Robert L. Rudd

Robert L. Rudd

Robert L. Rudd (* 18. September 1921 in Los Angeles; † 4. November 2003 in Stockton (Kalifornien)) war ein US-amerikanischer Zoologe. Sein bekanntestes Werk ist das 1964 erschienene „Pesticides and the Living Landscape“, in dem er sich mit der Wirkung von Pestiziden auf die Umwelt befasste.

Biografie

Robert Rudd wuchs in Salinas (Kalifornien) und Boulder Creek auf. Sein Großvater vermittelte ihm die Freude an Naturbeobachtungen. Schon bevor er sein Studium am Salinas Junior College (heute Hartnell College) und der UC Berkeley aufnahm, hatte er solide naturkundliche Kenntnisse.

Nach Abschluss seiner Studien als Undergraduate meldete er sich im April 1942 zum Dienst bei den United States Army Air Forces. Als Pilot eines B-24-Bombers flog er zahlreiche Einsätze im Pazifikkrieg und wurde mehrfach ausgezeichnet.

Nach Kriegsende kehrte Rudd nach Berkeley zurück, wo er den Doktortitel in Zoologie erwarb. Von 1952 an war er für die University of California in Davis tätig, wo er zunächst Geländepraktika in Ornithologie und Säugetierkunde abhielt. Daneben bot er einen Kurs zur Ökologie in tropischen Breiten an.

Robert Rudd begann 1958 mit der Arbeit an einem Buch über die Umweltwirkung von Pflanzenschutzmitteln. Darin kam er im Wesentlichen zu denselben Schlussfolgerungen wie Rachel Carson, die etwa zur gleichen Zeit die Arbeit an „Silent Spring“ aufnahm. Rudd und Carson kannten sich und standen in regem Austausch, einige Kapitel in „Silent Spring“ sollen aufs Rudds Arbeiten beruhen. Nachdem Rudds Verlag den Druck ablehnte, versuchte er es im Universitätsverlag der Universität Wisconsin veröffentlichen zu lassen. Dort holte man insgesamt 18 Gutachten zur wissenschaftlichen Korrektheit des Werkes ein. Dies verzögerte das Erscheinen von „Pesticides and the Living Landscape“ um drei Jahre bis 1964, zwei Jahre nach dem Erscheinen von „Silent Spring“. „Pesticides and the Living Landscape“ wurde nach seinem Erscheinen mehr als 200 mal, überwiegend positiv, besprochen. Das Buch wurde mehrmals neu aufgelegt. Es war in einer nüchternen, „wissenschaftlichen“ Sprache geschrieben und gilt als gutes Beispiel für interdisziplinäres Denken. Robert Rudd wurde 1964 bei einer Beförderung übergangen und verlor seine Stellung an der landwirtschaftlichen Versuchsanstalt der Davis-Universität.[1][2]

Später spezialisierte sich Rudd auf das Studium der Säugetiere in den Regenwäldern von Malaysia, Costa Rica und Neu-Guinea.[3]

Einzelnachweise

  1. Stefan Böschen: Risikogenese - Prozesse gesellschaftlicher Gefahrenwahrnehmung: FCKW, DDT, Dioxin und Ökologische Chemie. Leske + Budrich, Opladen, 2003, ISBN 3-8100-2691-3
  2. John Bellamy Foster, Brett Clark: Rachel Carson’s Ecological Critique
  3. Peggy B. Perazzo: Robert L. RUDD (1921-2003) auf ancestry.com.uk

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Rudd — ist der Familienname folgender Personen: Bevil Rudd (1894–1948), südafrikanischer Leichtathlet Charles Rudd (1844–1916), britischer Geschäftsmann Declan Rudd (* 1991), englischer Fußballspieler Delaney Rudd (* 1962), US amerikanischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Robert James Lee Hawke — Robert James Lee (Bob) Hawke (* 9. Dezember 1929 in Bordertown, South Australia) ist ein australischer Politiker der Australian Labor Party (ALP). Er konnte die Parlamentswahlen von 1983, 1984, 1987 und 1990 für die ALP gewinnen und war vom …   Deutsch Wikipedia

  • Robert A. Lindsay — Robert Alexander Lindsay (* 18. April 1890 in Battersea, London; † 21. Oktober 1958) war ein britischer Leichtathlet, der in den frühen 1920er Jahren als Läufer über 400 m erfolgreich war. Lindsay war einer von vielen, denen der Krieg die… …   Deutsch Wikipedia

  • Robert Alexander Lindsay — (* 18. April 1890 in Battersea, London; † 21. Oktober 1958) war ein britischer Leichtathlet, der in den frühen 1920er Jahren als Läufer über 400 m erfolgreich war. Lindsay war einer von vielen, denen der Krieg die Karriere verdarb. Als ihm die… …   Deutsch Wikipedia

  • Robert Gordon Menzies — (* 20. Dezember 1894 in Jeparit, Victoria; † 15. Mai 1978 in Melbourne) war von 1939 bis 1941 und von 1949 bis 1966 Premierminister Australiens. Leben Nach dem Studiu …   Deutsch Wikipedia

  • Robert John "Mutt" Lange — Robert John Lange Birth name Robert John Lange Also known as Mutt Lange Born November 11, 1948 (1948 11 11) (age 63) Mufulira, Northern Rhodesia Origin …   Wikipedia

  • Robert Menzies — dans les années 1930 Mandats 12e Premier ministre australien …   Wikipédia en Français

  • Robert Lindsay (Leichtathlet) — Robert Lindsay (Robert Alexander Lindsay; * 18. April 1890 in Battersea, London; † 21. Oktober 1958) war ein britischer Sprinter, der in den frühen 1920er Jahren im 400 Meter Lauf erfolgreich war. Lindsay war einer von vielen, denen der Krieg die …   Deutsch Wikipedia

  • Robert Menzies — Robert Gordon Menzies Sir Robert Gordon Menzies (* 20. Dezember 1894 in Jeparit, Victoria; † 15. Mai 1978 in Melbourne) war von 1939 bis 1941 und von 1949 bis 1966 Premierminister Australiens. Leben Nach dem Studiu …   Deutsch Wikipedia

  • Robert Sercombe — Robert Charles Grant Bob Sercombe (born 3 April 1949) is a former Australian politician who represented the Division of Maribyrnong, Victoria for the Australian Labor Party from March 1996 until his retirement at the 2007 federal election.He was… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”