Chläna

Chläna
Terrakottastatue eines jungen Makedonen mit Chiton und Mantel aus dem 3. Jahrhundert v. Chr.

Der Chiton (altgriech. χίτων), auch Chlaina (altgriech. χλαίνα) war im antiken Griechenland das von Männern und Frauen unmittelbar am Körper getragene Unterkleid.

Man unterscheidet den dorischen und den ionischen Chiton.

Der dorische Chiton wird als Männergewand eigentlich Chlaina genannt und bestand aus einem Wolltuch. Es wurde so angelegt, dass es an der linken Körperseite gefaltet und dort geschlossen wurde, während es an der rechten offen blieb und an der Schulter durch eine Heftnadel zusammengehalten wurde. Der ionische Chiton war hingegen aus Leinen und sackartig geschlossen, so dass man es durch die Öffnung über Kopf ziehen konnte.

Zur Zeit Homers war die allgemeine Tracht für die Männer der ionische Chiton, das Gewand der Frauen hingegen der Peplos. Während des Peloponnesischen Krieges kam der dorische Chiton wieder in Gebrauch. Es galt als Kennzeichen der freien Männer, ihn über beiden Schultern zu tragen, während der Chiton exomis der einfachen Arbeiter und Sklaven (griechisch ἐξωμίς von ἐξω – „außen“ und ὄμoς – „Schulter“) nur links geschlossen war, wodurch der rechte Arm frei für die Arbeit blieb.

Die langen Chiton der Frauen wurden meist in der Mitte durch einen Gürtel zusammengehalten. Da der Chiton für die Frauen weit länger war als der Körper, entstand ein Überschlag, Kolpos genannt, der parallel zur Unterkante des Chiton verlief und unter der Brust oder tiefer verlief, je nachdem, wie der Gürtel angebracht wurde.

Über dem Chiton wurde das Himation getragen.

Prinzip des dorischen Chiton

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  • Chläna — (gr. Ant.), starkes, wollenes Oberkleid, von Männern als Mantel gegen Kälte über den Chiton getragen, über die Schultern geworfen u. mit einer Spange befestigt, diente auch in der Nacht als Decke. Feiner u. weicher hieß sie Chlanis u. wurde von… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Chläna — (griech.), ein in ältern Zeiten in Griechenland von Männern getragener langer Umwurf aus dickem Wollenstoff, auch nachts als Decke gebraucht …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Chlanä — Chlanä, das wollene, ärmellose Oberkleid der Griechen, wurde über die Aermel geworfen und mit einer Spange befestigt …   Herders Conversations-Lexikon

  • Chläna — Chlai|na [çl...], Chläna, die; , ...nen [griech. chlaĩna, H. u.]: (im antiken Griechenland von Männern über Schultern u. Rücken getragener) rechteckig geschnittener, ungenähter wollener Überwurf. Chlä|na: ↑Chlaina …   Universal-Lexikon

  • Chläna — Chlä|na [ç...] vgl. ↑Chlaina …   Das große Fremdwörterbuch

  • Chlamys — Chlamys, griech. männliches Oberkleid, besonders im Kriege, eine Art der Chlanä …   Herders Conversations-Lexikon

  • Theoxenivs — THEOXENIVS, i, Gr. Θεοξένιος, ου, ein Beynamen des Apollo, der zu Pellene, in Achaia, seinen berühmten Tempel hatte, woselbst ihm auch zu Ehren die Theoxenien gefeyret wurden. Pausan. Ach. c. 27. p. 453. Es hatte ihm selbige bereits Kastor und… …   Gründliches mythologisches Lexikon

  • Chlaina —   [ç ; griechisch] die, /...nen, im antiken Griechenland über Schultern und Rücken getragener Wollmantel von rechteckiger Grundform, bisweilen durch eine Fibel zusammengehalten. Zunächst v. a. bei Bauern und Soldaten belegt, erscheint die Chlaina …   Universal-Lexikon

  • Chlaina — Chlai|na [ç...] u. Chläna die; , ...nen <über lat. chlaena aus gr. chlaĩna »Mantel«> ungenähter wollener Überwurf für Männer im Griechenland der Antike …   Das große Fremdwörterbuch

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