- Villa Kennedy
-
Villa Kennedy ist ein Luxushotel in Frankfurt am Main. Es gehört zur englischen Rocco Forte-Gruppe. Es liegt an der Kennedyallee in Frankfurt-Sachsenhausen.
Inhaltsverzeichnis
Villa Speyer
Die Hotelanlage besteht aus dem unter denkmalgeschützten Zentralbau, der „Villa Speyer", sowie den im gleichen Stil errichteten Neubauten. Die Villa wurde nach Entwürfen des Frankfurter Architekten Alfred Günther um 1901 in den historisierenden Formen der Gotik und der Renaissance und mit einer hochwertigen Werksteinfassade errichtet. Es besitzt eine Risalitgliederung und wird auf der östlichen Seite von einem Eckturm abgeschlossen. [1] Ursprüngliche Bauherrin des Gebäudes an der Forsthausstraße 62 (heute Kennedyalle 70) war die Familie des jüdischen Bankiers Eduard Beit von Speyer. 1938 wurde die Villa „arisiert“ und ging in das Eigentum der Stadt Frankfurt über, die es der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften als Kaiser-Wilhelm-Institut für Biophysik zur Verfügung stellte. (ab 1948: Max-Planck-Gesellschaft bzw. Max-Planck-Institut für Biophysik)[2] Das Institut war Arbeitsstätte des Biophysikers Boris Rajewsky, der wegen seiner wissenschaftlichen Leistungen geachtet, wegen seiner pro-nationalsozialistischen Einstellung aber nicht unumstritten war.
Villa Kennedy
Anfang der 2000er Jahre kaufte der Frankfurter Projektentwickler FAY das gesamte Anwesen auf, ließ die Villa Speyer durch das Londoner Architekturbüro Demetri Porphyrios umplanen und durch Neubauten erheblich erweitern. In der Villa Speyer befinden sich heute die Hotellobby und, unter anderen im Turm, die "Speyer-Suite", die mit über 300 m² als eine der größten Präsidentensuiten Europas gilt. Die Villa erhielt ihr ursprüngliches Fassadenbild zurück, das durch den 2. Weltkrieg verloren gegangen war. Dabei wurde insbesondere der Giebel und der Fassadenschmuck erneuert und das aus der Nachkriegszeit stammende oberste Geschoss abgetragen und rekonstruiert. Als Pächter konnte die englische Rocco Forte-Gruppe gewonnen werden.
Die Neubauten, die heute 90% des Hotelkompexes ausmachen, wurden in den gleichen historisierenden Formen und einer sorgfältigen Architektur mit ursprünglichem Fassadenmaterial ausgeführt. Die Villa Kennedy stellt sich heute als geschlossenes Ensemble dar, das, obwohl weitgehend im 21. Jahrhundert errichtet, dem Typus des großen Palasthotels der vorhergehenden Jahrhundertwende entspricht. Das 5-Sterne Hotel verfügt über 163 Zimmer, ein Restaurant und Tagungsräume. [3]
Literatur
- Vinz de Rouet: Ich liebe Sachsenhausen! 33 Gründe Sachsenhausen zu lieben. Berlin 2010. ISBN: 978-3-86931-738-0
Weblinks
Commons: Villa Speyer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Internetpräsenz der Villa Kennedy
- „Villa Kennedy“ eröffnet: Frankfurt erhält zur WM Super-Luxushotel, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2. März 2006
- Michael Wittershagen: „Villa Kennedy“ Charme eines Herrensitzes mitten in der Stadt, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 5. März 2005
Einzelnachweise
- ↑ Denkmaltopografie der Stadt Frankfurt am Main. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-7973-0576-1, S. 267.
- ↑ Doris Kaufmann: Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus. Wallstein, Göttingen 2000, ISBN 3-89244-423-4 / ISBN 978-3-89244-423-7, S. 406.
- ↑ Eva von Engelberg-Dočkal: Rekonstruktion als Architektur der Gegenwart? Historisierendes Bauen im Kontext der Denkmalpflege. Vortrag am Bauhaus Dessau am 31. März 2007
50.0969444444448.6694444444445Koordinaten: 50° 5′ 49″ N, 8° 40′ 10″ OKategorien:- Hotel in Hessen
- Bauwerk des Historismus in Frankfurt am Main
- Unternehmen (Frankfurt am Main)
- Erbaut in den 1900er Jahren
- Frankfurt-Sachsenhausen
Wikimedia Foundation.