Chnubis

Chnubis
Chnum in Hieroglyphen
Ideogramme
C4

C5
oder
W9 G43

Chnum [1] (eigentl. Chenemu)
ẖnmw
oder
mit Determinativ
W9 G43
A40
dito auch
W9 G43 C4

Chnum


Chnum (auch Chnubis, Chnumis, Chnuphis, Knuphis und Kneph, eigentlich: Chenemu) ist in der ägyptischen Mythologie der Gott der Nilquellen, die in vordynastischer Zeit am 1. Katarakt bei Assuan vermutet wurden, und gilt als der Schöpfer von Menschen und Göttern.

Inhaltsverzeichnis

Darstellung

In früheren Zeiten ausschließlich tiergestaltig, wurde er seit ca. 2.400 V. Chr. als widderköpfiger Gott in Menschengestalt dargestellt.

Bedeutung und Kultorte

Chnum war vor allem ein Schöpfergott, der auf der Töpferscheibe sowohl Götter und Menschen als auch Tiere und Pflanzen erschuf und mithilfe eines Zauberstabes zum Leben erwecken konnte. Als Fruchtbarkeitsgott und Gatte der Heket war er Herr über Zeugung und Geburt. Chnum galt als Schutzgott von Elephantine und des Gebietes um den 1. Katarakt, weswegen sein gebräuchlichster Kultname Herr des Kataraktes lautete. Hier bildete er mit Satet und der gemeinsamen Tochter Anuket die Triade von Elephantine. In Esna hingegen bestand die Triade aus Chnum, Menhit und dem Sohn Heka. Im Mittleren Reich verschmolz er durch den allgemeinen Sonnenkult mit dem Sonnengott Re zu Chnum-Re.

Chnum wurde an vielen Orten in Oberägypten und Nubien, seltener in Unterägypten verehrt. Zu den wichtigsten Kultzentren zählen: Elephantine, Bigga, Philae, Esna und Antinoe. Andere Kultzentren des Gottes lagen in Schashotep (Rifeh), Herwer (Chnum, Herr von Herwer), im 16. oberägyptischen Gau und bei Tarchan im ersten unterägyptischen Gau.

Siehe auch

Literatur

  • Lexikon alter Orient, VMA Wiesbaden 1997, Artikel Chnum
  • Hans Bonnet: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Nikol-Verlag, Hamburg 2000, ISBN 3-937872-08-6

Weblinks

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Die Lesung und Aussprache "Chnum" ist aus dem griechischen bekannt (Erman & Grapow [Hrsg.]: Wörterbuch der ägyptischen Sprache, Band III, S. 381). Jede Sprache hat auch historische Schreibungen, die wenig mit Logik zu tun haben. Hier eben „Chnum“ statt „Chenemu“, obwohl das 'w' der Transkription eindeutig am Ende des Wortes steht und die tatsächlich geschriebenen Hieroglyphen eigentlich als „Chenem-u“ zu lesen wären.

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