- Rue Saint-Jacques (Paris)
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Die Rue Saint-Jacques in Paris ist der südliche Teil einer der ältesten Straßen der Stadt.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Sie beginnt an der Rue Galande 79, durchquert im 5. Arrondissement
- das Quartier de la Sorbonne (Nr. 1 bis 161 und 2 bis 184)
- das Quartier du Val-de-Grâce (Nr. 163 bis 307 und 196 bis 350)
und endet nach 1550 Metern am Boulevard de Port-Royal 84
An ihrem nördlichen Ende geht sie in die Rue du Petit Pont über, die nach 60 Metern auf den Petit-Pont stößt, an ihrem südlichen Ende in die Rue du Faubourg Saint-Jacques, und ist damit die alte Ausfallstraße nach Étampes und Orléans, bevor sie also solche durch die städtebaulichen Maßnahmen des Barons Haussmann Mitte des 19. Jahrhunderts durch den Boulevard Saint-Michel 200 Meter weiter westlich ersetzt wurde.
Auf ihren 1,5 Kilometer quert die Rue Saint-Jacques vor allem
- den Boulevard Saint-Germain
- die Rue des Écoles
- die Rue Soufflot und
- die Rue Gay-Lussac
Geschichte
Die Rue Saint-Jacques ist der südliche Teil des antiken Cardo Lutetias.
Sie trug die Namen:
- Grand'rue du Petit Pont (12. Jahrhundert)
- Grand'rue Saint-Jacques des Prêcheurs
- Grand'rue Saint-Étienne des Grés
- Grand'rue Saint-Bénoît Le Bestournet
- Grand'rue près du chevet de l'Eglise Saint-Séverin[1])
- Grand'rue oultre Petit Pont ou rue outre Petit Pont
- Grand'rue vers Saint-Matelin
- Grand'rue Saint-Benoît, und
- Grand'rue Saint-Jacques.
Die Bezeichnung Saint-Jacques bekam sie nach dem ehemaligen Kloster Saint-Jacques, das im 13. Jahrhundert den Dominikanern (Ordo fratrum Praedicatorum – Predigerorden – Ordre des Prêcheurs) gegeben wurde, und die seitdem in Frankreich auch Jakobiner genannt werden.
Die heutigen Namen trägt die Straße seit 1806. 1974 wurde der Platz gegenüber dem Militärhospital in Place Alphonse Laveran umbenannt, wovon auch ein Stück der Rue Saint-Jacques betroffen war.
Sehenswürdigkeiten
- Die Pfarrkirche Saint-Séverin
- die Sorbonne (Nr. 36-56)
- das Collège de France an der Place Marcelin Berthelot 11
- das Lycée Louis-le-Grand (Nr. 123)
- (nicht mehr existent) das Jakobinerkloster (Nr. 156), in dessen Kirche (dort wo sich heute die Rue Cujas befindet) einige Reihe von Angehörigen der königlichen Familie begraben wurde.
- (nicht mehr existent) das am meiste frequentierte Stadttor von Paris, die Porte Saint-Jacques (etwa bei Nr. 157), sowie kurz dahinter
- die Rue des Fossés Saint-Jacques als Relikt des (zugeschütteten) Stadtgrabens
- die Pfarrkirche Saint-Jacques-du-Haut-Pas (Nr. 252) und die Kommende St. Jacques-du-Haut-Pas (Nr. 254)
- das Militärhospital und ehemalige Kloster Val-de-Grâce (Nr. 277)
Weblink
- Extrait de la nomenclature officielle des voies de Paris
- Ausschnitt aus dem Stadtplan von Paris (Viamichelin)
Literatur
- Louis Adrien Huart: Quand on a vingt ans, histoire de la rue Saint-Jacques, Paris 1834
Einzelnachweise
- ↑ chevet = Kopfende, hier: Chor
Kategorie:- Straße im 5. Arrondissement (Paris)
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