- Rudolf Vaupel
-
Rudolf Vaupel (* 10. Januar 1894 in Kassel; † 18. Juni 1945 in Marburg) war ein deutscher Historiker und preussischer Archivdirektor.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Vaupel wurde als Sohn eines Eisenbahnobersekretär geboren. Er machte 1912 das Abitur am Wilhelmsgymnasium Kassel und studierte anschliessend Geschichte und Germanistik in Marburg und Berlin. 1919 wurde er bei Edmund E. Stengel mit einer Dissertation über die Chartulare des Klosters Fulda in Marburg promoviert.
Nach der Staatsprüfung für den Höheren Dienst 1920 erfolgte die Abordnung an das Reichsarchiv in Potsdam, wo er 1923 zum Staatsarchivrat ernannt wurde. Ab 1928 diente er im Brandenburg-Preußischen Hausarchiv in Berlin-Charlottenburg, zu dessen Leiter man ihn im April 1929 ernannte. Vaupel wurde 1933 als Direktor an das Staatsarchiv in Wiesbaden berufen.
Von 1938 bis 1945 war er Leiter des Hessisches Staatsarchiv Marburg. 1939 erhielt er einen Lehrauftrag an der Philipps-Universität Marburg und wurde dort 1943 zum Honorarprofessor ernannt. [1] 1944 wurde er Lehrbeauftragter an der Marburger Abteilung des Institut für Archivwissenschaft und geschichtswissenschaftliche Fortbildung, Berlin-Dahlem. Von 1939 bis zu seinem Tod gehörte er der Historischen Kommission für Hessen an. Sein Nachfolger als Leiter des Staatsarchivs wurde 1946 Ludwig Dehio, mit dem ihn bereits seit der gemeinsamen Ausbildung in Berlin eine kollegiale Freundschaft verband.
Schriften
- Nassauische Lebensbilder Bd. 1 und 2 (in einem Band). Fotomechanischer Nachdruck 1960 der Ausgabe von 1940 - 1943, Ritter, Wiesbaden
- Die ältesten Chartulare des Klosters Fulda, Marburg 1919
- Stimmen aus der Zeit der Erniedrigung, Drei Masken Verlag, München, 1923
- Die Reorganisation des Preussischen Staates unter Stein und Hardenberg Teil 2: Das preussische Heer vom Tilsiter Frieden bis zur Befreiung 1807-1814, Hirzel, Leipzig, 1931-1938
Literatur
- Jahrbuch für brandenburgische Landesgeschichte, Bände 29-32, Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg, 1979, S. 59
Einzelnachweise
- ↑ Anne Christine Nagel: Die Philipps-Universität Marburg im Nationalsozialismus: Dokumente zu ihrer Geschichte, Franz Steiner Verlag, 2000, ISBN 978-3-51507653-1, S. 458
Wikimedia Foundation.