zyklus. Darin werden Orte und Figuren eingeführt, die Havalds Gruppe erst in "Der Kronrat" kennenlernt. In diesem letzten Band des Zyklus werden Handlungsstränge aus dem Zyklus und aus "Die Eule von Askir" vereint.

Die Götterkriege

Im ersten Band, "Die Rose von Illian", ist weiterhin die Gruppe um Havald zentral. Leser von "Das Geheimnis von Askir" müssen weder Welt, Handlung noch Figuren neu kennenlernen. Leser, die "Das Geheimnis von Askir" nicht kennen, werden feststellen, dass die Figuren viel gemeinsame Vorgeschichte haben - mehr als in einem neuen Romanzyklus zwingend erforderlich, die Trennlinie zwischen den ersten beiden Romanzyklen erscheint dadurch willkürlich. Die Unterschiede zwischen den Bänden "Der Kronrat" und "Die Rose von Illian" (unterschiedliche Zyklen) sind deutlich kleiner als z.B. zwischen "Die Feuerinseln" und "Die Eule von Askir".

Pseudonym

Der Autor gibt in einem Interview an, dass das Pseudonym besser für das Genre Fantasyliteratur und eine Veröffentlichung im englischsprachigen Raum geeignet ist als sein bürgerlicher Name.[1] Zudem gibt er an, dass dieses Pseudonym eine Bindung an einen Verlag erlaubt und dass er für andere Zwecke auch andere Pseudonyme nutzt bzw. nutzen würde.[1]

Biographie

Laut Interview[1] und laut seines Verlages[3] ist Richard Schwartz 1958 in Frankfurt geboren, ausgebildeter Flugzeugmechaniker und hat ein Studium der Elektrotechnik und Informatik absolviert. Weiterhin soll er als Tankwart, Postfahrer und Systemprogrammierer gearbeitet haben. Laut eigenen Aussagen hat er bis 2005 eine „Softwareschmiede“ geleitet, also bis kurz vor der Veröffentlichung seines Debütromans.

Starke magische Gegenstände in der Welt um Askir sind in ihrer Wirkung veränderbar und Magie wird mehrfach als „eingewebt“ bezeichnet, was Analogien zur Programmierung von Maschinen sein können. Auch die Nutzung der Mathematik als Mittel, um Kampftechnik zu optimieren und die Lehre der Mathematik zusammen mit Musik an einer Hochschule sind sehr moderne Elemente im Weltbild des Zyklus. Überdies passen diese Sichtweisen zum Beruf des Programmierers, den der Autor in den Biographien beider Pseudonyme angibt.

Über Richard Schwartz wird in den gleichen Quellen angegeben, dass er Autos und Motorräder restauriert und erfahrener Rollenspieler-Leiter ist, wobei letzteres ihn als Autor in diesem Genre stark beeinflusst haben soll.

andere Pseudonyme

Carl A. deWitt

Laut den genrespezifischen Verzeichnissen in Bibliotheka Phantastika[4] und Phantastik-Couch[5] schreibt derselbe Autor auch als Carl A. deWitt im selben Genre. Ein Kommentar in[6] weist auf die mögliche Einordnung ins Sub-Genre Jugend-Fantasy hin. Dies könnte ein Grund für die Wahl eines weiteren Pseudonyms sein. Ein anderer möglicher Grund ist die Veröffentlichung bei anderen Verlagen.[7]

Beide Pseudonyme verwenden das Geburtsjahr 1958 und eine Berufslaufbahn in den Bereichen Technik und Informatik.

Werke

noch nicht erschienen:

  • Die weiße Flamme - Die Götterkriege 2. Piper Verlag, ISBN 978-3492268295. (erscheint im Januar 2012)

Einzelnachweise

  1. a b c d Carsten Kuhr: Interview: Im Gespräch mit: Richard Schwartz in phantastik-news.de. 24. Oktober 2006 [1]
  2. Wiki Aventurica: Boron [2]
  3. Piper Verlag: Richard Schwartz [3]
  4. Bibliotheka Phantastika: "RICHARD SCHWARTZ" [4]
  5. Phantastik-Couch: Richard Schwartz / Carl A. deWitt [5]
  6. Phantastik-Couch: Die Krone von Lytar [6]
  7. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek: Carl. A deWitt [7]

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